Benn! Kanada putzt die USA erneut

Von SPOX
Goldenes Tor: Jamie Benn (M.) jubelt über seinen Treffer, Jonathan Quick ist geschlagen
© getty

Im Duell der Erzrivalen entscheidet das Goldene Tor von Jamie Benn über den Finalisten. Am Ende wird es hektisch. Schweden kommt nach frühem Rückstand zurück in die Partie und muss nach der Führung ebenfalls nochmal zittern.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

USA - Kanada 0:1 (0:0, 0:1, 0:0)

Tore: 0:1: Benn (22.)

Etwas seltsam musste es den Cracks auf dem Eis schon vorgekommen sein: Ein Halbfinal-Duell zweier Erzrivalen tobt und auf der Tribüne herrscht keine Stimmung. Und das, obwohl der Start in die mit Spannung erwartete Partie flott und unterhaltsam verlief. Feuer frei auf beiden Seiten, gerade die Kanadier beeindruckten mit sicheren Kombinationen und übernahmen schnell die Kontrolle. Beim Duell Kanada vs. Jonathan Quick konnte sich der starke US-Goalie im ersten Drittel noch behaupten und verhinderte den Rückstand.

Kurz nach der ersten Pause war er machtlos. Jay Bouwmeester fand vor dem Tor Jamie Benn, der völlig frei nur den Schläger hinhalten musste und dann über das Tor des Tages jubeln durfte. Auch danach kamen die hoch gehandelten US-Boys nie richtig ins Match. Kanada wirkte spritziger und agressiver, holte sich vor allem in den direkten Duellen häufiger den Puck in die eigenen Reihen. Dabei fiel auch das Fehlen von John Tavares nicht sonderlich auf. Der Star-Stürmer der Kanadier hatte sich im Viertelfinale eine schwere Knieverletzung zugezogen und wird die komplette NHL-Saison ausfallen.

So war es weiterhin Quick, der für die USA die Resthoffnung festhielt. Beinahe wäre sogar der Lucky Punch gelungen, aber auf der Gegenseite reagierte Carey Price mindestens genau so gut. "Es macht so viel Spaß mit diesem Team. Wir haben versucht das Tempo hochzuhalten und die USA nicht in Schwung kommen zu lassen. Das ist uns perfekt gelungen", sagte Matchwinner Benn. Mit dem Sieg gegen den Nachbarn gelang den Ahornblättern nach dem Finalsieg bei Olympia 2010 der nächste große Triumph über den ständigen Rivalen.

Für die Kanadier geht es im Finale gegen Schweden um ihre dritte Goldmedaille im Eishockey. In den USA ist die Enttäuschung nach der zweiten Niederlage gegen den Erzrivalen umso größer. Gestern hatten die Damen im Eishockey-Finale ebenfalls gegen Kanada verloren. Immerhin: Im Duell mit Finnland könnte zumindest Bronze gesichert werden.

Finnland - Schweden 1:2 (0:0, 1:2, 0:0)

Tore: 1:0 Olli Jokinen (27.), 1:1 Loui Eriksson (32.), 1:2 Erik Karlsson (37.)

Trifft Finnland auf Schweden, geht es ähnlich heiß her wie beim Duell Kanada gegen die USA. Für zusätzlich Stimmung hatte dann auch noch Tre-Kronor-Coach Par Marts gesorgt, als er Russland und nicht Suomi als Halbfinalgegner vorhergesagt hatte.

Bekannterweise irrte Marts, zurückhalten wollten sich die Schweden dennoch nicht. Ungewohnt hart gingen sie zur Sache. Niklas Kronwall musste nach einem harten Check gegen Teemu Selanne für einige Zeit auf die Bank. Plötzlich waren fünf Finnen auf dem Eis, die Schweden nur noch zu dritt. Gebracht hat es allerdings nicht.

Finnland kam nie zu seinem Spiel, scheiterte zudem häufig an Goalie Hendrik Lundqvist (25 Saves). Und dennoch hätte das Spiel anders ausgehen können, hätten die Finnen ihren Vorsprung effektiver Verteidigt. Vielleicht hätte auch Tuuka Rask geholfen. Man weiß es nicht. Der Goalie fehlte jedoch. Und so konterten Loui Eriksson und Erik Karlsson konterten Olli Jokinens Führungstreffer, was dem Weltmeister am Ende genügte.

"Das ist ein unglaubliches Gefühl", brach es nach dem Erfolg aus Hendrik Lundqvist heraus. Selanne hofft nun dagegen auf Bronze, "egal, wie enttäuschend das gerade ist."

Der Olympia-Zeitplan