NBA

61 Punkte! Die Bryant-Show im Garden

Von Oliver Bendt
Kobe Bryant war von den Knicks nicht zu stoppen
© Getty

Die Lakers erhalten eine Hiobsbotschaft, aber dann bietet Kobe Bryant in New York eine denkwürdige Show. Die Grizzlies finden jemanden, den sie schlagen können und die Suns finden jemanden, den sie mit 50 Punkten Vorsprung aus der Halle schießen können. Die Schlaglichter.

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New York Knicks (21-26) - Los Angeles Lakers (38-9) 117:126: Der Gesichtsausdruck von Kobe Bryant sagte alles. Es war der totale Schock. Bryant war beim Spiel in Memphis unglücklich auf Andrew Bynum geprallt und dieser krümmte sich am Boden. Bryant weiß genau, dass die Titelchancen der Lakers ohne Bynum erheblich sinken, vielleicht sogar nicht mehr vorhanden sind. Wie sich nun herausstellte, hat sich Bynum einen Seitenbandriss im rechten Knie zugezogen und wird zwei bis drei Monate ausfallen. Er könnte also zum Start der Playoffs wieder zurück sein, aber solange muss es Bryant eben alleine richten.

Und wie er es gegen die Knicks alleine richtete. Bryant stellte mit 61 Punkten einen neuen Madison-Square-Garden-Rekord auf. Die alte Bestmarke hatte Bernard King im Jahr 1984 erzielt. Michael Jordans beste MSG-Leistung waren 55 Zähler. Bryant traf 19 von 31 Würfen, 3 von 6 Dreiern und 20 von 20 Freiwürfen - die Knicks-Fans schwankten zwischen Buhrufen und MVP-Sprechchören, entschieden sich aber letztlich dazu, Bryant für seine Sensations-Leistung gebührend zu feiern. Es war Bryants 24. Spiel seiner Karriere, in dem er mindestens 50 Punkte erzielte. Was für eine Show! Ach ja, Pau Gasol war mit 31 Punkten, 14 Rebounds und 5 Assists auch nicht so ganz schlecht bei den Lakers.

David Lee verbuchte 22 Punkte und 12 Rebounds für die Knicks, die eine schwere Woche haben. Erst die Lakers, dann am Mittwoch die Cavaliers und am Freitag die Celtics.

New Orleans Hornets (28-17) - Portland Trail Blazers (30-17) 89:97: Was ist New Orleans ohne Chris Paul? Nichts! Die Hornets führten gegen Portland sicher mit 72:55, als Paul (12 Punkte, 13 Assists) mit einer Leistenzerrung vom Feld musste. In den nächsten sieben Minuten drehten die Blazers angeführt von Backup-Point-Guard Jerryd Bayless (19 Punkte, 6 Assists) mit einem 26:7-Run das Spiel. Portlands Topscorer war beim fünften Sieg in Folge LaMarcus Aldridge mit 22 Zählern. Außer Aldridge scorte kein Starter zweistellig, Brandon Roy kam nur auf 6 Pünktchen, aber wer so eine Bank hat wie die Blazers, kann trotzdem gewinnen. Vor allem, wenn beim Gegner der Superstar ausfällt und damit alles einbricht.

Washington Wizards (10-38) - Memphis Grizzlies (12-35) 97:113: Schade, Wizards, jetzt hättet ihr fast eure zweite Siegesserie von zwei Spielen geschafft. Aber was soll man auch machen, wenn die heißen Grizzlies kommen. Memphis hatte vor dem Spiel in Washington zwölf Spiele in Folge verloren. Kurzes Quiz: Gegen wen hatten sie zuletzt gewonnen? Auflösung später. Rookie O.J. Mayo stellte mit 33 Punkten seine Karrierebestleistung ein und war der überragende Mann auf dem Feld. Unterstützung erhielt er von Rudy Gay (23 Punkte) und Marc Gasol (22 Punkte, 11 Rebounds). Die besten Spieler bei den Wizards waren Antawn Jamison (29 Punkte) und Caron Butler (21 Zähler). Sonst haben die momentan aber auch keinen, der was reißen könnte. Schon irgendwo verständlich, dass Gilbert Arenas keine große Lust verspürt, extrem schnell fit zu werden, um in dieser Saison noch zu spielen. Auflösung der Quizfrage: Es waren die Dallas Mavericks, die als letztes gegen Memphis verloren hatten.

Miami Heat (26-21) - Los Angeles Clippers (10-38) 119:95: Wenn man zwei Spiele in Folge verloren hat, etwas schwächelt und vor einem schweren Road-Trip steht, wünscht man sich einen leichten Aufbaugegner. Da kamen die Clippers - jetzt 20 Niederlagen in den letzten 22 Spielen - den Heat gerade recht. Bester Mann war natürlich Dwyane Wade mit 32 Punkten und 9 Assists. Es war der Statistik-Abend des D-Wade. Also, da wäre zum einen sein 500. Dunk, zum zweiten übernahm er die Führung bei den verwandelten Freiwürfen in der Klubgeschichte und zum dritten schob er sich auf Rang zwei der Heat-All-Time-Field-Goals-Attempted-List. Was es nicht alles für Statistiken gibt...

Phoenix Suns (26-20) - Sacramento Kings (11-39) 129:81: Ähm ja, es gibt Spiele, die relativ eindeutig sind. Und dann gibt es Spiele, die spotten jeder Beschreibung. Nach dem dritten Viertel stand es im US Airways Center zu Phoenix wie folgt: Phoenix: 103. Sacramento: 55. Unfassbar. Die Suns waren so gnädig und gestalteten das letzte Viertel ausgeglichen. Topscorer bei den Suns, die zuletzt Probleme hatten und diverse Team-Meetings anberaumten, war Amare Stoudemire mit 25 Punkten. Der soll ja angeblich extrem sauer sein und unbedingt aus Phoenix weg wollen. Weil ihm das System von Headcoach Terry Porter nicht passen würde. Gegen Sacramento war das System aber wohl ganz okay, oder Amare?

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