Connecticut gewinnt NCAA-Finale

Von SPOX
Kemba Walker und Tyler Olander (m.) feiern den Erfolg der UConn Huskies
© Getty
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Elite 8

Kansas (1) - VCU (11) 61:71

Ein Final Four ohne Nummer-eins-Team? Absolut! Kansas, für alle Experten nach dem bisherigen Favoritensterben der erste Anwärter auf den College-Titel, ist raus - und erleidet damit ebenso Schiffsbruch wie zuvor schon Pittsburgh, Duke und Ohio State.

Zu verdanken haben die Jayhawks die ernüchternde Pleite der Virginia Commonwealth University, dem Underdog, den eigentlich niemand im Turnier haben wollte. Aber nachdem die Rams auch den fünften Gegner mit ihrer aggressiven Ganzfeld-Verteidigung und trotz körperlicher Unterlegenheit großem Kampf unter den Körben zermürbte, muss man festhalten, dass der erste Final-Four-Einzug nicht unverdient ist.

Eine der schönsten Geschichten der March-Madness-Historie ist dieses Märchen jetzt schon. Vor dem Spiel galten die Morris-Zwillinge Markieff (13 Punkte) und Marcus (20) als unüberwindbare Hürde für VCU. In der Tat waren die beiden Big Men neben Tyshawn Taylor (14) die einzigen Akteure des Favoriten, die mit Konstanz trafen.

Weil der Rest des Teams katastrophale 3 von 23 Würfen traf, hatten die Rams die Partie praktisch von Beginn an im Griff und führten schon zur Pause mit 14 Punkten. Als Kansas zu Beginn der zweiten Hälfte einen Lauf startete und noch mal auf zwei Zähler verkürzte, bewahrte das Team von Coach Shaka Smart kühlen Kopf und schlug zurück.

Am Ende des Spiels hatte VCU 12 Dreier bei 25 Versuchen getroffen (Kansas: 2 von 22) und hatte in Forward Jamie Skeen (26 Punkte) den überragenden Spieler der Partie in seinen Reihen

Connecticut (3) - Arizona (5) 65:63

Im Duell zweier der herausragenden College-Spieler dieser Saison setzte sich Huskies-Guard Kemba Walker gegen Arizonas Derrick Williams durch. Der Guard erzielte dabei 20 Punkte sowie 7 Assists und Teamkollege Jeremy Lamb legte 19 Zähler drauf, um Connecticut zum zweiten Mal in drei Jahren ins Final Four zu führen. Auf der Gegenseite war Williams mit ebenfalls 20 Punkten bester Scorer.

Niels Giffey stand bei Uconn nur eine Minute auf dem Feld. Der Run der Huskies ist absolut beeindruckend. Nach einer mäßigen Regular Season in der Big East Conference haben sie jetzt innerhalb von 19 Tagen neun Partie gewonnen. Dank fünf Siegen innerhalb von fünf Tagen gewann Uconn erst das Big East Tournament, und jetzt jetzt ließ man im NCAA Tournament weitere vier Siege folgen. Irre.

"Jetzt ist nicht die Zeit, um müde zu sein", stellte Walker anschließend klar. "Wir versuchen, so weit zu kommen, wie möglich. Wir wollen den Titel."

Sechs Minuten vor Ende hatten die Wildcats noch geführt, doch letztlich setzten sich die Huskies durch. Nach der Schlussssirene feierten die Spieler mit früheren UConn-Stars wie Emeka Okafor und Jake Voshkul auf dem Court.

Florida (2) - Butler (8) 71:74 OT

Sie haben es schon wieder getan. Diese Bulldogs sind einfach unfassbar. Nach dem Sieg gegen die Gators steht Butler zum zweiten Mal in Folge im Final Four. Die Entscheidung fiel allerdings erst in der Overtime, nachdem Shelvin Mack sein Team mit einem Dreier 1:21 Minuten vor Ende in Führung brachte, von dem sich Florida nicht mehr erholte. Auch in der restlichen Partie war der Guard mit 27 Punkten der Mann des Abends. 10,6 Sekunden vor Ende wurde Mack noch einmal gefoult und setzte mit zwei verwandelten Freiwürfen die Schlusspunkte.

Auf der Gegenseite war Center Vernon Macklin mit seiner Karrierebestleistung von 25 Zählern der herausragende Akteur, 5 Rebounds sicherte er sich zudem noch. Beeindruckend war vor allem, dass Butler die körperlich größeren Gators mit 41-34 ausreboundete. Florida ist nach Pittsburgh und Wisconsin bereits das dritte höher gesetzte Team, das die Bulldogs eliminiert haben.

Kentucky (4) - North Carolina (2) 76:69

Da war er wieder: Brandon Knight, der seine Mannschaft bereits im Sweet 16 durch einen Game Winner fünf Sekunden vor Ende weiter schoss, war einmal mehr Kentuckys Bester. 22 Punkte sammelte der Guard, dazu 7 Rebounds, und - na klar - die finalen Punkte der Partie gehörten ebenfalls Knight, indem er drei Freiwürfe versenkte. Vier seiner Teamkollegen punkteten zudem ebenfalls zweistellig.

Nach dem Sieg gegen North Carolina stehen die Wildcats erstmals seit 1998 wieder im Final Four. 13 Jahre Abstinenz wären für viele Teams kein Beinbruch. Für Kentucky, das nun bereits zum 14. Mal im Halbfinale steht, fühlte es sich hingegen an wie eine Ewigkeit.

John Calipari, seit 2009 im Amt, ist somit neben Rick Pitino der einzige Coach, der mit drei verschiedenen College-Teams im Final Four stand (nach Massachusetts und Memphis). Während Kentucky nun auf Connecticut trifft, ist das Turnier für die an zwei gesetzten Tar Heels beendet. Daran konnten auch die erneut starken Auftritte von Tyler Zeller (21 Punkte, 9 Rebounds) und Harrison Barnes (18 Punkte, 6 Rebounds) nichts ändern.