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Steelers schlagen Redskins deutlich

Von SPOX
Steelers, Redkins, NFL
© Getty

Die Pittsburgh Steelers haben das NFL-Monday-Night-Game gegen die Washington Redskins mit 23:6 für sich entschieden. Die Steelers gewannen trotz der Verletzung von Quarterback Ben Roethlisberger.

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Washington Redskins - Pittsburgh Steelers 6:23 (6:0, 0:10, 0:6, 0:7)

Die Pittsburgh Steelers (6-2) verteidigten durch den 23:6-Erfolg gegen Washington die Führung in der AFC North. Die Redskins (6-3) verloren in der NFC East wichtigen Boden auf die New York Giants.

Der Sieg der Gäste kam trotz der Verletzung von Ben Roethlisberger (5/17, 50 Yards, 1 INT). Der Star-Quarterback der Steelers musste kurz vor Ende der ersten Halbzeit wegen einer Schulter-Verletzung beim Stand von 10:6 vom Feld. „Ich weiß noch nicht, was Ben genau fehlt", sagte Steelers-Coach Mike Tomlin nach der Partie.

Dadurch kam Ersatz-Quarterback Byron Leftwich (7/10, 129 Yards, 1 TD) zum Start der zweiten Halbzeit aufs Feld. „Ben ist der Quarterback unseres Teams. Ich wusste, dass ich immer bereit sein muss, falls was passiert. Heute ist es dann passiert", sagte Leftwich.

Die Pittsburgh-Defense kam auf soeben Sacks und verbuchte als erstes Team in dieser Saison eine Interception gegen Redskins-Quarterback Jason Campbell (24/43, 206 Yards, 2 INT). Außerdem ließ sie nur 51 Yards gegen Clinton Portis zu. Der Running Back hatte in den letzten fünf Partien jeweils mindestens 120 Yards erlaufen.

US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama dürfte sich für die Steelers gefreut haben, denn das Ergebnis des letzten Spiels der Redskins vor der Präsidentschaftswahl in den USA gilt als Orakel.

Seit dem Umzug des Teams 1937 von Boston in die US-amerikanische Haupstadt gilt die "Redskins-Regel" vor jeder Wahl. Gewinnen die Redskins das letzte Spiel vor der Abstimmung, erhält die Partei, die bei den vergangenen Wahlen die meisten Stimmen erhielt, erneut die Mehrheit. Verlieren die Redskins, wechselt die Regierungspartei.

2004 griff die "Redskins-Regel" nicht, doch das wird in den USA damit begründet, dass Präsident George W. Bush 2000 weniger Stimmen als sein Gegenüber Al Gore bekam. 

New York Giants - Dallas Cowboys 35:14 (14:0, 7:7, 7:0, 7:7)

Die Talfahrt der Cowboys geht weiter. Im dritten Spiel ohne den verletzten Star-Quarterback Tony Romo (Fingerbruch) musste Dallas bereits die vierte Saison-Niederlage hinnehmen und rutschte damit auf den letzten Platz der NFC East. Die noch zu Saisonbeginn als heißer Super-Bowl-Kandidat gehandelten Texaner müssen damit selbst um den Einzug in die Playoffs kämpfen. "Wir haben zwar noch sieben Spiele", sagte Cowboys-Linebacker Bradie James. "Aber wir brauchen jetzt schon wirklich eine Siegesserie."

Die Krise allein auf Romos Abwesenheit zu schieben, wäre bei den vielen Baustellen der Cowboys (Verletzungen von Roy Williams und Mat McBriar, Suspendierung von Adam "Pacman" Jones) sicherlich falsch, doch wie dringend er gebraucht wird, zeigt ein Blick auf seine Ersatzmänner. Brad Johnson und der zur Halbzeit eingewechselte Brooks Bollinger brachten es zusammen auf magere 134 Yards, einen Touchdown und drei Interceptions. Zum Vergleich: Giants-Quarterback Eli Manning warf am Sonntag alleine 147 Yards und drei Touchdowns bei nur einer Interception.

Neben Manning war besonders die gewohnt starke Defensive der Giants ein Garant für den New Yorker Erfolg. Sie ließ kaum Offensiv-Aktionen der Cowboys zu und fing drei gegnerische Pässe ab, die die Offense wenig später in Touchdowns ummünzen konnte. Bereits im ersten Viertel brachten Kevin Boss und Steve Smith die Giants in Führung, bevor Amani Toomer, Brandon Jacobs und Derrick Ward für die weiteren Punkte des Super-Bowl-Champions sorgten.

