Kramer? Dahoud!

Von Sebastian Hahn
Mahmoud Dahoud ist der Herbstmeister der Rookie Ladder
© getty

Die Hinrunde der Bundesliga ist vorbei, viele Youngster gehen in ihre erste Winterpause überhaupt. Aber nicht, ohne vorher für Furore gesorgt zu haben. Page 2 blickt auf die Hinserie der zehn besten Bundesliga-Frischlinge zurück und kürt den Herbstmeister der Rookie Ladder.

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1. Mahmoud Dahoud (Borussia Mönchengladbach)

Dahoud schien lange zu einem dieser Talente zu verkümmern, die sich immer im Dunstkreis der Profis bewegen, ohne aber entsprechende Einsatz- und damit auch Entwicklungszeit zu bekommen. Dann kam Andre Schubert. Unter dem mittlerweile zum Chefcoach ernannten Favre-Ersatz dirigierte Dahoud den Gladbacher Aufschwung aus dem Mittelfeld heraus und machte den Abgang von Christoph Kramer vergessen. Der 19-Jährige ist einer der Hauptgründe dafür, dass sich die Fohlen jetzt schon wieder im Anwärterkreis auf die Champions-League-Plätze befinden.

2. Julian Weigl (Borussia Dortmund)

Der Ex-Löwe nutzte unter Thomas Tuchel direkt seine Chance und etablierte sich als dritte Option neben Ilkay Gündogan und Sven Bender auf der Doppel-Sechs. Nicht selten stand Weigl sogar in der Startelf. Tuchel schätzt seine Fähigkeiten als Ballverteiler und in der Spieleröffnung, aber auch defensiv lieferte Weigl bisher eine starke Saison ab. In nicht wenigen Fällen ist er der Dreh- und Angelpunkt des Dortmunder Spiels, bleibt aber dennoch zuweilen zu passiv und geht so ein kleines bisschen im Highlight-Wirbel um Aubameyang und Co. unter.

3. Yoshinori Muto (FSV Mainz 05)

Mainz brauchte vor der Saison einen Ersatz für den nach Leicester abgewanderten Shinji Okazaki - und wurde direkt in Japan fündig. Muto brauchte im Sturm kaum Anlaufzeit, setzte sich nach nur wenigen Spielen als klare Nummer eins im Mainzer Sturm durch - und begeistert nicht zuletzt mit seiner Torgefahr. Gegen Augsburg schlug er direkt dreimal zu, insgesamt stehen nach 17 Spielen sieben Treffer auf seinem Konto.

4. Kingsley Coman (FC Bayern München)

Eigentlich erhofften sich die Bayern-Fans nicht viel vom Last-Minute-Transfer von Juventus. Ein wenig Einsatzzeit war für Coman schon eingeplant, das Team tragen sollten aber andere. Vielmehr entwickelte sich der junge Franzose aber neben Douglas Costa zum wohl schnellsten Akteur der Bayern. Elf Einsätze verbuchte Coman alleine in der Bundesliga-Hinrunde. Sein schnelles und unberechenbares Spiel half den Münchnern vor allem in den Spielen, in denen der Gegner eine Mauer vor dem eigenen Strafraum baute.

5. Leroy Sane (FC Schalke 04)

Sane entwickelte sich binnen weniger Monate vom Juwel zum Nationalspieler - und zum Dreh- und Angelpunkt des Schalker Offensivspiels. Nicht selten brillierte er als einziger Knappen-Akteur in Richtung gegnerisches Tor und nutzte seine genialen Momente, um den Schalkern wichtige Punkte zu sichern. Aktuell hat er vier Treffer auf dem Konto - und eine große Zukunft vor sich.

6. Mitchell Weiser (Hertha BSC)

Mitchell Weisers Erfolg bei der Hertha war wohl auch ein Grund, warum mit Sinan Kurt das nächste Talent von der Isar an die Spree wechselte. Nach einigen Jahren im FCB-Dress ohne viel Einsatzzeit entwickelte sich Weiser unter Pal Dardai zu einer Stammkraft auf der rechten Seite - ob auf der Außenbahn oder als Rechtsverteidiger. Dabei schlug Weiser viele gefährliche Flanken, die nicht selten in Treffern mündeten. Sicherlich einer der sinnvollsten Sommertransfers 2015. Denn beide Seiten profitieren bisher davon.

7. Andreas Christensen (Borussia Mönchengladbach)

Auch dem Dänen gelang unter Andre Schubert ein Leistungssprung, nachdem er sich in den ersten Saisonwochen noch merklich schwer tat. Mittlerweile ist die Chelsea-Leihgabe eine Stammkraft bei den Fohlen und aus der Innenverteidigung nicht mehr wegzudenken. Seine Zweikampfführung und seine Spielübersicht dürften dazu führen, dass Max Eberl bald erneut Gespräche mit der Stamford Bridge aufnehmen wird.

8. Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)

Auch Tah profitierte von seinem Wechsel nach Leverkusen, gehört er mittlerweile doch zu den sichersten Innenverteidigern der Liga. Mit Ruhe und Abgeklärtheit überzeugt Tah in der Defensive, auch wenn Bayer mal unter Druck geraten sollte. So bildet er wahlweise mit Ömer Toprak oder Kyrgiakos Papadopoulos eine wuchtige Innenverteidigung, die in der Hinrunde oft nur schwer zu knacken war.

9. Michael Gregoritsch (Hamburger SV)

Der Österreicher ist einer der Gründe dafür, dass der HSV in dieser Saison auffällig wenig mit den Abstiegsrängen zu tun hat. Gregoritsch gibt dem HSV-Spiel einen dringend benötigten Spielgestalter, der zugleich aus nahezu jeder Distanz eine gewisse Gefahr ausstrahlt. Nicht selten sicherten seine Treffer dem HSV wichtige Punkte.

10. Yannick Gerhardt (1. FC Köln)

Gerhardt erhält an dieser Stelle den Vorzug vor seinen Teamkollegen Heintz und Sörensen, weil er eben über die gesamte Hinrunde hinweg konstante Leistung brachte und nicht nach einem starken Start abfiel. Gerhardt agierte zumeist als Ersatz für Kevin Vogt im Zentrum, machte seine Sache dort aber immer wieder gut. Peter Stöger sollte darüber nachdenken, dem Youngster in der Rückrunde öfter mal den Vorzug zu geben.

Auf den Plätzen: Dominique Heintz (1.FC Köln), Frederik Sörensen (1. FC Köln), Jairo Samperio (FSV Mainz 05)

1. Der Spieler darf nicht vor dem 1.1.1992 geboren sein, sprich zum Ende des Jahres 2015 nicht älter als 23 Jahre sein.

2. Der Spieler darf vor Saisonbeginn nicht mehr als 25 Spiele in der Bundesliga absolviert haben. Im Laufe der Spielzeit darf der Akteur diese Marke aber überschreiten, ohne aus dem Ranking zu fallen. Spieler, die unter 23 sind, aber schon mehr als 25 Spiele in der Bundesliga absolviert haben (z.B. Mario Götze), werden nicht bewertet.

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