Boll in Peking wie ein Popstar gefeiert

SID
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© DPA

Peking - Als Timo Boll einen Tag vor der Eröffnung der Olympischen Spiele im Reich der Mitte landete, wurde er von den Gastgebern wie ein Popstar empfangen.

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Begleitet von einer Polizei-Eskorte konnte sich der in China von den Fans verehrte Weltranglisten-Sechste nur mühevoll seinen Weg durch das dichte Spalier im Terminal 3 des neuen Pekinger Flughafens bahnen.

"In Deutschland kennt man solche Szenen ja nicht von mir, aber in China ist das fast der Alltag. Hauptsache, es ist keiner verletzt", sagte der von Autogrammjägern und Kamerateams umringte Boll.

Boll wenig beeindruckt

Der 27 Jahre alte Linkshänder gilt in China als größter Herausforderer der auf Olympia-Gold abonnierten heimischen Asse. Schon in der Vorbereitung in Deutschland war Boll von mehreren chinesischen Journalisten beobachtet worden.

Seine zahlreichen chinesischen Fans hatte er in den vergangenen Wochen mit Blogs und Kolumnen im Internet und in der chinesischen Sportzeitung "Titan" ständig aktuell informiert.

"Tischtennis ist sehr populär hier. Und da ich einer der größten Konkurrenten der Chinesen bin, bin ich halt auch recht populär. Hoffentlich wird der Rummel in den kommenden Tagen nicht zu groß, damit ich mich auf die Wettkämpfe konzentrieren kann", meinte der deutsche Mannschafts-Europameister des Vorjahres, der in Peking seine dritten Olympischen Spiele erlebt.

"Ich bin in ganz passabler Form"

Dem Olympia-Turnier sieht der Europameister von 2002 und 2007 zuversichtlich entgegen. "Ich habe sehr gut trainiert und alles gegeben in der Vorbereitung. Von daher kann ich mir keinen Vorwurf machen. Jetzt muss ich nur noch die Nerven behalten", sagte Boll.

Gemeinsam mit Dimitrij Ovtcharov und Christian Süß hofft er zunächst im Mannschafts-Wettbewerb auf Edelmetall, ehe er die chinesische Armada im Einzel herausfordert.

"Eine Medaille im Team-Wettbewerb ist absolut realistisch. Dann würde es viel lockerer in den Einzelwettbewerb gehen. Ich bin in ganz passabler Form", erklärte Boll.

Highlight am Freitag

Besonders freut sich Boll auf die Atmosphäre während der Spiele. "Beim Tischtennis wird gewaltig was los sein. Dass die Chinesen sehr sportbegeistert sind, konnte man ja schon hier am Flughafen erkennen", erklärte der für Borussia Düsseldorf spielende Hesse.

Das erste Highlight steht für ihn schon am Freitag an, wenn er mit der Mannschaft ins Vogelnest einmarschiert. "Ich freue mich schon sehr auf die Eröffnungsfeier, weil ich bei den letzten beiden Olympischen Spielen nicht das Vergnügen hatte, dabei zu sein", sagte Boll.

Dass er nicht als Fahnenträger auserkoren wurde, wurmt ihn nicht: "Ich bin ein Dirk Nowitzki-Fan, von daher finde ich die Entscheidung super."

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