NBA

Dallas ohne Chance bei den Spurs

Von Philipp Dornhegge
Dirk Nowitzki wurde ständig von mehreren Spurs-Spielern bewacht und kam überhaupt nicht ins Spiel
© Getty

Die Dallas Mavericks (33-23) können weiter kein Auswärtsspiel gegen die direkte Konkurrenz gewinnen. Bei den San Antonio Spurs (38-17) verlor das Team von Dirk Nowitzki mit 76:93 und musste einen Rückschlag im Kampf um die Playoffs hinnehmen. Der Deutsche machte sein drittes unterdurchschnittliches Spiel in Folge (14 Punkte, 5 von 15, 10 Rebounds).

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Seit Weihnachten - nach einem Sieg gegen Portland - hatte Dallas nicht mehr bei einem Konkurrenten im Kampf um die Playoffplätze gewonnen.

Die Saisonbilanz gegen die anderen acht Topmannschaften des Westens lag bei 3-7. Gegen die Spurs hatte es in den letzten fünf Partien übrigens vier Pleiten gegeben.

Trotzdem: Die Chance auf einen Sieg gegen die Spurs war an diesem Abend so groß wie selten: Manu Ginobili ist seit einigen Tagen verletzt, kurz vor Spielbeginn musste auch noch Tim Duncan mit einer Knieverletzung absagen.

Dallas verschläft das erste Viertel

San Antonio war also auf seinen dritten Superstar angewiesen. Dass das nichts Schlechtes sein muss, bewies Tony Parker (37 Punkte) gleich zu Beginn: Nach acht Minuten lautete der Spielstand 18:11 für Parker.

"Ich freue mich immer, wenn ich mal für ein Spiel zeigen kann, was ich draufhabe. Den Titel holen wir so aber bestimmt nicht", sagte Parker.

Dallas bekam den pfeilschnellen Franzosen überhaupt nicht in den Griff. Was jeden Mavs-Fan allerdings zur Weißglut treiben musste, war die Tatsache, dass auch die anderen Spieler machen konnten, was sie wollten.

Als Parker auf der Bank Platz nahm, übernahmen Roger Mason (7) und Fabricio Oberto (6) das Ruder. Nach dem ersten Viertel stand es 32:19. Ernüchterung pur also bei den Mavericks, die sich die Aufgabe offenbar leichter vorgestellt hatten.

Sonderbewachung für Nowitzki

Immerhin: Zu Beginn des zweiten Abschnitts waren die Mavericks besser im Spiel. Parker saß weiter auf der Bank, Stück für Stück kam Dallas heran. Der Rückstand lag für den meisten Teil des Viertels um fünf Punkte.

Überraschend war es der sonst nur sporadisch genutzte James Singleton (14 und 14 Rebounds), der die Mavs im Spiel hielt. Zur Halbzeit stand es 50:44, es war noch nichts verloren.

Auch wenn ein weiterer Blick auf die Statistik etwas Anderes verriet: Wenn die Spurs zur Pause führten, hatten sie in dieser Saison 24 von 27 Spielen gewonnen.

Nowitzki hatte dank der Sonderbewachung der Spurs-Defense übrigens erst fünf Punkte erzielt: Sobald der Deutsche den Ball erhielt, wurde er gedoppelt und so zum Pass gezwungen. Da die anderen Verteidiger exzellent rotierten, bekam Dallas trotzdem nur wenige offene Würfe.

Finley entscheidet die Partie

Zu Beginn der zweiten Hälfte plätscherte die Partie vor sich hin. Dallas verließ sich in erster Linie auf Josh Howard (19), Parker war nach sechs Minuten bei 30 Punkten angelangt.

Aus dem Nichts traf plötzlich Oldie Michael Finley (16) einige Dreier, San Antonio zog auf 65:54 davon und Nowitzki war nach wie vor kein Faktor.

So ging das dritte Viertel ohne großes Aufbäumen der Mavs zu Ende, die Weichen waren bei den Spurs schon jetzt auf Sieg gestellt. Nowitzki hatte nach dem Spiel keine Erklärung für die müde Vorstellung seines Teams: "Es war ein Geschenk, dass Duncan nicht spielen konnte. Aber wir haben es nicht angenommen."

Kein Nowitzki, wenig Howard, kein Kidd (2): J.J. Barea (16) sollte es richten, aber gegen die Defense der Spurs zeigte sich, dass der kleine Mann aus Puerto Rico zwar ein guter Eins-gegen-Eins-Spieler, aber eben kein Spielgestalter ist.

Dallas muss wieder zittern

Bei Dallas gab es nur noch Einzelaktionen, die freilich nur selten Erfolg brachten. Zehn Mavericks-Assists im gesamten Spiel sprechen eine deutliche Sprache. Parker allein hatte zwölf.

Duncan-Vertreter Kurt Thomas erzielte mit seinen 36 Jahren übrigens 10 Punkte, 15 Rebounds und 3 Blocks und stellte jeden Maverick in den Schatten. Alles eine Frage der Einstellung.

"Man gewinnt kein Spiel, wenn man nur für sechs Minuten im zweiten Viertel dagegen hält", ärgerte sich Mavs Coach Rick Carlisle.

Nach dieser lustlosen und enttäuschenden Vorstellung rutschen die Mavs auf den achten und letzten Playoffplatz ab. Die Spurs verteidigen ihren zweiten Platz gegen die Denver Nuggets und würden nach derzeitigem Stand auf die Utah Jazz treffen.

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