NBA

Autsch! Awwww! Atemnot!

Von Haruka Gruber
Nash, Steve, Phoenix
© Getty

München - Steve Nash ist cool. Und lässig. Und locker. Punkt.

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Denn welcher NBA-Star greift sich nach einem Ellbogen-Check durch Carlos Boozer kurz in den Mund, fischt ein Drittel seines linken Schneidezahns heraus, reicht ihn Co-Trainer Aaron Nelson und spielt weiter, als ob nichts geschehen wäre? Und welcher NBA-Star stellt sich nach Schlusspfiff mit ramponierter Kauleiste zum Interview und witzelt herum? Ganz klar: nur Steve Nash.

Die Belohnung für solch eine Zähigkeit sind 29 Punkte und 11 Assists sowie ein 103:98-Erfolg seiner Phoenix Suns über die Utah Jazz. "Ich habe was abgekriegt und dann ist was abgebrochen", sagte Nash mit einem breiten Grinsen. "Ich werde wohl den freien Tag beim Zahnarzt verbringen müssen."

Die weiteren Schlaglichter aus der Nacht

Baby in Atemnot: Man möchte meinen, Glen "Big Baby" Davis wäre durch das Stahlbad des Lebens gegangen. Immerhin ist seine Mutter drogensüchtig und wurde Anfang des Jahres wegen Prostitution und Kokainbesitzes festgenommen, sein Vater verließ die Familie kurz nach Davis' Geburt.

Sein Debüt in der Ersten Fünf der Boston Celtics beim 90:78 gegen die Sacramento Kings hat den 21-jährigen Center aber dann doch überfordert. "Ich dachte die ganze Zeit: 'Mein Gott, mein Gott, hoffentlich vermassele ich es nicht. Atme ruhig ein und aus'", so Davis. Coach Doc Rivers: "Baby hat wirklich hyperventiliert. In der zweiten Halbzeit war er aber richtig stark." Davis' Bilanz: 16 Punkte bei 9 Rebounds.

Nur so am Rande: Davis wurde im diesjährigen Draft an 35. Stelle gezogen. Die Mavericks hatten den 34. Pick - und zogen Nick Fazekas, mittlerweile abgeschoben ins Farmteam...

Der IKEA-Effekt: Davis stand übrigens nur in der Starting Five, weil der etatmäßige Center Kendrick Perkins verletzt ausfiel. Was er hatte? Fußschmerzen. Woher? In der Nacht vor dem Spiel stürzte Kendricks Bett zusammen, beim Reparieren fiel ihm das Gestell auf den rechten Fuß. Sachen gibt's...

Ron Artests Erbe: Auf einmal ging's ganz schnell. Indianas Troy Murphy und Chicagos Tyrus Thomas rangeln um die beste Position unter dem Korb. Plötzlich eskaliert die Situation, Murphy schubst Thomas weg, der wiederum antwortet per rechtem Punch, beide fliegen vom Parkett.

Basketballgespielt wurde auch noch, die Pacers gewannen 117:102. "Wir haben Murph für die Aktion gedankt. Dadurch sind wir aufgewacht", so Teamkollege Jermaine O'Neal.

Awwww!: Freiwürfe sind eine leichte Angelegenheit. Selbst der untalentierteste Sportler schafft es hin und wieder, im Volleyball-Pritschstil einen zu versenken. Tracy McGrady jedoch sieht es ganz anders. "Der Druck ist immens. Die Fans machen immer ein 'Awwww!', 'Awwww!', wenn man verwirft." Er und seine Houston Rockets müssen es ja wissen. Gegen die Detroit Pistons verwarfen sie 14 der ersten 15 Freiwürfe - und siegten dennoch mit 80:77. Pistons-Coach Flip Saunders sarkastisch: "Wir haben wirklich gut gespielt und bei den Freiwürfen gut verteidigt."

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