NCAA March Madness: Preview, Upset Watch, Draft Prospects und Moritz Wagner

Trae Young, Moritz Wagner und DeAndre Ayton wollen im März hoch hinaus.
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West Region: Favoriten, Upset-Tipp und Draft Prospect to Watch

Der Top-Seed: Xavier Musketeers (22-5)

NCAA-Titel: 0

Letztes Jahr: Elite Eight

Zum ersten Mal überhaupt in ihrer Geschichte haben sich die Musketeers einen 1-Seed gesichert und das fußt vor allem auf einer zentralen Stärke: Sie attackieren den Korb, wieder und wieder und wieder. Kein Team in der NCAA hat so viele Freiwürfe gezogen und getroffen und gleichzeitig so wenige Freiwürfe zugelassen wie Xavier. Das mag eine ungewöhnliche Stärke sein, es hat die Musketeers aber schon relativ weit gebracht.

Topscorer des Teams ist dabei Senior-Guard Trevon Bluiett mit 19,5 Punkten, mit Kerem Kanter steht zudem ein talentierter Big Man im Kader. Der Bruder von Knicks-Center Enes ist allerdings ebenfalls kein Shotblocker und trägt damit zu einer der größeren Schwächen Xaviers bei: Es fehlt an Rim-Protection und auch Turnover werden kaum forciert. Zwar sammeln die Musketeers Defensiv-Rebounds hochprozentig ein, sie erlauben den Gegnern aber häufig ziemlich gute Looks.

Der ESPN-Statistik BPI, dem "College Basketball Power Index", zufolge sind die Musketeers der drittschwächste 1-Seed seit 2008 - womöglich werden sie bereits in der zweiten Runde auf die Probe gestellt. Dort könnte nämlich ein Duell mit Missouri um den potenziellen Top-Pick Michael Porter warten.

(2) North Carolina (25-10)

Der amtierende Champion hat zwar keine großartige Saison hingelegt, im März ist mit den Tar Heels aber immer zu rechnen - und deswegen gelten sie auch in diesem Jahr als vielleicht größter Favorit in der West Region. Denn das Team ähnelt dem Meister-Team aus dem letzten Jahr immer noch sehr: Die fünf besten Scorer North Carolinas waren allesamt 2017 auch schon dabei.

Die Stärken sind daher auch weitestgehend die gleichen geblieben. North Carolina spielt häufig Small-Ball mit vier Guards und nur einem Big Man, die Offense funktioniert daher meist wie ein Uhrwerk. Da sie zudem immer wieder das offensive Brett attackieren, erspielen sie sich in jedem Spiel zahlreiche zweite Chancen.

Mit physischem Basketball kann man den Tar Heels aufgrund ihrer Spielweise relativ gut beikommen, zudem tun sie sich teilweise schwer gegen Teams, die gut von draußen schießen. Dennoch scheint ein weiterer Trip zum Final Four für North Carolina nicht gerade unwahrscheinlich zu sein.

(3) Michigan (28-7)

Die Wolverines scheinen zum bestmöglichen Zeitpunkt die Kurve gekriegt zu haben. Nach einer eher schwachen Saisonmitte reist Michigan mit neun Siegen in Folge zum NCAA Tournament, nicht zuletzt auch mit dem Gewinn der Big Ten Championship. Michigan war zuletzt so stark, dass sich die Spieler sogar darüber ärgerten, dass sie über eine Woche pausieren mussten.

Die Frische sollten sie aber natürlich beibehalten. Das Team von Coach John Beilein spielte zuletzt sehr energetischen Basketball mit modernem Anstrich, was nicht zuletzt an Moritz Wagner liegt: Der deutsche Big Man hat sich endgültig als Leistungsträger etabliert und ist in der laufenden Saison Topscorer Michigans (14,5 Punkte, 7,1 Rebounds im Schnitt).

Seine Vielseitigkeit erlaubt es Beilein, ihn entweder auf die Vier oder auf die Fünf zu setzen, wenn besonders schnell gespielt werden soll. Um Wagner herum setzen die Wolverines vor allem auf erfahrene Guards, von denen oft drei oder sogar vier gleichzeitig auf dem Court stehen. Die Wolverines gelten als einer der Geheimfavoriten dieses Turniers - und Wagner könnte mit starken Leistungen natürlich auch noch einmal an seiner Draft-Position schrauben. Aktuell wird er ans Ende der ersten Runde projiziert.

Die Statistiken von Moritz Wagner für Michigan

SaisonMINPTSFG%3P%FT%REB
2015/168,62,960,716,755,61,6
2016/1723,912,156,939,572,64,2
2017/1827,614,552,639,170,07,3

Draft Prospect to Watch: Michael Porter (Missouri).

Porter musste mit Rückenproblemen fast die komplette reguläre Saison aussetzen und gab erst kürzlich sein Comeback, trotzdem sehen einige Teams in ihm sogar immer noch den potenziellen First Pick. Der Forward ist absurd talentiert und beherrscht nahezu alle Facetten des Spiels - wenn er seinen Rost ablegt, könnte Missouri aus dem Nichts zu einem echten Sleeper werden.

Upset-Tipp: Providence (10) über Texas A&M (7).

Die Friars haben mehr drauf, als ihre Bilanz es andeutet: Sie haben im Laufe der Saison drei Siege gegen 1-Seeds eingefahren, zweimal gegen Xavier und einmal gegen Villanova. Beim zweiten Spiel gegen Villanova ging es ebenfalls bis in die Overtime, auch wenn Providence dort dann doch verlor. Trotzdem: In großen Spielen ist den Friars eine Überraschung durchaus zuzutrauen.