NFL

Ein Bironas allein reicht nicht

Von SPOX
Die Titans-Defense versuchte alles, doch Wide Receiver Andre Johnson war nicht zu stoppen
© Getty

Völlig überraschend haben die Titans ihre zweite Saisonniederlage hinnehmen müssen. Und das ausgerechnet gegen die Houston Texans, die bisher eine alles andere als überragende Saison spielen. Die Falcons wahrten ihre Playoff-Chance, während für die grottenschlechten Lions eine Saison ohne Sieg immer realistischer wird. Die Pittsburgh Steelers holten sich durch einen Sieg in Baltimore den Titel in der AFC North.

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Houston Texans (7-7) - Tennessee Titans (12-2) 13:12 (0:3, 10:3, 0:3, 3:3): Sensationell spielte sich beim knappen Erfolg vor allem Andre Johnson in den Vordergrund, der noch im ersten Aufeinandertreffen der Teams vollkommen enttäuscht hatte.

Der Wide Receiver fing elf Pässe, verbuchte 207 Yards und einen Touchdown. Er bezwang den Titelfavoriten damit fast im Alleingang.

Titans-Kicker Rob Bironas erzielte zwar in jedem Viertel ein Field Goal, ansonsten kam Tennessees Offense aber überhaupt nicht in Fahrt. Der Ligaprimus konnte keinen einzigen Touchdown erzielen.

Während Houston nach zuletzt vier Siegen in Folge von der ersten Saison mit einer positiven Bilanz träumt, verlor Tennesse das erste Auswärtsspiel in diesem Jahr. Mit einem Sieg hätten sich das Südstaatenteam das Heimrecht für die gesamten Playoffs sichern können.

Baltimore Ravens (9-5) - Pittsburgh Steelers (11-3) 9:13 (0:0, 6:3, 3:0, 0:10)

Die Pittsburgh Steelers sind erneut AFC-North-Champion! Vor allem, weil sie einfach immer einen Weg finden, um im letzten Viertel die Spiele noch zu gewinnen. Dies wiederum hat einen Grund: Ben Roethlisberger.

Der Steelers-Quarterback bewies einmal mehr, warum er, auch wenn es die nackten Zahlen nicht aussagen, zu den absoluten Superstar-Quarterbacks gehört. Fast 57 Minuten waren im Hass-Duell absolviert - alles lief genau so wie erwartet. Es war unglaublich physisch, beide Defenses ließen nur Field Goals zu, die Ravens führten mit 9:3. 

Pittsburgh bekam den Ball an der eigenen 8-Yard-Linie. Jetzt oder nie, hieß es aus ihrer Sicht. Roethlisberger führte sein Team übers Feld, bis es 43 Sekunden vor Ende zur entscheidenden Szene kam.

Die Steelers hatten noch einen letzten Versuch, den Ball von der 4-Yard-Linie in die Endzone zu bringen. Roethlisberger scrambelte und warf schließlich einen TD-Pass auf Santonio Holmes.

Zuerst schien es so, als ob Holmes zwar beide Füße in der Endzone hatte, aber der Ball noch vor der Goal Line gewesen wäre. Es ging um Zentimeter. Referee Walt Coleman entschied nach Video-Studium auf Touchdown Steelers.

Atlanta Falcons (9-5) - Tampa Bay Buccaneers (9-5) 13:10 n.V. (10:0, 0:7, 0:0, 0:3, 3:0): In einer an Dramatik kaum zu überbietenden Schlussphase behielten die Atlanta Falcons die Nerven und liegen nach dem knappen Sieg nun gleichauf mit den Buccaneers.

Im vierten Viertel verloren die Falcons noch zweimal den Ball und ließen es zu, dass die Bucs-Defense einen Punt nahe der Endzone blocken konnte - Kicker Matt Bryant besorgte daraufhin mit einem Field Goal den Ausgleich - doch in der Verlängerung war es die Defense der Falcons, die das Spiel entschied.

