NFL

Deja-vu für Titans und Ravens

Von Daniel Paczulla
Alge Crumpler (l.), hier gegen Jarret Johnson, schied mit den Titans gegen die Ravens aus
© Getty

Das beste Team der regulären Saison ist aus den NFL-Playoffs ausgeschieden. Die Tennessee Titans mussten sich im AFC-Divisional-Playoff-Game den Baltimore Ravens mit 10:13 geschlagen geben.

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Für die Tennessee Titans hat sich Geschichte wiederholt. Sie erlebten gegen die Baltimore Ravens ihr Deja-vu. Rückblick: Wir schreiben den 7. Januar 2001. In den AFC-Divisional-Playoffs treffen die Titans auf die Ravens.

Tennessee hatte sich als bestes Team der Liga (13-3) für die Playoffs qualifiziert und spielte in den AFC-Divisional-Playoffs gegen die Ravens. Dort mussten sie sich mit 10:24 geschlagen geben. 

Stover schießt Ravens zum Sieg

Die identische Konstellation ergab sich auch am Samstag. Das beste Team der Liga, die Titans (13-3), traf in den AFC-Divisional-Playoffs auf die Ravens. Und wie schon vor acht Jahren gewannen Baltimore.

Durch den 13:10-Erfolg in Nashville beendeten sie erneut die Saison der Titans und bleiben im Super-Bowl-Rennen. Kicker Matt Stover verwandelte 53 Sekunden vor Schluss ein Field Goal aus 43 Yards zum Sieg.

Bei windigem und regnerischem Wetter im LP Field wurde es wie erwartet die harte Abwehrschlacht. Bestes Beispiel war ein Monster-Hit von Baltimores LB Ray Lewis gegen Ahmard Hall. Der FB der Titans verlor dabei seinen Helm, hielt das Ei aber fest.

Zu viele Fehler der Titans

Zu verdanken hatte Baltimore den Sieg ihrer Defense (3 Ballgewinne), einem Big Play von QB Joe Flacco (11/22, 161 Yds, 1 TD), der sich wieder keinen Fehler leistete, auf WR Derrick Mason (78 Yds, 1 TD) und dem Unvermögen der Titans.

Zwölf Strafen für 89 Yards, eine Interception von QB Kerry Collins (26/42, 281 Yds, 0 TD), ein verschossenes Field Goal von Rob Bironas (51 Yds) und zwei Fumbles von RB LenDale White (45 Yds) und TE Alge Crumpler (9 Yds) in der Red Zone waren zu viele Fehler von Tennessee.

Zudem konnten sie den verletzungsbedingten Ausfall von RB Chris Johnson (Knöchel, 72-Rushing-Yds, 28 Receiving-Yds, 1 TD) in der zweiten Hälfte nicht kompensieren.

Johnson bringt Titans in Front

Dabei kamen die Titans besser ins Spiel. Nach einigen kurzen Pässen von Collins erlief Johnson mit einem 8-Yd-TD-Run die 7:0-Führung. Postwendend gaben die Ravens eine Antwort. Mit dem ersten Big Play des Spiels und dem ersten vernünftigen Spielzug warf Flacco einen 48-Yd-TD-Pass auf Mason - 7:7.

Danach dominierten die Defensivreihen. Die Defense der Titans stoppte immer wieder schnell die Offense der Gäste, deren Laufspiel (50 Yds) praktisch das ganze Spiel nicht stattfand.

Dagegen hatte die Abwehr der Ravens mehr Probleme, allerdings profitierte sie von den Strafen der Titans und sorgte selbst für Ballgewinne. So fing CB Samari Rolle eine Interception von Collins ab und S Jim Leonhard schnappte sich einen Fumble von RB LenDale White. Daraus schlugen sie aber kein Kapital.

Nach dem Seitenwechsel wurde die Offense der Titans berechenbarer, was mit dem Ausfall von Johnson zu tun hatte. Einzig die Pässe auf WR Justin Gage (135 Yds) blieben gefährlich. Bironas hatte die Chance, die Hausherren mit einem 51-Yd-FG in Führung zu bringen. Jedoch schoss der Kicker das Ei links vorbei.

Fumble von Crumpler

Und so gingen die Ravens in Front. Nach einem famosen 37-Yd-Catch von Mark Clayton gegen zwei Verteidiger verwandelte Stover Anfang des letzten Viertels ein 21-Yd-FG zum 10:7. Und es kam noch schlimmer für die Titans.

Nachdem Collins sein Team in die Red Zone führte, fumbelte Crumpler das Ei, das sich CB Fabian Washington sicherte. Allerdings nutzte Baltimore die Chance nicht, um das Spiel zu entscheiden. Tennessee bekam erneut die Chance und glich durch ein 27-Yd-FG von Bironas zum 10:10 aus.

Aber das letzte Wort behielten die Ravens, wenn auch durch eine Fehlentscheidung der Schiedsrichter. Obwohl die Playclock abgelaufen war, gab es keine Strafe gegen die Ravens. Flacco warf auf TE Todd Heap und brachte die Gäste in Field-Goal-Position. Stover zeigte 53 Sekunde vor Schluss seine Nervenstärke und schoss Baltimore ins AFC-Championship-Game.

Deja-vu für Baltimore

Somit erlebten auch die Ravens ihr Deja-vu, welches noch weiter gehen kann. Vor acht Jahren hatte Baltimores Weg nach dem Sieg über die Titans zum Super-Bowl-Sieg geführt. Der hatte damals in Tampa Bay stattgefunden, wo sie die New York Giants besiegten.

Und auch diese Jahr findet der Super Bowl in Tampa Bay statt und der Gegner könnte auch wieder Giants heißen. Aber zunächst wartet noch das AFC-Championship-Spiel.

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