Krisenstab aus der Krabbelgruppe

Von Sebastian Hahn
Nadiem Amiri lieferte am Wochenende ein überragendes Spiel ab
© getty

Wer kann sich für die Startelf empfehlen, wem gelingt in dieser Saison endlich der Durchbruch und wer entwickelt sich zum absoluten Knaller-Transfer? Page 2 blickt in der Rookie Ladder wöchentlich auf die Leistungen der jungen Wilden in der Bundesliga. In der 14. Ausgabe packt Huub Stevens die Geheimwaffe aus, zwei 96-Youngster demontieren Ingolstadt und Bayerns pfeilschneller Franzose ist ebenfalls mit von der Partie.

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1. Nadiem Amiri (1899 Hoffenheim)

Erstes Bundesliga-Tor, erster Bundesliga-Assist, Dreh- und Angelpunkt des Hoffenheimer Spiels. Nadiem Amiris Arbeitszeugnis nach seinem zwölften Liga-Einsatz las sich mehr als gut. Der Junioren-Nationalspieler gab 1899 eine lange vermisste offensive Unberechenbarkeit und brachte frischen Wind in die bis dato so lahme Hoffenheimer Offensive. Angesichts der Formschwäche der restlichen Offensivabteilung der TSG (namentlich zu finden unter Kuranyi, Kevin und Vargas, Eduardo) könnte der Youngster ein Nutznießer der aktuellen Krisenlage sein.

2. Kenan Karaman (Hannover 96)

Karaman war das Gesicht der bockstarken ersten 25 Minuten der 96er gegen Ingolstadt. Er legte nicht nur das 2:0 durch Andreasen hervorragend auf, sondern setzte auch einen Traumschuss zum vorentscheidungen 3:0 über Ramazan Özcan in die Maschen. Der Deutsch-Türke bleibt eines der heißesten Offensiv-Talente der Hannoveraner und könnte ähnlich wie Amiri in Hoffenheim seinen Nutzen aus dem durchwachsenen Saisonstart seiner Mannschaft ziehen.

3. Kingsley Coman (Bayern München)

Bayern gut, Hertha eher nicht so, der Meister weiter ungeschlagen. Die Bundesliga verkommt in diesen Tagen fast schon zum langweiligen Pflichtprogramm für den FCB - aber Coman bringt bei seinen Einsätzen dann doch ein wenig Spektakel hinein. Der pfeilschnelle Franzose netzte gegen die alte Dame nicht nur zum vorentscheidenden 2:0, sondern belebte auch sonst die Außenbahnen und spielte vor allem Yanni Regäsel auf Herthas rechter Abwehrseite des öfteren schwindelig.

4. Uffe Bech (Hannover 96)

Der Däne ist endgültig in Hannover angekommen. Nach anfänglichen Eskapaden konzentriert sich Bech mittlerweile auf den Fußball. So auch gegen den FCI. Der 22-Jährige harmonierte hervorragend mit seinen Mitspielern und stach immer wieder nach vorne, um neben Sobiech die zweite Spitze zu geben. Krönte eine gute Leistung schließlich mit dem Treffer zum 4:0.

5. Michael Gregoritsch (Hamburger SV)

Starkes Nordderby vom Österreicher. Natürlich hätte er kurz vor seinem eigentlichen Treffer zum 2:0 schon eine hundertprozentige Chance verwandeln müssen, dennoch kämpfte Gregoritsch jede Sekunde unermüdlich und trieb den HSV auch nach der Führung nach vorne. War von den Bremern zu keinem Zeitpunkt wirklich zu bremsen.

6. Yoshinori Muto (1. FSV Mainz 05)

Muto ist mittlerweile in der Bundesliga angekommen. Der Japaner überzeugt Woche für Woche mit seiner kämpferischen Spielweise und zeigt sich im Abschluss äußerst effizient. So auch am Wochenende gegen die Frankfurter Eintracht. Auch sonst sorgte der Okazaki-Ersatz immer wieder für Unruhe in der Offensive und schaffte so Freiräume für seine Mitspieler. Eine Fähigkeit, die vielen Strafraumstürmern dieser Tage abgeht.

7. Jairo Samperio (1. FSV Mainz 05)

Das Highlight des Spaniers in der vergangenen Woche war zweifelsohne sein starkes Solo vor dem 2:0, das Malli anschließend vollendete. Auch sonst zeigte sich Samperio immer wieder aktiv und rochierte aus dem Zentrum nach außen und zurück. Bereitete der SGE über seine gesamte Einsatzzeit schwere Kopfschmerzen.

8. Mahmoud Dahoud (Borussia Mönchengladbach)

Eher unauffälligere Partie vom jungen Deutsch-Syrer, sein Pass zu Johnson vor dem 0:1 war dennoch schlichtweg überragend. Ansonsten hatte er mehr Mühe als sonst, im defensiven Mittelfeld die gegnerische Offensive einzudämmen, machte seine Sache aber insgesamt doch ordentlich.

9. Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)

Der junge Leverkusener ließ sich gegen Schalke nichts dramatisch zu Schulden kommen und überzeugte mit einer guten Zweikampfführung und schönen Ansätzen im Spielaufbau. Dennoch ließ er vor allem Choupo-Moting ein paar Mal entwischen, die Abstimmung mit Nebenmann Toprak passte nicht immer hundertprozentig.

10. Julian Weigl (Borussia Dortmund)

Der Ex-Löwe durfte dieses Mal nur 30 Minuten von der Bank ran, belebte das Dortmunder Spiel nach seiner Hereinnahme aber merklich. Vor allem in der Rückwärtsbewegung sicherte er gegen harmlose Stuttgarter gut ab, in der Spieleröffnung zeigte er zudem einige gute Ansätze.

Auf den Plätzen: Danny da Costa (FC Ingolstadt), Christian Mathenia (SV Darmstadt 98), Gideon Jung (Hamburger SV)

1. Der Spieler darf nicht vor dem 1.1.1992 geboren sein, sprich zum Ende des Jahres 2015 nicht älter als 23 Jahre sein.

2. Der Spieler darf vor Saisonbeginn nicht mehr als 25 Spiele in der Bundesliga absolviert haben. Im Laufe der Spielzeit darf der Akteur diese Marke aber überschreiten, ohne aus dem Ranking zu fallen. Spieler, die unter 23 sind, aber schon mehr als 25 Spiele in der Bundesliga absolviert haben (z.B. Mario Götze), werden nicht bewertet.

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