NFL

Ein magischer Favre-Moment

Von SPOX
Dank Brett Favre sind die Minnesota Vikings weiter ungeschlagen
© Getty

Die Minnesota Vikings gewinnen in letzter Sekunde gegen die San Francisco 49ers, weil Brett Favre unfassbare Comebacks auch mit fast 40 Jahren immer noch gut drauf hat. Beim Champion aus Pittsburgh brechen nach der Niederlage in Cincinnati ungemütliche Zeiten an. Die Detroit Lions zeigen, dass jeder irgendwann mal ein Spiel gewinnt.

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Cincinnati Bengals (2-1) - Pittsburgh Steelers (1-2) 23:20 (0:10, 3:3, 6:7, 14:0)

Die Steelers kassierten nach der Niederlage in Chicago bei den Bengals die zweite völlig unnötige Pleite der Saison. Pittsburgh dominierte das Spiel lange nach Belieben, verpasste es aber in der ersten Halbzeit schon uneinholbar davonzuziehen. Nach einem 1-Yard-TD-Run von QB Ben Roethlisberger (22/31, 276 Yards, 1 TD, 1 INT) führten die Steelers in Halbzeit zwei mit 20:9, ehe sie den Sieg noch herschenkten.

Cedric Benson brachte Cincy mit einem 23-Yard-TD-Run wieder heran und dann war es ein 4-Yard-Pass von Carson Palmer auf Andre Caldwell 14 Sekunden vor Schluss, der den Bengals-Sieg sicherstellte. Zuvor hatte Cincinnati zweimal einen vierten Versuch erfolgreich ausgespielt - und das gegen die Steelers-Defense.

Zweimal musste Pittsburgh nun ohne den verletzten Star-Safety Troy Polamalu antreten, zweimal gab es Pleiten. Zum ersten Mal seit Dezember 2007 haben die Steelers zwei Spiele in Folge verloren. Und nächste Woche geht es im Sunday Night Game gegen die Chargers. Beim Champion wird es ungemütlich!

Baltimore Ravens (3-0) - Cleveland Browns (0-3) 34:3 (10:0, 10:0, 7:0, 7:3)

Ravens-Coach John Harbaugh hatte vor dem Spiel eine Message für sein Team: Die Browns nicht auf die leichte Schulter nehmen und eine konzentrierte Leistung abrufen. Das haben seine Jungs ganz gut umgesetzt.

Baltimore führte Cleveland nach allen Regeln der Kunst vor. QB Joe Flacco (25/35, 345 Yards, 1 TD) bestätigt weiter, dass er auf dem Weg zum Superstar ist. RB Willis McGahee steuerte zwei TD-Runs bei. Bei den Browns wurde QB Brady Quinn zur Pause gebencht, mit Derek Anderson wurde es aber auch nicht besser. Der Backup leistete sich gleich drei Interceptions.

Detroit Lions (1-2) - Washington Redskins (1-2) 19:14 (7:0, 6:0, 0:7, 6:7)

Irgendwann gewinnt jeder einmal! Auch Detroit! Seit dem 23. Dezember 2007 hatten die Lions kein Spiel mehr gewonnen. Doch nach 19 Pleiten in Serie war es gegen die Redskins endlich mal wieder soweit.

Rookie-QB Matthew Stafford (21/36, 241 Yards, 1 TD) brachte Detroit mit einem 21-Yard-TD-Pass auf Bryant Johnson im ersten Viertel auf die Siegerstraße. Bei Washington könnte die Zeit von Headcoach Jim Zorn nun endgültig abgelaufen sein.

Houston Texans (1-2) - Jacksonville Jaguars (1-2) 24:31 (7:3, 14:14, 3:7, 0:7)

Erkläre mir einer die Texans! Nach dem Sieg bei den Titans waren alle Experten, die Houston als Geheimtipp auf der Rechnung haben, wieder etwas beruhigt. Jetzt sieht das schon wieder anders aus. Das größte Problem in Houston: Die Run-Defense. 190 Rushing-Yards zugelassen gegen die Jets, 240 gegen die Titans und nun auch 184 gegen die Jaguars.

