Lindsey Vonn, Martin Fourcade und Co.: Das sind die Superstars bei Olympia 2018

Von Leon Willner
Olympia 2018 wartet unter anderem mit Lindsey Vonn auf
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Skispringen

  • Simon Ammann (Schweiz)

Sven Hannawald und Adam Malysz staunten nicht schlecht, wer da plötzlich vor ihnen auf dem Treppchen stand. Ein 21-jähriger Nobody aus der Schweiz gewinnt 2002 vollkommen überraschend Gold im Skispringen von der Normalschanze. Schon wenige Tage später bewies er, dass es sich bei dem Namen Ammann um keine Eintagsfliege handelt: Er ließ seinem Olympiasieg einen weiteren von der Großschanze folgen.

Doch schon bald war von dem Ammann-Hype nach Salt Lake City, unter anderem mit Auftritten bei David Letterman und "Wetten Dass...?", nicht mehr viel übrig. Der Schweizer war nicht mehr auf den vorderen Plätzen zu finden.

Erst 2006, rechtzeitig zur Olympischen Saison, kam Ammann wieder in Top-Form. Beim Weltcup-Springen in Lillehammer gewann Ammann, erst ein Sturz beim Olympischen Springen in Turin sorgten für das jähe Ende aller Träume der Verteidigung der Olympiatitel.

Doch Ammann kämpfte sich zurück. Er tüftelte an seinem Material, optimierte, wo es noch Verbesserungspotential gab. Mit einer speziellen Bindung ließ er die Skisprung-Szene im Olympischen Winter 2009/10 aufhorchen. Mit ihr konnte Ammann den Ski flacher in die Luft stellen. Den anatomischen Vorteil von Gregor Schlierenzauer, der von Geburt an eher über eine O-Bein-Stellung verfügt, konnte Ammann mit der Bindung ausgleichen - mit maximalem Erfolg.

Acht Jahre nach seinen Siegen in Salt Lake City krönte sich Ammann in Vancouver zum Doppelten-Doppel-Olympiasieger. Mit vier Einzelgoldmedaillen ist er der erfolgreichste Skispringer aller Zeiten bei Olympischen Spielen.

Beim ersten Skifliegen der Saison am legendären Kulm in Österreich flog Simon Ammann 2018 erneut auf das Podest. Genau vier Wochen vor Olympia. Das nährt die Hoffnungen, auch in Pyeongchang wieder um Medaillen mitkämpfen zu können. Dem natürlichen Ammmann-Rhythmus zu Folge müsste 2018, nach den Triumphen von 2002 und 2010, wieder der doppelte Olympiatitel her.

  • Kamil Stoch (Polen)

Kamil Stoch Superstar! Spätestens mit seinem Vierfachtriumph in der Vierschanzentournee stieg Kamil Stoch zu einer Skisprung-Legende auf. Für Stoch gehen einem inzwischen die Superlative aus. Er gehört neben Jens Weißflog, Matti Nykänen, Thomas Morgenstern und Espen Bredesen zu den fünf Springern, die die wichtigsten Wettbewerbe im Skispringen gewonnen haben (Olympiasieg, Vierschanzentournee, Gesamtweltcup, Weltmeisterschaft).

Größer konnten die Fußstapfen kaum sein, in die der junge Kamil in Polen treten musste. Früh galt er als designierter Nachfolger von Volksheld Adam Malysz. Schon mit 19 Jahren nahm er an den Olympischen Spielen in Turin teil. Im Februar 2013 gewann Stoch seinen ersten Weltmeistertitel im Skispringen. Ein Fingerzeig für die darauffolgende Olympische Saison.

2014 gewann er in Sochi beide Einzelwettbewerbe: Gold auf der Normal- und Großschanze. Wenige Wochen später holte er sich die große Kristallkugel. Seinen ersten Triumph in der Vierschanzentournee konnte Stoch 2016/17 feiern.

Am Dreikönigstag 2018 schrieb Stoch ein Stück Vierschanzentournee-Geschichte. Der 30-jährige Pole schaffte als erst zweiter Skispringer und 16 Jahre nach Sven Hannawald den Grand Slam.

Auch in dieser Saison führt er den Gesamtweltcup an. Gut möglich, dass wir neben Simon Ammann bald den nächsten Doppelten-Doppel-Olympiasieger begrüßen dürfen.