Biedermann und Steffen gehen baden

SID
Als Weltrekordler im Vorlauf raus: Paul Biedermann wurde über 400 Meter Freistil nur Vierter
© spox

Debakel für die deutschen Schwimmer: Erst zerplatzte der Traum von der ersten Olympia-Medaille für Paul Biedermann, dann flog auch Britta Steffen mit der Freistilstaffel raus - enttäuschender konnte der Auftritt der deutschen Mannschaft zum Auftakt bei den Olympischen Spielen kaum sein.

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Am Tag, als auch Königin Elizabeth II. im Aquatics Centre vorbeischaute, verpasste am Morgen der WM-Dritte aus Halle/Saale über 400 Meter Freistil in indiskutablen 3:48,50 Minuten das Finale und wurde nur Zwölfter.

"Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Jetzt muss ich mich eine Stunde sammeln. Dann geht es morgen über 200 Meter Freistil weiter. Ich hoffe, es läuft dann besser", sagt der 25-Jährige. Auch vor vier Jahren in Peking hatte Biedermann den Endlauf bei seiner Olympia-Premiere verpasst, damals als 18.

"Ich wollte schnell angehen. Das hat auch gut geklappt. Aber hinten konnte ich dann nichts mehr draufpacken", erzählte Biedermann. Nach 100 Metern hatte er noch eine Zehntelsekunde unter der Zwischenzeit seines eigenen Weltrekordes gelegen.

Schnellster im Vorlauf war der Chinese Sun Yang in 3:45,07 Minuten, der als Goldfavorit am Abend ins Finale geht. Pech hatte dagegen Olympiasieger Park Tae Hwan aus Südkorea, er wurde wegen eines Fehlstarts disqualifiziert.

Auch Damen-Staffel scheidet aus

Gegenseitiges Trösten war bei Biedermann und Steffen angesagt. Die Weltrekordlerin verpasste mit Silke Lippok, Lisa Vitting, und Daniela Schreiber als Neunte um fast eine Sekunde das Finale über 4 x 100 Meter Freistil.

"Wir sollten uns Reserven zurückhalten, am Ende sind wir in der Tonne sitzen geblieben", monierte Steffen, die damit wie 2000, 2004, und 2008 eine Pleite zum Olympia-Auftakt erlebte. Drastischer formulierte es Teamkollegin Schreiber in Richtung der Trainer: "Wir haben uns verpokert. Jetzt haben wir die Arschkarte gezogen."

Phelps mit Mühe über 400 Meter Lagen

Mit Mühe erreichte US-Schwimmstar Michael Phelps das Finale über 400 Meter Lagen. Der 27-Jährige schlug in 4:13,33 Minuten nur als Achter an und muss sich für seinen nächsten Rekord am Abend strecken. Im Finale kann Phelps als erster Mann in derselben Einzeldisziplin drei Mal in Folge zum Olympiasieg schwimmen.

Vor allem Weltmeister Ryan Lochte (4:12,35) und der Japaner Kosuke Hagino, der als Schnellster (4:10,01) den Endlauf erreichte, wollen das verhindern, und trauen sich das auch zurecht zu.

Im Sog von Phelps verpasste der deutsche Rekordhalter Yannick Lebherz aus Potsdam in 4:15,41 Minuten als Elfter das Finale. Als Neunter mit vier Hundertstel Rückstand auf den 14-maligen Olympiasieger Phelps schied sogar Europameister Laszlo Cseh aus Ungarn aus.

Deutsches Küken scheidet aus

Knapp ein Minute dauerte der erste Olympia-Auftritt von Alexandra Wenk. Das 17-jährige Küken im deutschen Team schwamm über 100 Meter Schmetterling in 58,85 Sekunden auf Platz 21 und verpasste damit das Halbfinale deutlich.

Endstation im Vorlauf über 100 Meter Brust war auch für den WM-Dritten über die doppelte Distanz, Christian vom Lehn (1:00,78), und Hendrik Feldwehr (1:01,00) auf Rang 19 und 21. Alles in allem ein nicht gerade ermutigender Auftakt des deutschen Schwimm-Teams.

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