Geburtstagskind Biedermann im Finale

SID
Paul Biedermann greift im Finale am Montagabend nach Edelmetall
© getty

Geburtstagskind Paul Biedermann darf weiter auf seine erste Olympiamedaille hoffen, Superstar Michael Phelps hat seine Rekordsammlung dagegen gleich im ersten Rennen aufgestockt.

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Während der Rekord-Olympiasieger beim Weltrekord-Festival der Schwimmer in Rio de Janeiro mit der 4x100-m-Freistilstaffel der USA seine 19. Goldmedaille gewann, erreichte Biedermann im letzten Einzel-Wettbewerb seiner Karriere sicher das Finale.

Der Hallenser schlug an seinem 30. Geburtstag im Halbfinale über 200 m Freistil in 1:45,69 Minuten auf dem geteilten vierten Platz an. "Ich dachte, es würde schneller werden, aber es ist viel Taktik in den Semifinals", sagte der Doppelweltmeister von 2009 hinterher im ZDF. Im Endlauf am späten Montagabend muss Weltrekordler Biedermann für eine Medaille wohl mehr als eine halbe Sekunde schneller schwimmen. Topfavorit auf Gold ist Halbfinal-Gewinner Sun Yang aus China (1:44,63).

Phelps erwischte einen perfekten Start in seine letzten Spiele. Der Ausnahmeschwimmer, der im Vorlauf noch geschont wurde, führte die US-Staffel an zweiter Position mit einer starken Leistung zu Gold in 3:09,92 Minuten. Für den 31-Jährigen, der von den Fans frenetisch bejubelt wurde, war es die insgesamt 23. Olympia-Medaille.

Sjöstrom mit Weltrekord zu Gold

Neben Phelps sorgten auch andere internationale Topstars für Highlights. Weltmeisterin Sarah Sjöström sicherte sich über 100 m Schmetterling (55,48) ebenso in Weltrekordzeit Gold wie der britische Schwimmstar Adam Peaty über 100 m Brust (57,13) und US-Superstar Katie Ledecky über 400 m Freistil (3:56,46). Im Olympia-Becken von Rio fielen damit insgesamnt bereits sechs Weltrekorde.

Die deutschen Schwimmer können von solchen Zeiten nur träumen. Biedermann sorgte für die einzige Finalteilnahme des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) am insgesamt enttäuschenden Auftaktwochenende, weil wenig später auch der Frankfurter Jan-Philipp Glania über 100 m Rücken als Halbfinal-Zwölfter (53,94) die Segel streichen musste. Selbst beim medaillenlosen Olympia-Debakel vor vier Jahren in London hatte es an den ersten beiden Wettkampftagen mehr Finalplätze (3) für Biedermann und Co. gegeben.

"Platz zwölf ist kein Weltuntergang, aber mit der Zeit bin ich nicht zufrieden. Vielleicht steigt die Formkurve noch ein bisschen an", sagte Glania, der in Rio noch über die doppelte Distanz und in der Lagenstaffel an den Start geht.

Köhler verpasst Finale

Am frühen Sonntagnachmittag hatten sowohl die 4x100-m-Freistilstaffel der Männer (11./3:14,97) als auch die deutsche Meisterin Sarah Köhler über 400 m Freistil (10./4:06,55) das Finale verpasst. Auch für den Saarbrücker Christoph Fildebrandt war über 400 m Freistil (28./1:47,81) in der ersten Runde Endstation gewesen.

Ungemütlich wurde es derweil erneut für die Russin Julia Jefimowa. Die Weltmeisterin, die nach einer Kontroverse über eine frühere Dopingsperre auf den letzten Drücker das Olympia-Startrecht erhalten hatte, wurde auch bei ihrem zweiten Platz im Halbfinale über 100 m Brust (1:05,72) von Teilen des Publikums mit Pfiffen und Buh-Rufen bedacht.

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