Einziger Lichtblick für die Cowboys: Sie müssen erst in zwei Wochen wieder ran - und bis dahin will Tony Romo wieder fit sein.

Indianapolis Colts - New England Patriots 18:15 (7:0, 0:6, 8:6, 3:3)

Auf Adam Vinatieri ist einfach Verlass. Der Kicker der Colts verwandelte acht Minuten vor Schluss das entscheidende Fieldgoal aus satten 52-Yards und bescherte Indianapolis damit einen wichtigen Sieg über New England. Ausgerechnet Vinatieri, werden sich viele Patriots-Fans da gedacht haben. Schließlich stand der 36-Jährige bis 2005 noch bei ihrem Team unter Vertrag. "Ich glaube deshalb schmeckt der Sieg noch viel süßer", so Vinatieri.

Doch es war nicht der Kicker allein, der die Niederlage der Patriots besiegelte. Denn während Colts-Quarterback Peyton Manning (254 Yards) gleich zwei Touchdown-Pässe auf Receiver Anthony Gonzalez warf und seine beste Saison-Leistung zeigte, häuften sich bei New England die Fehler. Pats-Receiver Jabar Gaffney ließ gegen Ende des dritten Viertels einen sicheren Touchdown-Pass fallen und Tight End David Thomas vermasselte seinem Team wenige Minuten vor dem Ende mit einer unnötigen Strafe die Chance auf das entscheidende Fieldgoal.

Tennessee Titans - Green Bay Packers 19:16 n.V. (3:0, 10:10, 3:3, 0:3, 3:0)

Kicker Rob Bironas hat den Titans in seiner Karriere schon öfter mal den Allerwertesten gerettet. Gegen die Packers hielt der 30-Jährige sein ungeschlagenes Team mit drei Field Goals bis zum Ende im Spiel und hatte dann mit auslaufender Uhr die Chance auf das 19:16. Sein Kick aus 47 Yards traf zum Entsetzen der Titans-Fans aber nur den rechten Pfosten. Verlängerung! Dort gab es dann nach einem soliden 55-Yards-Drive von QB Kerry Collins (18/37, 180 Yards) die zweite Chance für Bironas. Und das lässt der sich nicht zweimal sagen. Die Titans stehen damit 8-0.

Für die Packers (4-4) bot QB Aaron Rodgers abermals eine passable Partie (22/41, 314 Yards, 1 TD, 1 INT, 1 Fumble) und hatte in Donald Driver (7 Catches für 136 Yards, 1 TD) eine brauchbare Anspielstation. Dafür krankte das Laufspiel: Die Packers legten insgesamt nur 102 Yards auf den Füßen hin (Titans: 178). Erwähnenswert: Tennessees überragender RB Chris Johnson mit kombinierten 161 Yards Raumgewinn (1 TD). Hat hier jemand "perfect season" gesagt?

Cincinnati Bengals - Jacksonville Jaguars 21:19 (7:0, 7:3, 7:0, 0:16)

Schlechtestes Team aller Zeiten? Pah! Gegen die Jaguars gelang den Bengals nach acht Niederlagen in Folge der erste Saisonsieg. WR Chad Johnson (5 Catches für 37 Yards, 2 TDs) gefiel es so gut, dass er nach seinem zweiten Touchdown im zweiten Quarter seinem Head Coach Marvin Lewis einen dicken Schmatzer aufdrückte. Dabei hätte Cincinnati den Sieg beinahe noch vergeigt. Zu Beginn des vierten Viertels fingen sie sich ein Field Goal und nach dem anschließenden Kickoff gleich noch ein Fumble, das Jaguar Montell Owens zum Touchdown trug.

Eine Minute vor Schluss kamen die Jaguars durch einen TD von Maurice Jones-Drew noch auf zwei Zähler ran, QB David Garrard (23/38, 229 Yards, 1 INT) vergeigte jedoch die Two-Point-Conversion. Der anschließende Onside-Kick fiel in die Hände von TJ Houshmandzadeh - und die Bengals hatten sich den ersten Sieg gekrallt. Maßgeblichen Anteil hatten daran auch RB Cedric Benson, der mit dem Ei 104 Yards erlief (1 TD), und Cornerback Johnathan Joseph, der sich 15 Tackles anheftete.