Maurice Jones-Drew (23 carries, 119 Yards, 3 TD) hatte den größten Anteil am ersten Saisonsieg von Jacksonville. Die letzte Chance auf den Ausgleich vergab Chris Brown mit einem Fumble in der Endzone.

Minnesota Vikings (3-0) - San Francisco 49ers (2-1) 27:24 (7:0, 6:14, 7:3, 7:7)

Unfassbares Finish in Minnesota! Die Vikings hatten offensiv nichts mehr auf die Reihe gebracht, Adrian Peterson (19 carries, 85 Yards) war kein großer Faktor, aber dann bekamen sie 89 Sekunden vor Schluss noch einmal den Ball. An der eigenen 20-Yard-Linie ging es los.

"Be Brett. One time. Just be Brett," schoss es Defensive End Jared Allen durch den Kopf. Brett Favre (24/46, 301 Yards, 2 TD, 1 INT) sollte ihn nicht enttäuschen. Der bald 40-Jährige warf zwei Sekunden vor Schluss einen 32-Yard-TD-Pass auf WR Greg Lewis und entriss damit den 49ers den Sieg.

Es war ein typisches Favre-Comeback, wie man es in seiner Karriere schon so oft gesehen hat. Nächste Woche kommen übrigens die Packers nach Minnesota...

New England Patriots (2-1) - Atlanta Falcons (2-1) 26:10 (3:3, 10:7, 3:0, 10:0)

Wer denkt, dass die Zeit der Patriots abgelaufen ist, macht einen Fehler. Tom Brady und Co. haben sich mit einem Sieg gegen Atlanta eindrucksvoll zurückgemeldet. Gegen die Falcons lag die Last nicht nur auf Brady (25/42, 277 Yards, 1 TD) und Randy Moss (10 catches, 116 Yards), weil das Laufspiel zum ersten Mal funktionierte. Fred Taylor erlief 105 Yards und einen TD.

Auch die viel kritisierte Patriots-Defense zeigte eine starke Leistung und hielt Atlantas Offense gut in Schach. QB Matt Ryan (17/28, 199 Yards) blieb ohne TD-Pass.

Philadelphia Eagles (2-1) - Kansas City Chiefs 34:14 (14:0, 10:7, 3:0, 7:7)

Ja, Michael Vick hat gespielt. Nein, man hat es nicht gemerkt. Ein Lauf für 7 Yards, zwei unvollständige Pässe, Vick spielte beim klaren Sieg der Eagles keine große Rolle. In Abwesenheit des verletzten Donovan McNabb war Kevin Kolb (24/34, 327 Yards, 2 TD - 1 Rushing-TD) die ganz große Show.

Kolb ist der erste Quarterback in der NFL-Geschichte, der in seinen ersten beiden Starts mehr als 300 Passing-Yards geschafft hat. Neben McNabb fehlte mit Brian Westbrook auch der zweite große Philly-Star. Sein Ausfall wurde von Rookie LeSean McCoy (20 carries, 84 Yards, TD) ebenfalls gut kompensiert.

St. Louis Rams (0-3) - Green Bay Packers (2-1) 17:36 (0:9, 14:14, 3:0, 0:13)

Die Rams sind die neuen Lions. Gegen Green Bay setzte es die 13. Niederlage in Folge. St. Louis hat 30 der letzten 35 Spiele in der NFL verloren. Bitter. Die Packers hatten auch dank eines überragenden Aaron Rodgers (13/23, 269 Yards, 2 TD - 1 Rushing-TD) überhaupt keine Probleme.

