US-Team dominiert nach Fehlstart

Von SPOX
Paul George und Kyle Lowry freuen sich über den nächsten Sieg
© getty

Die USA hat auch das zweite Spiel in Rio deutlich für sich entschieden. Obwohl Venezuela zunächst mithält, steht am Ende ein standesgemäßer Blowout. Australiens Basketballer feiern derweil den nächsten überdeutlichen Erfolg über eine europäische Großmacht. Serbien ist dem NBA-Lineup der Jungs aus Down Under nicht gewachsen und geht in den letzten fünf Minuten unter. Frankreich feiert einen Pflichtsieg dank eines starken Duos.

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Gruppe A

Serbien (1-1) - Australien (2-0) 80:95 (BOXSCORE)

Punkte: Miroslav Raduljica (25) - Patty Mills (26)

Rebounds: Bogdan Bogdanovic (8) - Andrew Bogut (12)

Assists: Stefan Markovic (4) - Matthew Dellavedova (13)

Wahnsinn! Die Australier deklassieren nach Frankreich auch die nächste Größe des europäischen Basketballs. In der Carioca Arena kam es bereits zu einem ersten echten Kräftemessen in Gruppe A, hatten beide Teams ihre Auftaktmatches doch beeindruckend souverän gewonnen. Während der deutliche Sieg der Serben gegen Venezuela nicht wirklich überraschend kam, setzten die Australier mit 21-Punkte-Blowout gegen Frankreich eine deutlichere Duftmarke.

Mit dementsprechend viel Selbstbewusstsein gingen die Aussies ins Spiel. Vor allem NBA-Champion Matthew Dellavedova war von Beginn an gut drauf und brachte die Jungs aus Down Under dank acht Punkten in den ersten sechs Minuten mit 16:11 in Front. In dieser Phase verwandelte sogar Neu-Maverick Andrew Bogut einen Dreier. Der Center ist eigentlich nicht als Scharfschütze bekannt.

Während bei den Australiern die großen Jungs stark aus der Distanz agierten, hatten sie in der Mitte aber große Probleme mit Miroslav Raduljica. Der Center der Beli Orlovi war in der ersten Hälfte nicht zu stoppen und legte im ersten Durchgang 19 Punkte bei starken Quoten (6/9 FG) auf, womit er sein Team unterstützt durch die Turnover-Anfälligkeit Australiens bis zur Halbzeit auf Schlagdistanz hielt.

Nach der Pause wurde es wild. Die Serben setzten sich schnell ab, sodass die serbischen Fans die Halle fest in ihrer Hand hatten, doch angeführt vom überragenden Backcourt um Patty Mills und Dellavedova kam Australien zurück. Die Guards auf beiden Seiten lieferten sich einen irren Shootout und brachten richtig Stimmung in die Arena. Während Milos Teodosic (17 Punkte, 5/14 FG) aber merklich abkühlte, hörten die Aussies nicht auf zu brennen.

So fackelte Australien ein atemberaubendes letztes Viertel aufs Parkett, und entschieden die letzten zehn Minuten dank eines 11:0-Runs zum Schluss mit 33:17 für sich. Gerade für Dellavedova, der am Ende auf 23 Zähler (7/8 FG) kam, sowie für Patty Mills (26 Punkte, 8/17 FG) schien der Korb so groß wie ein Ozean. Das NBA-Lineup mit Mills, Dellavedova, Ingles, Baynes und Bogut funktionierte perfekt und legte letztlich auch Serbiens Offensive lahm. So machte Australien aus einem lange Zeit spannenden Spiel in nur fünf Minuten eine klare Geschichte.

USA (2-0) - Venezuela (0-2) 113:69 (BOXSCORE)

Punkte: Paul George (20) - John Cox (19)

Rebounds: DeAndre Jordan (9) - Gregory Echenique (8)

Assists: Kyle Lowry (9) - Gregory Vargas (5)

Zunächst hatte es den Anschein, als ob das US-Team nicht an seine Dominanz aus dem China-Spiel würde anknüpfen können. In einem anfangs emotionslosen Spiel rieben sich die Zuschauer nach zehn Minuten verwundert die Augen, als es zur Sirene 18:18 stand und bei der NBA-Auswahl wenig bis gar nichts zusammen lief.

Allerdings fand Head Coach Mike Krzyzewski in seiner kurzen Ansprache offenbar die richtigen Worte. Denn seine Jungs waren im zweiten Viertel kaum wieder zu erkennen und schraubten besonders die defensive Intensität nach oben - ob aggressives Doppeln im Pick-and-Roll oder Halfcourt Traps, die Venezolaner bekamen nun die ganze Wucht des übermächtigen Gegners zu spüren.

So stand es zur Halbzeitpause dann doch schon 48:26 - der Rest war nur noch Formsache. "Im ersten Viertel haben wir so gespielt, wie Venezuela es wollte. Aber wir haben schnell ein paar Anpassungen gemacht, besser verteidigt und den Spieß so umgedreht", fasste es Carmelo Anthony zusammen. Der New Yorker erzielte 14 Punkte und überholte damit Michael Jordan auf der ewigen US Scoring List, damit steht er auf Platz drei.

Topscorer wurde indes Paul George mit 20 Zählern (6/7 FG), Kevin Durant kam auf 16 (5/5). Auf der anderen Seiten machte John Cox auf sich aufmerksam: Der Cousin von Kobe Bryant legte 19 Punkte auf, nahm aber auch 20 Würfe.

Frankreich (1-1) - China (0-2) 88:60 (BOXSCORE)

Punkte: Nando De Colo (19) - Yan Jianlian (19)

Rebounds: Nicolas Batum (10) - Yan Jianlian (6)

Assists: Tony Parker (8) - Ding Yanyuhang (4)

Nach der Auftaktniederlage gegen die starken Australier standen die Franzosen vor dem Spiel gegen China schon fast mit dem Rücken zur Wand. Ihnen war aber von Beginn an keine Nervosität anzumerken - im Gegenteil. Sie verteidigten konzentriert und erspielten sich vorne einfache Abschlüsse, sodass nach dem ersten Viertel schon eine 19:14-Führung auf dem Scoreboard stand.

Danach ging dann alles seinen erwarteten Gang. Angeführt vom bärenstarken Tony Parker bauten die Franzosen ihren Vorsprung kontinuierlich aus und ließen nichts mehr anbrennen - Pflichtsieg geglückt. Parker trug dazu 14 Punkte und 8 Assists bei. Auch Nando De Colo spielte stark, nachdem er gegen Australien enorme Probleme hatte. Er kam auf 19 Punkte und 5/8 aus dem Feld.

Auf der anderen Seite stemmte sich Ex-NBA-Spieler Yan Jianlian gegen die Niederlage, seine 19 Punkte und 6 Rebounds reichten jedoch nicht. Rockets-Pick Zhou Qi blieb derweil unauffällig (5 Punkte).

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