Denver Broncos - Miami Dolphins 17:26 (7:13, 0:3, 3:0, 7:10)

Es war kein besonders guter Tag für Jay Cutler. Zwar warf der Quarterback der Broncos wieder einmal mehr als 300 Yards (307) und zwei Touchdowns, doch dummerweise ging der Ball auch dreimal direkt in die Arme des Gegners. Gleich zwei der ersten vier Pässe endeten mit Interceptions - die zweite trug Dolphins-Verteidiger Will Allen in die Endzone zurück. Einen besonders guten Tag erwischte dessen Teamkollege Greg Camarillo: Der Receiver setzte mit elf Catches und 111 Yards einen neuen Karriere-Bestwert.

Den Todesstoß versetzte den Broncos allerdings kein Spieler der Dolphins, sondern eine umstrittene Schiedsrichter-Entscheidung im dritten Viertel, als ein 77-Yard-Touchdown von Receiver Brandon Marshall wegen einer Strafe (Offensive Pass Interference) nicht gegeben wurde.

St. Louis Rams - Arizona Cardinals 13:34 (7:0, 0:24, 0:7, 6:3)

Was die Rams während des zweiten Viertels so dringend zu tun hatten, bleibt ihr Geheimnis. Football spielen konnte es nicht gewesen sein. Die Cardinals erzielten innerhalb von zwölf Minuten 24 Punkte - auch, weil Rams-QB Marc Bulger (16/33, 186 Yards, 2 TDs, 2 INTs) zweimal in fremde Hände warf.

Cardinals-QB Kurt Warner hatte gegen sein Ex-Team hingegen einen echten Sahnetag erwischt, brachte 23 von 34 Pässen für 342 Yards an den Mann (2 TDs) und warf damit im 16. Spiel in Folge mindestens einen Touchdown. Zudem war es sein 15. Spiel für die Cardinals, in dem er über 300 Yards kam.

Kansas City Chiefs - Tampa Bay Buccaneers 27:30 n.V. (14:0, 10:13, 0:0, 3:14, 0:3)

Mitte des zweiten Viertels führten die Chiefs schon 24:3, mussten am Ende aber doch die siebte Niederlage im achten Spiel hinnehmen. 19 Sekunden vor dem Ende fand Buccaneers-QB Jeff Garcia (31/43, 339 Yards, 1 TD, 1 INT) mit einem 24-Yard-Pass Antonio Bryant in der Endzone - das 25:27. Eine Two-Point-Conversion musste her und Garcia bewies Nerven aus Stahl: Ein Blick, ein Pass und Alex Smith hielt das Ei in den Händen. Verlängerung!

Der Münzwurf brachte die Buccaneers in der Overtime in Ballbesitz und Garcia führte sein Team routiniert über das Feld. Kicker Matt Bryant sollte den sechsten Saisonsieg aus 38 Yards (third down) eintüten, verfehlte aber. Ein Fehlstart-Penalty der Chiefs gab Tampa Bay allerdings eine neue Chance. Garcia holte bei der Wiederholung des dritten Versuchs noch ein paar Yards raus und Bryant durfte aus 34 Yards noch mal ran - diesmal sicher.

Buffalo Bills - New York Jets 17:26 (7:13, 0:0, 3:10, 7:3)

Ein unglaublich wichtiger Erfolg für die Jets, die mit dem fünften Sieg in der AFC East mit den Bills gleichzogen. Ausschlaggebend war die starke Defense der New Yorker, die drei Turnover der Bills provozierte und Buffalos Offense unter 300 Yards hielt. QB-Oldie Brett Favre warf zwar wieder seine gewohnte Interception (19/21, 201 Yards), trotzdem reichte es für die Jets.

Highlight des Spiels: Ein 92-Yard Interception-Return-Touchdown von New Yorks Ersatz-Safety Abram Elam zum Ende des ersten Quarters. Buffalo-QB Trent Edwards zeigte zwar eine bessere Leistung als zuletzt in Miami (24/35, 289 Yards, 1 TD, 1 Fumble), wurde aber von seiner O-Line öfter mal im Stich gelassen und insgesamt fünf Mal gesackt.

