Freund und Wank weit vorn

SID
Andreas Wank landete mit einem ganz starken Sprung auf Rang zwei
© getty

Severin Freund hat in der Qualifikation für die erste Olympia-Entscheidung seine Topform unterstrichen. Die deutsche Medaillen-Hoffnung zeigte mit 104,0 Metern den weitesten Flug des gesamten Tages.

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Damit geht der Bayer als heißer Kandidat auf einen Podestplatz in den Wettbewerb von der Normalschanze am Sonntag.

"Der Sprung hat sich ziemlich gut angefühlt. Ich bin in der Form, in der ich hierherkommen wollte", sagte Freund: "Es gibt keinen Favoriten für morgen."

Glänzend in Form zeigte sich auch Andreas Wank, der mit 102,5 m hinter Michael Hayböck den zweiten Platz unter den nicht vorqualifizierten Springern belegte. Der Österreicher Hayböck hatte schon den Probedurchgang mit 104,0 Metern dominiert.

"Ich konnte mich von Sprung zu Sprung steigern", sagte Wank: "Morgen ist von Platz drei bis 30 alles drin. Ich hoffe, es wird eher die drei."

Wellinger mit Luft nach oben

Hoffnungsträger Andreas Wellinger, der wie Freund dank seiner Top-10-Platzierung im Gesamtweltcup automatisch für den Wettbewerb am Sonntag qualifiziert war, hatte bei immer schwieriger werdenden Windverhältnissen mit 96,5 Metern noch Luft nach oben. Richard Freitag (Aue) musste sich mit 94,0 Metern begnügen, schaffte auf Rang 16 aber problemlos den Sprung unter die besten 40.

Die übrigen Topstars zeigten Licht und Schatten. Stark präsentierte sich vor allem Superstar Gregor Schlierenzauer (Österreich), der wie Freund auf 104,0 Meter segelte. Schlierenzauer fehlt nur noch Einzel-Gold bei Olympia in seiner umfangreichen Titel-Sammlung.

Morgenstern qualifiziert sich als Neunter

Die übrigen Austria-Adler standen klar im Schatten des überragenden Springers der vergangenen Jahre. Thomas Morgenstern schaffte es vier Wochen nach seinem schweren Sturz mit 99,5 m als Neunter in den Wettbewerb. Der überraschende Vierschanzentournee-Gewinner Thomas Diethart musste sich mit der gleichen Weite begnügen.

Topfavorit und Weltmeister Kamil Stoch (Polen) landete ebenso wie Simon Ammann bei guten 100,0 m. Der Schweizer Ammann kann in Sotschi als erster Skispringer der Geschichte zum fünften Mal Gold gewinnen.

Aussortiert wurden nur elf der 61 Starter. Zu den Unglücklichen gehörte auch Nico Polychronidis, der als erster griechischer Skispringer bei Olympia am Start ist. Der im Allgäu aufgewachsene und bis vor zwei Jahren für Deutschland springende Polychronidis "hüpfte" nur auf 83,5 Meter und schied aus.

Kraus ohne Startplatz

Erst gar nicht auf die Schanze durfte Marinus Kraus (Oberaudorf). Der 22-Jährige hatte im Training das interne Duell um den vierten deutschen Startplatz gegen Wank verloren und muss nun auf die Entscheidung auf der Großschanze am 15. Februar hoffen. "Der Kampf um einen Platz in der Mannschaft geht wieder bei Null los", sagte Schuster.

Ziel der deutschen Mannschaft in Sotschi ist eine Medaille im Einzel und eine mit dem Team. Im Einzel ist die jüngste Olympia-Bilanz der Deutschen eher schwach: Nur die Idole Jens Weißflog (Gold 1994), Dieter Thoma (Bronze 1994) und Sven Hannawald (Silber 2002) holten nach der Wiedervereinigung olympisches Edelmetall, zuletzt waren die DSV-Adler zweimal leer ausgegangen.

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