NBA

Nets chancenlos gegen den Champion

Von Philipp Dornhegge
Celtics-Point-Guard Rajon Rondo flirtete gegen die New Jersey Nets mit einem Triple-Double
© Getty

Die New Jersey Nets haben gegen Meister Boston einfach keine Chance. Vince Carter fühlte sich nicht nur während des Spiels wie im Film. Außerdem in den Schlaglichtern: Yao hat einen Heidenspaß in der gegenerischen Zone und die Clippers wirken unbesiegbar - zumindest, wenn man für die Bucks spielt.

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Mit dem 105:85 fuhren die Boston Celtics (33-9) den zweiten Sieg innerhalb von vier Tagen gegen die Nets (19-22) ein, ligaweit war es der vierte Sieg in Folge.

Schon zur Halbzeit wurden bei den Nets die Schlüsselspieler Vince Carter und Devin Harris aus dem Spiel genommen, so aussichtslos war die Partie.

Carter Augenzeuge bei Flugzeugabsturz

Ohnehin konnte Carter in dem Spiel keinerlei Akzente setzen. Das lag vielleicht auch daran, dass der Shooting Guard gedanklich nicht ganz bei der Sache war: "Es war wie im Film", sagte Carter - jedoch nicht über die Schlappe gegen die Celtcics, sondern über den Absturz der US-Airways-Maschine am Donnerstag.

Der 31-Jährige hatte bei der Notlandung auf dem Hudson River einen Logenplatz gebucht - von seiner Wohnung direkt am Flussufer konnte er jedes Detail erkennen.

Noch ein paar Details zum Spiel: Ray Allen führte die Celtics mit 25 Punkten an, Point Guard Rajon Rondo verpasste mit 8 Punkten, 9 Rebounds und 14 Assists nur knapp ein Triple-Double.

Für die Nets konnte nur Rookie-Center Brook Lopez mit 28 Punkten und 10 Rebounds überzeugende Zahlen vorweisen.

Houston Rockets (25-16) - Miami Heat (21-18) 93:86: Was für ein Spaß für Yao Ming! Gegen die Zwergenabwehr der Heat konnte der chinesische Centerriese machen, was er wollte. Kein Spieler aus Miamis Starting Five ist größer als 2,06 m, mit knappen 2,30 m hatte Yao demnach absolute Narrenfreiheit unter den Körben, wie er selbst feststellte: "Das passiert mir auch nicht so oft, aber offenbar wollte sie mich so verteidigen."

26 Punkte klingen zwar noch nach einer moderaten Ausbeute, aber eine perfekte Trefferquote bei zwölf Versuchen kommt nicht alle Tage vor. Bei den Rockets gab es das vorher noch nie.

Denver Nuggets (27-14) - Orlando Magic (33-8) 88:106: Die Orlando Magic sind derzeit die große Konstante unter den Spitzenteams. Während sich Boston, Cleveland und die Lakers einige Ausrutscher leisteten, kam Orlando beim 106:88 in Denver zum siebten Erfolg in Serie.

Auswärts ist das Team um Superman Dwight Howard derzeit nicht zu schlagen. Mit einer Bilanz von 17-5 auf des Gegners Platz ist Orlando das stärkste Team der Liga. Gegen die Nuggets war es aber nicht Howard, sonder Hedo Turkoglu, der mit 31 Punkten Mann des Abends war. "Das war ein sehr beeindruckender Road Trip", lobte Coach Stan van Gundy seine Truppe.

New York Knicks (15-24) - Philadelphia 76ers (20-20) 97:107: Ebenso gut drauf wie Orlando ist dieser Tage nur Philadelphia. Gegen die Knicks gelang den Sixers - erneut in Abwesenheit von Elton Brand - ebenfalls der siebte Sieg in Serie, erstmals seit über zwei Monaten weist das junge Team damit eine ausgeglichene Bilanz auf. Die beiden Andres - Miller und Iguodala - kamen zusammen auf 55 Punkte. Iguodala war nach dem Spiel selbst etwas überrascht: "Im Moment kommt uns alles so leicht vor."

Los Angeles Clippers (9-30) - Milwaukee Bucks (20-23) 101-92: Die Clippers gehen am Stock. Baron Davis, Zach Randolph, der deutsche National-Center Chris Kaman, Mike Taylor, Jason Hart: alles wichtige Spieler, alle verletzt.

Was konnte das Team von Coach Mike Dunleavy also gar nicht gebrauchen? Richtig, eine weitere Verletzung. Aber genau die gab es gegen die Bucks: Reboundmaschine Marcus Camby knickte um und fällt vorerst aus.

Dass die Clippers das Spiel dennoch gewannen, lag vorrangig am Gegner. Wer 54 Prozent Trefferquote zulässt, der darf nicht mit einem Sieg rechnen.

Wenn man zudem mit Michael Redd (21 Punkte) und Richard Jefferson (26) nur zwei Spieler hat, die sich gegen die Niederlage wehren, dann klingt das schon fast nach Leistungsverweigerung. Und das gegen eine Clippers-Truppe, die zuvor zwölf Spiele in Folge verloren hatte.

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