Seattle Seahawks - Philadelphia Eagles 7:26 (7:0, 0:14, 0:6, 0:6)

Die Eagles mit einem klassischen Fall von Start verschlafen. Denn während die Seahawks gleich mit ihrem ersten Spielzug, einem 90-Yard-Touchdown-Pass von Quarterback Seneca Wallace (13/29 Pässe, 169 Yards) auf Receiver Koren Robinson, punkteten, fabrizierte Philadelphia im ersten Viertel lediglich vier Punts und eine Interception.

Doch dann drehte Eagles-Quarterback Donovan McNabb (insgesamt 349 Yards) richtig auf, warf in etwas mehr als fünf Minuten zwei Touchdowns (auf Reggie Brown und Todd Herremans) und drehte damit das Spiel. Die Seahawks kamen fortan gar nicht mehr ins Spiel und Eagles-Kicker David Akers sorgte mit vier verwandelten Fieldgoals für den Endstand.  

Cleveland Browns - Baltimore Ravens 27:37 (7:10, 6:3, 14:7, 0:17)

13:27 lagen die normalerweise defensivstarken Ravens schon zurück, dann lief plötzlich die Offense heiß: 24 unbeantwortete Punkte machten den wichtigen Division-Sieg perfekt und verbesserten Baltimores Bilanz auf 5-3. Vor allem das Laufspiel der Ravens war mit 193 Yards überragend (Cleveland: 64).

QB Joe Flacco warf Pässe (17/29, 2 TDs) für 248 Yards und stellte damit Gegenüber Derek Anderson (17/33, 219 Yards, 2 TDs, 1 INT) in den Schatten. 37 Punkte in einem Auswärtsspiel hatten die Ravens zudem erst einmal überboten: 1999, natürlich auch in - Cleveland.

Chicago Bears - Detroit Lions 27:23 (10:0, 3:23, 7:0, 7:0)

Wer kennt noch Rex Grossman? Richtig, der Quarterback, der die Bears vor zwei Jahren bis in den Super Bowl führte, nun aber ein tristes Dasein auf der Bank fristet. Gegen die Lions verletzte sich sein Konkurrent Kyle Orton am Knöchel, Grossman kam rein und avancierte in der zweiten Halbzeit trotz mieser Stats (9/19, 58 Yards, 1 INT) mit einem TD-Pass auf Rashied Davis und einem beherzten Sprung in die Endzone zum Matchwinner.

Den Rest besorgte Rookie-RB Matt Forte, der insgesamt 126 Yards erlief. Die Lions lösten derweil die Bengals mit der achten Niederlage im achten Spiel als schlechtestes Team der NFL ab.

Oakland Raiders - Atlanta Falcons 0:24 (0:14, 0:10, 0:0, 0:0)

Unfassbar. Auf unterirdische minus zwei Yards und kein einziges First Down brachte es die Offensive der Raiders in der kompletten ersten Halbzeit. Am Ende waren es dann immerhin 77 Yards - was aber immer noch die schlechteste Leistung seit 1961 bedeutete. Auf der anderen Seite glänzte Atlantas Rookie-Quarterback Matt Ryan (17/22 Pässe, 220 Yards) mit zwei Touchdown-Pässen auf Falcons-Receiver Michael Jenkins. Nach der ersten Hälfte war das Spiel bereits gelaufen.

Minnesota Vikings - Houston Texans 28:21 (7:7, 14:0, 0:7, 7:7)

Ist Vikings-RB Adrian Peterson in Form, ist Minnesota immer eine Hausnummer. Gegen die Texans lief der 23-Jährige zum dritten Mal in Folge über 100 Yards heraus (139 Yards bei 25 Carries, 1 TD) und war damit Garant für den vierten Saisonsieg. Der Mann für die Big Plays war aber WR Bernard Berrian, der zwar nur zwei Pässe fing, die aber mit 49 bzw. 55 Yards Raumgewinn (1 TD).

Die Texans hatten da einzig Owen Daniels entgegen zu setzen, der 11 Pässe für 133 Yards fing. Zu allem Übel verletzte sich Starting-QB Sage Rosenfels (21/29, 224 Yards, 2 TDs, 1 INT) am linken Knie und wurde zur Halbzeit von Matt Schaub (11/16, 139 Yards, 1 INT) ersetzt.

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