Der Wahnsinn hat Methode

Von Robert Arndt
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West Region

Der Top-Seed: Gonzaga Bulldogs (32-1)

NCAA-Titel: Keine

Letztes Jahr: Sweet Sixteen

Alle Jahre wieder fragen sich die Experten, wie stark die Bulldogs wirklich sind. In der schwächeren West Coach Conference gab sich das ehemalige Team von Elias Harris einmal mehr keine Blöße und verlor lediglich das letzte und bedeutungslose Spiel der Regular Season gegen BYU. In den letzten 18 Jahren erreichten die Bulldogs jedes Mal das Turnier, aber nie ein Final Four.

Diese Mannschaft ist aber wohl die Stärkste seit Jahren. In Nigel Williams-Goss besitzt Coach Mark Few einen erfahrenen Regisseur, der die Fäden stets in der Hand hält und auch seinen eigenen Wurf kreieren kann. Dazu wüten der polnische Hüne Przemek Karnowski und Zach Collins mit ihrer Athletik unter den Körben und schaffen so Platz für die Schützen, die an der Dreierlinie lauern.

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Ein weiterer Pluspunkt ist die Tiefe der Bulldogs. Gleich sieben Spieler können mehr als sieben Punkte im Schnitt für sich verbuchen. Das Team versteht es, Turnover zu vermeiden und ist stark unter den Brettern. Dies alles sind gute Indikatoren, was auch die Experten belohnten. Gonzaga geht als Nummer zwei im Land in den Rankings ins Turnier.

Die weiteren Favoriten:

Arizona (2)

Mit den Wildcats wartet aber harte Konkurrenz. In der Pac-12 ließ Arizona sowohl Oregon als auch UCLA hinter sich und krönte sich zum Champ. Coach Sean Miller startet dabei zumeist gleich mit zwei Seven Footern: dem Finnen Lauri Markkanen und dem Serben Dusan Ristic. Entsprechend ist auch das Rebounding die große Stärke der Wildcats. 55 Prozent der Abpraller landen in ihren Händen.

Wer wegen der Größe denkt, dass Arizona vor allem in der Zone elitär punktet, ist schief gewickelt. Markkanen (43,2 Prozent) ist der beste Schütze seines Teams, welches mit 39,8 Prozent Trefferquote zu den besten der Nation zählt. Dies ist speziell dem guten Ball Movement der Wildcats geschuldet. Stellt sich die Verteidigung darauf aber ein, hat Arizona Probleme Punkte zu erzielen.

Dann kommen die Wildcats über ihre Defense, die mit nur 65,4 zugelassenen Punkten pro Spiel ebenfalls nicht von schlechten Eltern ist. Diese beginnt mit Guard Allonzo Trier, der zu Beginn der Saison noch verletzt fehlte, und nun sein Team zu einem potenten Final-Four-Kandidaten macht. 17 Punkte steuert der Shooting Guard bei und schreckt auch nicht in den Schlussminuten vor den großen Würfen zurück.

West Virginia (4)

Wer nun glaubt, dass alles auf ein Elite-Eight-Matchup zwischen Gonzaga und Arizona herausläuft, hat die Rechnung ohne die Mountaineers gemacht. Ihre Bilanz ist mit 26-8 nicht berauschend und das Big-12-Finale ging gegen Iowa State verloren, aber West Virigina lieferte Kansas während der regulären Saison zwei hart umkämpfte Spiele, wobei eines gewonnen und das andere nur nach Verlängerung verloren wurde.

Coach Bob Huggins ist ein alter Fuchs und weiß, was es braucht, um Spiele im März zu gewinnen. 2010 erreichte er gar das Final Four. Auch diesmal hat er eine sehr unangenehm zu spielende Mannschaft zusammengestellt. Kein Team versteht es so gut, gegnerische Turnover zu forcieren. Die schnellen Guards setzen die Ballführenden über 40 Minuten unter Dauerdruck in Form einer Ganzfeldpresse.

Es ist der unorthodoxe Stil, der die Mountaineers einmal mehr zu einem Sleeper macht. Gerade Gonzaga würde gerne ein solches Matchup vermeiden. Einen Star hat West Viriginia aber nicht, weswegen gleich acht Spieler zwischen sechs und 13 Punkten scoren.

Upset-Tipp:

Florida Gulf Coast (14) über Florida State (3)

Dunk City is back! The Eagles erreichten bereits 2013 aus ähnlicher Position das Sweet Sixteen. Mit Florida State wartet ein machbarer Gegner, wenn man bedenkt, dass dies ein No.3-Seed ist. Die Seminoles verfügen zwar über jede Menge Talent, waren aber in der Saison sehr unbeständig, siehe zum Beispiel eine 20-Punkte-Schlappe bei Georgia Tech. Hier erscheint alles möglich, auch weil die Eagles durchaus in der Lage sind, Punkte auf das Board zu bringen.

Draft-Prospect to watch

Jonathan Isaac von Florida State. Die Seminoles sind nicht gerade bekannt, NBA-Spieler am Fließband zu produzieren. Mit Isaac könnte aber erstmals seit 1970 (Dave Cowens) ein Florida-State-Spieler als Top-Five-Pick über den Tisch gehen. Der Forward war ein Spätzünder und wuchs erst spät einige Zentimeter. So verfügt der 2,08m-Mann über ein Guard-ähnliches Skillset. Zudem ist er mit jeder Menge Athletik gesegnet, weswegen NBA-Scouts gleich zweimal auf die Partien von Isaac schauen werden.

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