Mit seinem dritten Sack zwang John Abraham die Bucs zum Punt, im Gegenzug gelang John Elam das entscheidende Field Goal.

Zuvor hatte insbesondere Running Back Michael Turner (152 Yards) Tampa Bays Defense vor große Probleme gestellt. Die Falcons träumen wieder von den Playoffs, die Buccaneers müssen nach der zweiten Niederlage in Folge bangen.

Indianapolis Colts (10-4) - Detroit Lions (0-14) 31:21 (7:3, 14:7, 0:3, 10:8): Dank eines überragenden Peyton Manning (28/37, 318 Yards, 1 TD) haben die Colts ihren siebten Sieg in Folge eingefahren. Gegen die weiter sieglosen Lions war das Spiel aber knapper als erwartet.

Das schlechteste Team der Liga wehrte sich nach Kräften und konnte im vierten Viertel sogar ausgleichen, doch der zweite Touchdown von Running Back Dominic Rhodes besiegelte die Niederlage für die Lions.

New York Jets (9-5) - Buffalo Bills (6-8) 31:27 (14:3, 7:14, 0:3, 10:7): Lange Zeit sah es so aus, als könnten die Bills die Überraschung schaffen. Bis zwei Minuten vor Schluss führte das Team aus Buffalo, doch dann kam Abram Elam: Der Safety der Jets sackte Quarterback J.P. Losman und schlug ihm den Ball aus der Hand, Defensive End Shaun Ellis nahm das Leder auf und trug es elf Yards weit in die Endzone.

Mit dieser Situation brach Elam den Willen der Bills, die zwar noch zweimal in Ballbesitz kamen, diesen aber jeweils mit Interceptions leichtfertig herschenkten.

In den entscheidenden Momenten war die Jets-Defense zur Stelle und machte damit die mittelmäßige Leistung von Quarterback-Legende Brett Favre wett (17/30, 207 Yards, 1 TD, 2 INT).

Die Jets, die zuletzt zweimal verloren hatten, nehmen damit weiter Kurs auf die Playoffs und liegen nach wie vor gleich auf mit den Miami Dolphins.

Cincinnati Bengals (2-11-1) - Washington Redskins (7-7) 20:13 (14:0, 3:10, 0:0, 3:3): Die Redskins mussten mit der fünften Niederlagen aus den letzten sechs Spielen ihre kleine Playoff-Chance bei den Bengals so gut wie begraben.

Cincinnatis Quarterback Ryan Fitzpatrick (16/29, 209 Yards, 1 TD) führte sein Team zum ersten Erfolg in den letzten vier Partien.

Nach einem 0:17-Rückstand kamen die Redskins durch einen 10-Yard-Touchdown von Santana Moss und einem 23-Yard-Field-Goal von Shaun Suisham im zweiten Viertel noch mal auf 10:17 heran. Shayne Grahams 45-Yard-Field-Goal im letzten Viertel machte die Hoffnungen der Gäste aber zunichte.

Miami Dolphins (9-5) - San Francisco 49ers (5-9) 14:9 (7:3, 7:0, 0:3, 0:3): Die Dolphins-Defense ist nicht zu bezwingen. Zum dritten Mal in Folge gelang es dem Gegner nicht, gegen die derzeit überragende Verteidigung von Miami einen Touchdown zu erzielen. Da machte es nichts, dass die Dolphins-Offense kaum am Spiel teilnahm.

Nur 22 Minuten Ballbesitz hatten Quarterback Chad Pennington (12/19, 156 Yards, 2 TD) und sein Team, aber sie machten das Beste daraus. Miami liegt weiter gleichauf mit den Jets und darf auf die erste Playoff-Teilnahme seit 2001 hoffen.

St. Louis Rams (2-12) - Seattle Seahawks (3-11) 20:23 (7:7, 10:0, 0:6, 3:10): Im bedeutungslosen Spiel der beiden Schlusslichter der NFC West hatten die Seahawks das bessere Ende für sich.

