Der Wahnsinn hat Methode

Von Robert Arndt
Malik Monk, Josh Jackson und Lonzo Ball zählen zu den besten Freshmen der Saison
© getty
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Midwest Region

Der Top-Seed: Kansas Jayhawks (28-4)

NCAA-Titel: 3 (zuletzt 2008)

Letztes Jahr: Elite Eight

Wenn etwas in den letzten Jahren beständig war, dann dass die Jawhawks die Big 12 gewinnen. Zum 13. Mal in Folge wurde die Conference gewonnen, doch nachdem Freshman Josh Jackson nach einigen Verkehrsübertretungen gesperrt wurde, schied Kansas tatsächlich bereits im Viertelfinale des Tournaments gegen TCU aus.

Zur Nummer eins reichte es dennoch. Jackson wird wieder zurückkehren, dazu besitzt man mit Senior Frank Mason III einen der besten Point Guards des Landes. Zwar waren die Jayhawks in den letzten Jahren dafür bekannt, im März zu enttäuschen, diesmal jedoch deuten einige Dinge auf das Gegenteil.

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Kansas wurde in dieser Saison mehrfach gefordert und zeigte oft Willen und Charakter, als man hohe Rückstände umbog und enge Spiele für sich entscheiden konnte. Mason orchestriert dabei eine der besten Offensiven der Nation. Als Problem könnte lediglich die mangelnde Tiefe im Kader von Coach Bill Self angesehen werden. Dennoch: Kansas kommt verdammt stark daher und ist das Team, welches es im Mittleren West zu schlagen gilt.

Die weiteren Favoriten:

Oregon (3)

Die Chancen der Ducks standen schon einmal besser, doch trotz der Verletzung von Big Man Chris Boucher, geht das Team von Dana Altman optimistisch ins Turnier: "Wir zählen zu den zwölf besten Mannschaften im Land. Ich denke, wir sind in einer guten Position." Im Pac-12-Finale gegen Arizona zeigte Oregon, dass trotzdem mit ihnen zu rechnen ist und unterlag nur knapp.

Es ist dennoch nicht von der Hand zu weisen, dass das Shotblocking und die Gefahr von draußen, die Boucher ausstrahlte, der Mannschaft fehlen wird. So wird vor allem Junior Dillion Brooks den Löwenanteil der Offense schultern müssen. Zusammen mit Tyler Dorsey bildet er ein brandgefährliches Duo im Backcourt.

Gleichzeitig wird die Altman-Truppe versuchen, das Tempo so niedrig wie möglich zu halten, um mit Defense und guten Halfcourt-Sets zum Erfolg zu kommen. Hier wird aber auch erkenntlich, dass Oregon Probleme gegen athletische Teams haben dürfte. Dennoch: Wer in einer solch starken Conference wie der Pac-12 besteht, für den kann es auch bei der March Madness richtig weit gehen.

Michigan (7)

Ein einziges Wort: Momentum. Die Wolverines sind jetzt schon so etwas wie eine Cinderella, bevor der Wahnsinn überhaupt losgegangen ist. Zunächst musste der Flieger zum Big-Ten-Turnier notlanden (niemand wurde verletzt), dann gewann Michigan als No.8-Seed vier Spiele in vier Tagen und krönte sich zum Champ. Einer solchen Truppe ist alles zuzutrauen. Mitttendrin auch ein Deutscher: Moritz Wagner.

Der ehemalige Alba-Spieler machte in seiner zweiten Saison am College einen riesigen Sprung und zählt unter Coach John Beilein zu den absoluten Leistungsträgern. 12 Punkte und 4,2 Rebounds bei einer Wurfquote von 56 Prozent (41 von draußen) legt der Berliner auf und trägt so den dünnen Frontcourt der Wolverines.

Die Schlagzeilen gehörten aber zuletzt Senior Derrick Walton Jr. Der Point Guard legte während des Turniers 20 Punkte und 6 Assists im Schnitt auf und war in der Crunchtime stets zur Stelle. Mit Oklahoma State wartet aber bereits in der ersten Runde eine happige Aufgabe. "Unser Ziel ist es, dieses starke Team zu schlagen und diese verrückte Reise fortzusetzten", erklärte Beilein nach dem Selecton Sunday. So oder so, dieses Team ist für jeden brandgefährlich.

Upset-Tipp:

Nevada (12) über Iowa State (5)

Die Cyclones haben zwar jede Menge Momentum auf ihrer Seite durch den Triumph in der Big 12, aber mit Nevada wartet eine äußerst unangenehme Aufgabe. Das Team aus der kleinen Mountain-West-Conference hat große Firepower zu bieten und kann jeden Moment heiß laufen. In Power Forward Cam Oliver (15,8 Punkte, 8,7 Rebounds) besitzt das Wolfsrudel sogar einen potentiellen First-Round-Pick. Im Zusammenspiel mit Senior Marcus Marshall (19,8) besitzt Nevada die Waffen, um an einem guten Tag für die Überraschung zu sorgen.

Draft-Prospect to watch:

Josh Jackson von Kansas. Wie wichtig der Freshman für die Jayhawks ist, zeigte sich eindrucksvoll im Viertelfinale des Big-12-Turniers. Ohne die Vielseitigkeit von Jackson fehlte das gewisse Etwas. Der Small Forward besticht mit Länge und Athletik und hat an beiden Enden des Feldes großen Einfluss auf das Spiel seiner Mannschaft. Einzig an seinem Wurf, der noch zu streaky ist, bestehen Fragezeichen.

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