Nimke und Kruse holen Bronze im Zeitfahren

SID
Stefan Nimke hat mit Kai-Kristian Kruse Bronze im Zeitfahren gewonnen
© getty

Stefan Nimke, einer der erfolgreichsten deutschen Bahnradfahrer, hat sich seinen Traum von einer Paralympics-Medaille erfüllt. Als Pilot gewann der 38-Jährige aus Schwerin zusammen mit dem stark sehbehinderten Kai-Kristian Kruse (25/Schwerin) in einer Zeit von 1:01,787 Minuten Bronze im 1000-m-Zeitfahren.

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Gold ging an das niederländische Tandem Tristan Bangma und Teun Mulder (59,822).

Nimke ist damit der erste deutsche Sportler, der sowohl bei Olympia als auch bei den Paralymics eine Medaille gewinnt. "Ich freue mich wie Bolle. Das ist ein Riesending. Und das in meinem Alter!", sagte Nimke freudestrahlend.

"Das ist Wahnsinn, gigantisch, ein großer Moment. Vor allem wenn man bedenkt, wie kurz wir erst zusammen fahren", ergänzte Kruse, der mit Nimke seit 2013 ein Tandem bildet.

Paralympics-Medaille bedeutet Kruse "sehr viel"

Kruse hatte bei den Paralympics 2012 in London schon Silber gewonnen - allerdings im Ruder-Vierer. Nimke gewann bei vier Olympischen Spiele je einmal Gold (2004) und Silber (2000) sowie zweimal Bronze (2004 und 2008).

Sechsmal war er Weltmeister, zweimal Europameister und holte zudem acht WM-Bronzemedaillen. Angesichts solcher Erfolge wurde Nimke vom Europäischen Radsportverband (UEC) in die Hall of Fame aufgenommen.

Die Paralympics-Medaille bedeute ihm aber "sehr viel", nachdem er bei Olympia in London als großer Gold-Favorit leer ausgegangen war. Danach hatte er seine Karriere beendet, erklärte aber den Rücktritt vom Rücktritt.

2013 kam dann die Anfrage des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), mit Kruse zu fahren.

Kruse lobt Nimke in den höchsten Tönen

Möglicherweise setzt Nimke seine Karriere sogar fort. "Jetzt könnte ich mit ruhigem Gewissen abtreten. Könnte! Ich habe immer noch Spaß am Radsport", sagte der Polizeimeister mit einem Schmunzeln.

Das Niveau im Bahnradsport bei den Paralympics bezeichnete Nimke als "enorm. Da sind viele ehemalige Topsprinter als Piloten unterwegs. Das ist abartig schnell." Das Trainingspensum sei "genauso wie im olympischen Bereich, nur dass ich sehr viel zuhause trainieren kann. Deshalb hat auch die Familie das Okay gegeben.", sagte er.

Kruse ist voll des Lobes über den prominenten Piloten: "Wir haben uns gleich gut verstanden. Er hat eine wahnsinnig große Erfahrung. Stefans Stärke ist, dass er lange die Geschwindigkeit halten kann."

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