NHL

Oh no, Eddy Spaghetti!

Von Florian Regelmann
NHL, Red Wings
© Getty

München - "Sidney Crosby, Heeeeeeeeeee shoots and scores!" Wenn Mike Lange die Tore der Pittsburgh Penguins beschreibt, ist pure Unterhaltung angesagt. 

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Die Stimme der Pens gehört seit über 20 Jahren zu den besten Kommentatoren der NHL. Man muss es ehrlich sagen, für Tor-Jubel ist die englische Sprache irgendwie besser geeignet.

Einige Beispiele aus Langes buntem Repertoire: "Buy Sam a drink and get his dog one too", übersetzt in "Kauf Sam was zu trinken und seinem Hund auch". Klingt irgendwie nicht.

Oder: "Michael, Michael, Motorcycle". "Michael, Michael, Motorrad", na ja. Dann schon lieber: "Oh no, Eddy Spaghetti".

Nach anfänglichen Schwierigkeiten sind die Pens im Kommen und Lange hat häufig die Gelegenheit, durchzudrehen.

Etwa ein Drittel der Saison ist absolviert und vieles ist schon klar geworden. Olaf Kölzig kann halten, wie er will, seine Chance mit den Washington Capitals auf den Playoff-Einzug, ist genauso groß, wie die mit Deutschland 2010 Olympiasieger zu werden.

Viel besser sieht es für Dennis Seidenberg mit den Carolina Hurricanes und Marco Sturm mit den Boston Bruins aus. Jochen Hechts Sabres werden die Kurve auch noch bekommen, benötigen aber noch einige "Let's go Buffalo"-Sprechchöre.

In den Scorerlisten ist vieles beim alten. Ilya Kovalchuk und Alexander Ovechkin feuern aus allen Rohren, Crosby und Vincent Lecavalier liefern sich ein Duell um die Spitze. Neu sind zwei Super-Rookies (Patrick Kane, Jonathan Toews), die Chicago rocken und einige Spieler, die den Durchbruch geschafft haben (Goalie Pascal Leclaire in Columbus).

Das Ranking zeigt, welche Teams Spitze sind - oder im Begriff sind, es zu werden. Nicht unbedingt nach den Tabellen, sondern frei nach SPOX.

 5 

Pittsburgh Penguins

Schon klar, die Pens gehören nach Punkten nicht in die Top 5. Aber es gibt genug Gründe, warum doch. Erstens: Crosby, das muss sowieso schon reichen. Zweitens: Evgeni Malkin.  Drittens: fünf Siege in den letzten sechs Spielen, die Vorstufe zum "On-fire-sein".

Viertens: eine endlich gefundene erste Reihe (Crosby-Colby Armstrong-Ryan Malone). Fünftens: die ansteigende Form von "Flower", Marc-Andre Fleury, im Tor.

Sechstens: neue große Talente mit Kris Letang und Tyler Kennedy. Noch mehr Argumente gefällig?

 4 

Anaheim Ducks

Der Stanley-Cup-Champion zeichnet sich bislang hauptsächlich durch fehlende Konstanz aus. Zuletzt folgten auf Siege meistens Niederlagen.

Das sollte sich durch die Rückkehr von Star-Verteidiger Scott Niedermayer aber schnell ändern. Die Ducks werden es wie letztes Jahr machen. Hinten steht Giggy (Jean-Sebastien Giguere), davor eine schrecklich starke Defense um Niedermayer, Chris Pronger, Mathieu Schneider und Francois Beauchemin.

Und im Angriff wird mit den Samuel Pahlssons dieser Welt gekämpft, was das Zeug hält. Wenn dann auch noch Teemu Selänne irgendwann wieder auftauchen sollte...

 3 

New York Rangers

Die Rangers entführten vor der Saison Chris Drury aus Buffalo und nahmen Scott Gomez den Devils weg. Mit Geld geködert, New-York-Style eben. Jaromir Jagr und Brendan Shanahan hatte man eh schon im Kader. Eigentlich hätte das Tore, Tore und nochmals Tore bedeuten müssen.

Doch anstatt dessen musste man sich durch 2:0- oder 2:1-Siege über Wasser halten. Der Dank geht an den unmenschlich haltenden Henrik Lundqvist im Rangers-Kasten.

Trotzdem: Die Offensive wird früher oder später heiß laufen, mit den Rangers ist zu rechnen. Außer Lundqvist fällt aus Erschöpfung tot um. In NY weiß man schon, dass nicht immer derselbe im Tor stehen muss, oder?   

 2 

Ottawa Senators

Vor einem Monat wäre es noch eindeutig gewesen, wer die Nummer eins der NHL ist. Ottawa gewann unglaubliche 14 der ersten 15 Saisonspiele. Die wohl beste Reihe der ganzen Liga um Center Jason Spezza und die beiden Flügel Daniel Alfredsson und Dany Heatley wirbelte nach Belieben.

Und im Tor stand ein starker Martin Gerber. Doch zuletzt spielte Gerber eher, als ob er seinem Schweizer Kollegen David Aebischer zurück in die Heimat folgen wolle. Dieser steht mittlerweile nämlich in Lugano unter Vertrag.

Macht Gerber in Ottawa so weiter, dann landet er bald bei Ambri-Piotta. Wenn Christoph Schubert und die Sens den Cup holen wollen, dann nicht mit Gerber, sondern nur mit dem lässigen Ray Emery.

 1 

Detroit Red Wings

Man kann noch so lange suchen, man findet bei den Red Wings keine Schwächen. Detroit hat alles: Zwei Top-Goalies mit Dominik Hasek und dem mindestens gleichwertigen Chris Osgood. Eine Top-Verteidigung um Nicklas Lidström, Brian Rafalski und Chris Chelios. Ja, der wird bald 46, spielt aber immer noch.

Und einen Top-Sturm um Henrik Zetterberg und Pavel Datysuk. Die Red Wings sind das kompletteste Team der NHL und aktuell ohne jeden Zweifel die Nummer eins. Hockeytown ist begeistert!