NBA

Die neuen Mavs: Exzentrisch, talentiert und faul

Von Bärbel Mees/Florian Regelmann/Oliver Wittenburg
Die Neuen bei den Mavericks (v.l.): Gooden, Ross, Marion, Beaubois, Humphries, Thomas
© Getty/spox
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Quinton Ross

*30. April 1981

Größe/Gewicht: 1,98 m / 88 kg

Position: Guard - Forward

NBA-Erfahrung: 5 Jahre

Klubs: Los Angeles Clippers, Memphis Grizzlies

 

Dallas' Saisonstart gegen Washington im LIVE-TICKER: Am 28. Oktober um 1.30 Uhr!

Der Lokalmatador

Er ist der nette Junge von nebenan, der local boy. "Born and raised in Dallas, yeah", wie er selbst sagt. Sein Konterfeit ziert eine Wand im Crum-Basketball-Center der Southern Methodist University, wo die Mavericks während der Saisonvorbereitung ihr Trainingslager bezogen.

Für die SMU spielte er die vollen vier Jahre, machte seinen Abschluss in Wirtschaft und ging als einer der besten Spieler in die Annalen ein, der je für die Hochschule die Stiefel schnürte.

Als Profi hat Quinton Ross mit seinen 28 Jahren noch keine Berge versetzt. Dennoch: Die Wertschätzung seitens der Mavs ist gewaltig - nicht zuletzt wegen Ross' tiefer Verwurzelung mit Dallas.

Spezialdisziplin: Defense

Jede Franchise könne sich glücklich schätzen, ein Eigengewächs in ihren Reihen zu haben, noch dazu eines, das in einem hohen Maße für Integrität und Loyalität stehe, meint etwa Headcoach Rick Carlisle.

Doch nur aus Dallas zu stammen, reicht freilich nicht, um einen Platz im Roster eines möglichen NBA-Champions zu ergattern. Carlisle: "Er ist ein fantastischer Rollenspieler und ausgezeichneter Verteidiger."

Ross ging viele Umwege, bis er im Sommer schließlich bei den Mavericks landete.

Belgische Gemütlichkeit und Schokolade

Seine Karriereplanung hatte eigentlich vorgesehen, nach erfolgreicher College-Laufbahn 2003 via Draft in die NBA zu gelangen, doch daraus wurde nichts. So spielte er bei den L.A. Clippers vor, verpasste aber den Sprung in den Kader.

Von Kalifornien ging es in den äußersten nordwestlichen Zipfel Belgiens. In Oostende lernte Ross nicht nur die belgische Gemütlichkeit und Schokolade kennen und schätzen, sondern holte sich auch die nötige Wettkampfpraxis und -härte, um einen neuen Anlauf in der NBA zu wagen.

Im zweiten Versuch klappte es 2004 dann mit den Clippers. In seiner zweiten Saison half er dem Klub zunächst, erstmals seit 1997 den Einzug in die Playoffs zu schaffen und dann sogar die erste Serie seit 13 Jahren zu gewinnen. Die Clippers schalteten Denver aus, ehe sie in sieben dramatischen Spielen an den Phoenix Suns scheiterten.

"Das ist schon irgendwie irreal"

Es folgten zwei weitere, überschaubar erfolgreiche Jahre in L.A., ehe Ross 2008 nach Memphis wechselte. Jetzt kommt er sich vor wie im falschen Film.

"Dieser Klub spielt um den Titel und ich bin einfach nur glücklich, dabei zu sein. Das ist schon irgendwie irreal. Ich bin hier aufgewachsen."

In Dallas geht man davon aus, dass Ross auf der Position des Shooting Guards oder Small Forwards ein fester Bestandteil von Carlisles Rotation werden wird.

Gerade seine Qualitäten als Verteidiger - seine "Nische", wie Ross selbst sagt - hätten den Entscheidungsprozess für seine Verpflichtung maßgeblich beeinflusst. Klub-Boss Mark Cuban schwärmt noch heute von Ross' fabelhaften Auftritten gegen Denvers Superstar Carmelo Anthony in den 2006er Playoffs.

Ross weiß, wer er ist

Coach Carlisle ist noch ein ganz anderer Aspekt ganz wichtig: "Wir lieben ihn, weil er genau weiß, was er für ein Spieler ist."

Und wer ist also Quinton Ross?

"Ich bin ein Typ, der sich in der Defensive voll reinhaut und alles gibt und in der Offensive versucht, die richtigen Entscheidungen zu treffen."

Geboren und aufgewachsen in Dallas, yeah!

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