Tampa Bay Buccaneers (0-3) - New York Giants (3-0) 0:24 (0:7, 0:7, 0:3, 0:7)

Das beste Team der NFC sind die New York Football Giants. In Tampa Bay fuhren die Giants angeführt von Eli Manning (14/24, 161 Yards, 2 TD) und einem starken Running-Game (226 Yards) einen ganz souveränen Sieg ein. Die Bucs-Offense stand gegen die Giants-Defense auf verlorenem Posten und schaffte mickrige 86 Yards.

New York Jets (3-0) - Tennessee Titans (0-3) 24:17 (14:0, 0:10, 7:7, 3:0)

Zwei Erkenntnisse: 1. Die Jets sind unter ihrem neuen Headcoach Rex Ryan und mit ihrem Rookie-Quarterback Mark Sanchez (17/30, 171 Yards, 2 TD, 1 INT - 1 Rushing-TD) verdammt gut. 2. Was ist bloß mit den Titans los?

Nach schneller 14:0-Führung der Jets kam Tennessee zurück und ging durch einen 9-Yard-TD-Pass von Kerry Collins auf Nate Washington 17:14 in Führung. Die Jets konterten sofort mit einem 6-Yard-TD-Pass von Sanchez auf Jerrico Cotchery. Im letzten Viertel war es dann die Jets-Defense, die den Sieg festhielt. Die letzten 13 Pässe von Collins waren alle unvollständig. Die Titans haben nach drei Spielen so viele Niederlagen auf dem Konto wie in der gesamten letzten Saison.

Buffalo Bills (1-2) - New Orleans Saints (3-0) 7:27 (0:7, 7:3, 0:0, 0:17)

Die Saints können es auch dreckig. In Buffalo warf Drew Brees nur für 172 Yards und blieb ohne TD-Pass. Machte nichts. Weil die stark verbesserte Saints-Defense stark spielte und weil im letzten Viertel RB Pierre Thomas zweimal das Ei in die Endzone trug.

Bei den Bills sucht man einen gewissen Terrell Owens in der Statistik vergebens. Nicht ein Catch für T.O. - und dann wurde er auf dem Weg in die Kabine auch noch von einem Fan mit einer Popcorn-Tüte im Gesicht getroffen. Kein guter Tag für Owens, das steht mal fest.

Oakland Raiders (1-2) - Denver Broncos (3-0) 3:23 (0:10, 3:3, 0:7, 0:3)

Die Broncos bleiben das Überraschungsteam der NFL. Die Offense um Kyle Orton spielt solide - die Defense tritt sogar dominant auf. Bei den Raiders muss man sich fragen, wie lange sie noch auf JaMarcus Russell (12/21, 61 Yards, 2 INT) setzen. Russell hat einen starken Arm, aber scheint in der NFL total überfordert.

San Diego Chargers (2-1) - Miami Dolphins 23:13 (0:0, 3:3, 7:3, 13:7)

Die Chargers-Offense kam ohne LaDainian Tomlinson lange nicht in die Gänge, doch dann war auf Philip Rivers Verlass. Diesmal aber nicht als Passer, sondern als Läufer. Rivers erzielte im dritten Viertel einen 5-Yard-TD-Run und brachte San Diego damit auf die Siegerstraße. Bei Miami schied QB Chad Pennington wegen einer Schulterverletzung aus.

Arizona Cardinals (1-2) - Indianapolis Colts (3-0) 10:31 (3:0, 0:21, 7:7, 0:3)

Böse Klatsche für die Cardinals. Peyton Manning (24/35, 379 Yards, 4 TD, 1 INT) nahm die Arizona-Defense komplett auseinander. Kurt Warner (30/52, 332 Yards, 1 TD, 2 INT) stand dagegen die ganze Zeit unter starkem Druck der Indy-Defense und wurde folgerichtig zweimal interceptet.

Seattle Seahawks (1-2) - Chicago Bears (2-1) 19:25 (10:0, 3:7, 0:10, 6:8)

Ein 36-Yard-Pass von Jay Cutler auf Devin Hester brachte den Bears knapp zwei Minuten vor dem Ende den Sieg. Cutler und Chicago - das scheint immer besser zu passen.

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