Oranje feiert beste Winterspiele

SID
Die Niederländer feierten bei diesen Olympischen Spielen schon einige Erfolge
© getty

Oranje steht Kopf: Der Triumphzug seiner Eisschnellläufer hat die Niederlande in einen Freudentaumel versetzt, und das kleine Land feiert ausgelassen seine besten Olympischen Winterspiele aller Zeiten.

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"Oranje übermächtig ... Ein Februar, den man nie mehr vergessen wird. Hollands Glorie - ein Triumphzug in Sotschi", jubelte die angesehene Tageszeitung "De Telegraaf" und führte martialisch aus: "Neben Tulpen, Tomaten, Deichen und alten Meistern geht es jetzt um Frauen und Männern mit Muskeln aus Stahl."

Fünfmal Gold und insgesamt 16 Medaillen im Eisschnelllauf, dazu noch einmal Bronze im Shorttrack hatten die Niederlande am Sonntagabend im Medaillenspiegel auf den zweiten Platz hinter Deutschland (7-3-2) katapultiert. Mit den 17 Podestplätzen (5-5-6) hatten sie nach 55 der 98 Entscheidungen sogar so viele wie keine andere Nation bei den Spielen am Schwarzen Meer.

Das bislang beste Abschneiden der Niederländer bei Winter-Olympia 1998 in Nagano (5-4-2) wurde damit frühzeitig klar übertroffen. Darüber reibt man sich im Nachbarland verwundert die Augen: "Eine unglaubliche, fast verrückte Situation", schrieb die Zeitung "AD". Die Erfolge haben das Selbstbewusstsein einer Nation gestärkt. Mutig kündigte AD an: "17 Medaillen: Und wir sind noch nicht fertig in Sotschi."

Eisschnellauf-verrücktes Holland

Bislang drei Dreifach-Triumphe in der Adler Arena in Sotschi drücken die Dominanz der Niederländer am deutlichsten aus. Und eine Fortsetzung des Goldrauschs gilt als sicher: In beiden Teamverfolgungen gilt Oranje als klarer Favorit, zudem greift Superstar Sven Kramer über 10.000 m nach seinem zweiten Triumph.

Sollte dies alles so eintreffen, könnten die Niederlande sogar das deutsche Team hinter sich lassen, das nach der ersten Woche mit sieben Olympiasiegen auf weitere Triumphe wartet. "Es kommt noch genug Edelmetall", glaubt auch das Blatt De Volkskrant.

Das eisschnelllauf-verrückte Holland feiert entsprechend ausgelassen seine Helden. Im Amsterdamer Olympiastadion brennt nach 86 Jahren wieder die olympische Flamme. Nach jeder niederländischen Goldmedaille wird abends das Feuer angezündet. Am Sonntagabend war es im historischen Stadion der Sommerspiele von 1928 zum fünften Mal soweit.

Besuche von Putin und Bach

Die Erfolge sind auch den hohen Herren bei Olympia nicht entgangen. So stattete Russlands Präsident Wladimir Putin nach dem 3000-m-Sieg von Ireen Wüst dem Holland-Haus einen Besuch ab und klopfte der überraschten Eis-Königin auf die Schulter.

Auch IOC-Präsident Thomas Bach ließ sich dort sehen und wollte dem 5000-m-Medaillentrio Sven Kramer, Jan Blokhuijsen und Jorrit Bergsma gratulieren. Allerdings waren die Athleten nicht anwesend, Bach musste unverrichteter Dinge wieder gehen. Dies kann der deutsche IOC-Chef noch nachholen, Gelegenheiten dafür wird es wohl noch einige Male geben.

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