Deutsche Volleyballer so gut wie lange nicht

SID
Die deutschen Volleyballer verloren zwar gegen Brasilien, stehen aber im Viertelfinale
© Getty

Deutschlands Volleyballer sind überraschend ins Olympia-Viertelfinale eingezogen und greifen dort nach der ersten deutschen Medaille seit 40 Jahren. Im bedeutungslosen letzten Gruppenspiel verlor ein B-Team von Bundestrainer Vital Heynen mit 0:3 (21:25, 22:25, 19:25) gegen Weltmeister Brasilien. Im Viertelfinale am Mittwoch kommt es zum Duell gegen Bulgarien.

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"Das ist ein großer Tag für den deutschen Volleyball. Das ist das Sahnehäubchen auf der Torte. Und vielleicht kommt noch eine Kirsche dazu", sagte Teammanager Ralph Bergmann. Zwei der letzten drei Duelle in der abgelaufenen Weltliga-Saison hat Deutschland gegen Bulgarien gewonnen: "Was jetzt kommt, ist nur noch Zugabe. Diese Mannschaft hat schon jetzt Großes geleistet."

Gegen Brasilien bekam bis auf Block-Spezialist Marcus Böhme die komplette erste Mannschaft um Starangreifer Georg Grozer deshalb eine Pause. Deutschland spielte gegen die Stars des sicher fürs Viertelfinale qualifizierten Weltmeister mit seiner Ersatzmannschaft und konnte doch streckenweise gut mithalten

Im zweiten Satz verspielten die Deutschen sogar eine 22:19-Führung - doch sie begeisterten die 8.000 Zuschauer in der voll besetzten Arena mit langen Ballwechseln.

Russland mit Schützenhilfe

Der Einzug in die Runde der letzten acht hatte schon kurz nach Mittag durch die Schützenhilfe Russlands festgestanden. Statt der befürchteten Mauschelei (Max Günthör: "Hoffentlich spielen die Serben und die Russen kein Badminton") lieferte der bereits vor dem Spiel fürs Viertelfinale qualifizierte Mitfavorit beim 3:0 gegen den deutschen Konkurrenten Serbien eine Galavorstellung ab.

"Da wird ein Traum wahr", sagte Georg Grozer. Und Bundestrainer Vital Heynen hatte schon zuvor erklärt: "Wenn eine Gruppe Touristen ins olympische Viertelfinale kommt, wäre das schon die Krönung." Er hatte damit auf einen Bericht vor den Sommerspielen angespielt, in dem die deutschen Schmetterkünstler in der Hammergruppe als vermeintlich chancenlos bezeichnet worden waren.

"Erst zufrieden, wenn wir im Finale stehen"

Doch vor allem dank Grozer hatten sie das entscheidende Gruppenspiel nach 0:2-Rückstand und Abwehr eines Matchballs noch mit 3:2 gegen Europameister Serbien gewonnen. Am Ende wurde so der nötige vierte Gruppenplatz geschafft.

Das abendliche Spiel der Deutschen gegen Brasilien wurde somit nur die Einstimmung aufs Viertelfinale. Der Weg der Deutschen in London soll laut Grozer noch nicht zu Ende sein: "Ich bin erst zufrieden, wenn wir im Finale stehen."

Bulgariens Topangreifer Zwetan Sokolow glaubt zwar, dass Deutschland als Gegner "eine gute Wahl ist: Aber wenn Grozer einen guten Tag hat, können sie jede Mannschaft dieser Welt schlagen."

Der Medaillenspiegel

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