Behringer! DFB-Frauen greifen nach Medaillen

SID
Melanie Behringer sorgte mit ihrem Treffer für das Weiterkommen
© getty

Die deutschen Fußballerinnen greifen bei den Olympischen Spielen trotz weiter anhaltender Formschwäche nach den Medaillen. Das Team von Bundestrainerin Silvia Neid zog mit einem wenig überzeugenden 1:0 (0:0)-Arbeitssieg gegen harmlose Chinesinnen ins Halbfinale ein.

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Ein wuchtiger Schuss von Melanie Behringer (76.) aus 20 Metern sorgte für das Weiterkommen der deutschen Mannschaft. Nun geht es am Dienstag in Belo Horizonte gegen den Sieger des Duells Frankreich gegen Kanada (19.00 Uhr OZ/24.00 Uhr MESZ) um den Einzug ins Finale am 19. August im legendären Maracana.

Um tatsächlich ins Endspiel einzuziehen, muss sich der Weltranglistenzweite aber immens steigern. Auch gegen die defensiven Chinesinnen fehlte es dem deutschen Offensivspiel an Präzision. Und Neids Elf hatte auch noch Glück: Wang Shuang schoss kurz vor dem Ende einen Foulelfmeter für China an den rechten Pfosten (84.). Zuvor war sie von Leonie Maier zu Fall gebracht worden. Obwohl Deutschland nach Gelb-Rot für Wang Shanshan (57.) in Überzahl spielte, war es ein Zittersieg.

In der spärlich besuchten Fonte Nova Arena von Salvador war die deutsche Mannschaft nach der ernüchternden Vorrunde im gewohnten 4-2-3-1-System um ein ordentliches Aufbauspiel bemüht. Technische Mängel und zu unpräzise Pässe störten aber erneut ständig den Spielfluss auf dem sandigen und unebenen Rasen. Der Weltranglistenzwölfte aus China stand tief und setzte nur selten zaghafte Nadelstiche.

Lange gelingt nichts

Neid stand fast die gesamte erste Halbzeit am Rande ihre Coaching-Zone und gab Anweisungen an ihr offensichtlich verunsichertes Team - mit zunehmender Frustration. Egal was die DFB-Auswahl probierte - lange Bälle, das Spiel über die Flügel, Kombinationen - nichts gelang. Ein Kopfball der 1,63 m kleinen Außenverteidigerin Maier (6.) war bezeichnenderweise die beste Chance für den zweimaligen Welt- und achtmaligen Europameister in Durchgang eins.

Neid verzichtete nach der Pause auf Wechsel. Es blieb dabei: Das DFB-Team war fast durchgehend im Ballbesitz, doch der Ball kam aus dem Spiel heraus so gut wie nie gefährlich vor das chinesische Tor.

Erst eine Ecke von Dzsenifer Marozsan brachte beinahe die Führung, doch der Schuss von Tabea Kemme aus dem Gewühl heraus wurde von Tan Ruyin auf der Linie geklärt (54.). Nachdem Wang Shanshan Annike Krahn kurz darauf bei einem Zweikampf mit dem Fuß ins Gesicht traf, wurde die nach der Pause erst eingewechselte Angreiferin von Schiedsrichterin Kateryna Monzul vom Platz gestellt.

In Überzahl blieb Deutschland am Drücker, fand aber weiter zu selten Lücken in den zwei chinesischen Viererketten. Svenja Huth, erst am Vortag für die am Sprunggelenk verletzte Simone Laudehr als Nachrückerin in den Kader geholt, sollte in der Schlussphase für frischen Wind sorgen und machte auf dem rechten Flügel gleich ordentlich Dampf.

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