NBA

Vollgepumpt mit Adrenalin

Von Haruka Gruber
Shaq, Pau Gasol, Phoenix, Suns, Los Angeles, Lakers
© Getty

München - Im Englischen klingt die Verletzung recht putzig. Kobe Bryant tut seit geraumer Zeit der "Pinkie", also sein kleiner Finger, weh. So sehr, dass er es in Erwägung zog, sich einer OP zu unterziehen und sechs Wochen zu pausieren.

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Aber nichts da. Ein Kobe kennt keinen Schmerz - und erst Recht keine Gnade. Besonders nicht gegen Shaquille O'Neal, seinen einstigen Intimfeind aus Lakers-Zeiten. 130:124 gewann Los Angeles bei Shaqs Premierenauftritt im Trikot der Phoenix Suns. Bryants Anteil: 41 nicht unwesentliche Punkte. Zudem erzielte Pau Gasol 29 Zähler.

O'Neal wiederum ließ zumindest in der Schlussphase aufblitzen, zu welchen Taten er im Stande sein kann und lieferte 9 seiner 15 Punkte im letzten Viertel. In insgesamt 29 Minuten griff er sich zudem 9 Rebounds ab.

"Ich bin erstaunt, wie gut ich in Form bin", sagte der 35-Jährige. "Aber das Adrenalin und die Aufregung, endlich mit meinem neuen Team auf dem Parkett zu stehen, haben mich aufgeputscht."

Die weiteren Schlaglichter aus der Nacht:

Hanebüchen: Keine Aufputschmittel, vielmehr Schlaftabletten haben offenbar die New York Knicks eingenommen, oder wie lässt sich sonst ein 84:124 bei den Philadelphia 76ers erklären?

Etwas Zahlenpotpourri: Von 22 Knicks-Dreiern trafen lediglich 5 das Ziel. Aus der Starting Five vertändelte jeder Spieler mindestens dreimal den Ball. Kein New Yorker griff sich mehr als 6 Rebounds ab.

Die Entschuldigung von Coach Isiah Thomas für das desolat-deprimierende Debakel klang doch recht hanebüchen: Weil die Trading Deadline bevorsteht und New York womöglich noch ein Deal einfädelt, "waren meine Jungs mit den Gedanken woanders". Eine Runde Mitleid bitte...

Trostpflaster: Es war nicht der Abend der Neuzugänge. Dallas' Jason Kidd und Shaq verloren ihre ersten Spiele, Atlantas neuer Spielmacher Mike Bibby bereits seine zweite Partie im neuen Gewand. Ausgerechnet bei seinem vorherigen Team Sacramento Kings setzte es trotz 17-Bibby-Punkten ein 107:119.

"Die Fans haben mich aber gut empfangen. Offenbar bin ich in guter Erinnerung geblieben." Na immerhin.

Osteoporose Celtics: Was ist da bloß los? Die noch vor kurzem gefürchtete Defense der Boston Celtics ist mittlerweile so porös wie ein alter Fahrradschlauch. Nachdem Denver den Celtics 124 Punkte eingeschenkt hatte, kassierte Boston bei den Golden State Warriors ein 117:119. Die zweite Niederlage im zweiten Spiel seit Kevin Garnetts Rückkehr. Was ist da bloß los?

Fleischgewordene Vielseitigkeit: Auf den bevorstehenden Diskussionsmarathon, wer denn diese Saison der MVP sei, hat Clevelands Coach Mike Brown überhaupt keine Lust und erklärte das Thema nach dem 106:97-Sieg bei den Pacers einfach für beendet: "Ist mir doch egal, wie viel Spiele noch anstehen. Er ist der MVP. Punkt." Wer er ist?

Selbstredend LeBron James, die fleischgewordene Vielseitigkeit. Mit 31 Punkten, 14 Rebounds und 12 Assists legte er das zweite Triple-Double am Stück auf. Brown: "Was soll ich dazu noch sagen?"

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