In einer knappen Partie, in der beide Teams in nahezu allen Statistiken gleichauf lagen, konnte sich das Team aus dem Nordwesten bei ihrem Kicker Olindo Mare bedanken, der mit Ablauf der Spielzeit ein Field Goal erzielte und somit den Endstand herstellte.

Jacksonville Jaguars (5-9) - Green Bay Packers (5-9) 20:16 (7:3, 0:10, 0:0, 13:3): Green Bay und das letzte Viertel: Sie werden nicht mehr zu großen Freunden werden. Zum dritten Mal in Serie verloren die Packers durch einen späten Drive des Gegners.

Diesmal war es Jaguars-Running-Back Maurice Jones-Drew, der mit einem 2i-Yard-Touchdown 1:56 Minuten vor Schluss Green Bays Niederlage besiegelte.

Packers-Quarterback Aaron Rodgers (20/32, 278 Yards, 1 TD, 1 INT) verlor trotz einer soliden Leistung das Duell mit Jaguars-Quarterback David Garrard (21/33, 238 Yards, 2 TD).

40 Sekunden vor Schluss fing Reggie Nelson den letzten Pass von Rodgers ab. Damit fanden auch die klitzekleinen Playoff-Hoffnungen der Packers ein jähes Ende.

Kansas City Chiefs (2-12) - San Diego Chargers (6-8) 21:22 (7:0, 7:3, 7:7, 0:12):

Was für ein Finale! Chargers-Quarterback Philip Rivers (34/48, 346 Yards, 2 TD, 1 INT) warf in den letzten 73 Sekunden der Partie in Kansas City zwei Touchdown-Pässe und führte San Diego so zu einem hauchdünnen Sieg. Im dritten Viertel lagen die Chargers noch mit 3:21 im Hintertreffen.

San Diegos Running Back LaDainian Tomlinson erlief zwar nur 39 Yards, erzielte aber den 123. Rushing-Touchdown seiner Karriere und zog damit mit Marcus Allen auf Rang zwei der ewigen Bestenliste gleich.

Oakland Raiders (3-11) - New England Patriots (9-5) 26:49 (7:21, 7:14, 6:7, 6:7)

Ganz wildes Spiel in Oakland. Die Patriots fuhren einen Pflichtsieg der aufregenderen Sorte ein. New Englands QB Matt Cassel stellte mit vier TD-Pässen eine Karrierebestleistung auf.

Zwei seiner TD-Pässe fing Randy Moss, der nach jedem Score auf seinen Namen auf seinem Trikot zeigte. Nach dem Motto: Hallo Oakland, kennt ihr mich noch? Moss war in der letzten Saison von den Raiders nach New England getradet worden.

Carolina Panthers (11-3) - Denver Broncos (8-6) 30:10 (10:10, 10:0, 7:0, 3:0)

Diese Panthers sind echt stark. Gegen Denver hatte Carolina überhaupt keine Probleme, im achten Heimspiel den achten Sieg zu holen. Wie immer bei den Panthers gut in Form: Das RB-Duo DeAngelo Williams (1 TD) und Jonathan Stewart (1 TD) sowie Wide Receiver Steve Smith (9 Rec, 165 Yards, 1 TD).

Die Broncos müssen nach der Niederlage und anch dem Last-Minute-Sieg der Chargers weiter noch ein bisschen um den Divisionstitel zittern.

Arizona Cardinals (8-6) - Minnesota Vikings (9-5) 14:35 (0:21, 0:7, 14:7, 0:0)

Herzlich willkommen zur Tarvaris-Jackson-Show! Auch wenn Star-RB Adrian Peterson (165 Yards) wieder einmal eine Glanzleistung ablieferte, war der Auftritt Jacksons die Geschichte des Spiels.

Nur weil Gus Frerotte verletzungsbedingt ausfiel, kam Jackson zum Einsatz. Seine Stats: 11/17 für 163 Yards und 4 TD! Die Vikings kontrollieren durch den Sieg weiter die NFC North. 

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