Mission erfüllt: Gold für das Dream Team!

Von SPOX
LeBron James kam im Finale auf 19 Punkte
© Getty

Kevin Durant und LeBron James führten die USA zum 107:100-Sieg im Finale gegen Spanien, das Dream Team musste aber bis spät ins Schlussviertel hinein um Gold kämpfen. Russland gewann nach einem dramatischen Spiel gegen Argentinien Bronze.

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Finale

USA - Spanien 107:100 (59:58)

Topscorer: Durant (30) - P. Gasol (24)

Das Dream Team hat wie erwartet Gold - aber die Spanier haben es ihnen in der Neuauflage des Peking-Endspiels (118:107) wie vor vier Jahren schon sehr schwer gemacht. Es ging sofort gut los für die Spanier. Juan Carlos Navarro traf sofort einen Dreier und wurde dabei noch von Kobe Bryant gefoult - Vierpunktspiel!

Nach dem nächsten Navarro-Dreier führten die Spanier mit 12:7 - und der Star-Guard hatte schon 10 Punkte auf dem Konto. Danach fingen die US-Boys aber von Downtown Feuer. 7/10 schoss Team USA im ersten Viertel von jenseits der Dreierlinie. Die Folge: Nach 10 Minuten führten die Amerikaner mit 35:27.

Spanien blieb aber giftig. Die Iberer begannen das zweite Viertel mit einem 12:2-Run, abgeschlossen von einem Sergio-Rodriguez-Dreier. Rodriguez legte sich danach auch noch mit Tyson Chandler an - beide erhielten technische Fouls, es war mächtig Feuer drin.

Es entwickelte sich ein Spiel der Runs. Das Dream Team zog wieder auf 58:51 davon, aber Spanien war dank eines 7:1-Laufs bis zur Pause schon wieder dran (58:59). Navarro stand zu diesem Zeitpunkt schon bei 19 Punkten. Die US-Boys wurden von Kevin Durant (17) getragen, waren aber von draußen mächtig abgekühlt (1/8 im 2. Viertel).

Wer gedacht hatte, dass sich die US-Superstars wie so oft in diesem Turnier im dritten Viertel absetzen würden, sah sich getäuscht. Weil Pau Gasol immer stärker wurde, führte Spanien sogar zwischenzeitlich mit 3 (67:64). Für die USA übernahm immer wieder Durant die Verantwortung und killte die Spanier mit seinen Dreiern.

Weil aber jetzt auch Serge Ibaka eine starke Phase hatte, betrug der Vorsprung des Dream Teams vor dem Schlussviertel tatsächlich nur ein Punkt (83:82). In der Folge starteten die US-Boys einen 12:4-Run, wieder war ein Durant-Dreier dabei, und setzten sich nach vier Minuten des Schlussviertels auf 9 Punkte ab (95:86). Bei den Spaniern ging offensiv einige Minuten zu wenig - schon war der Rückstand da.

Die Spanier kamen zwar noch mal auf 6 Punkte heran, aber spätestens, als LeBron James erst einen Monster-Slam auspackte und dann knapp zwei Minuten vor Ende von Downtown das 102:93 besorgte, war die Sache gegessen. 37 Sekunden vor Schluss holte Mike Krzyzewski James, Durant und Bryant auf die Bank - die Party konnte beginnen.

Druant lieferte am Ende 30 Punkte und 9 Rebounds - und er stand 38 Minuten auf dem Feld, so lange wie kein anderer Spieler. James verbuchte 19 Punkte (8/13 FG), 7 Rebounds und 4 Assists. Bryant kam auf 17 Punkte. Pau Gasol sammelte 24 Punkte, 8 Rebounds und 7 Assists für die Spanier, außerdem trafen Navarro (21), Marc Gasol (17), Rudy Fernandez (14) und Ibaka (12, dazu 9 Rebounds) zweistellig.

Die Spanier hielten am Brett (35:37-Rebounds) dank ihrer Größe absolut mit, von der Linie war Spanien sogar besser (27/32 zu 24/31). Entscheidend: Das Dream Team traf seine Dreier (15/37, 41 Prozent). James ist nach Michael Jordan erst der zweite Spieler, der in einem Jahr neben Olympia-Gold den NBA-Titel gewonnen hat und Regular-Season- und Finals-MVP war. Welch exklusiver Klub!

Spiel um Platz 3

Argentinien - Russland 77:81 (38:40)

Topscorer: Ginobili (21) - Shved (25)

Irrer Krimi um Bronze! Russland führte Ende des dritten Viertels bereits mit 11 Punkten Vorsprung (61:50), aber Argentinien kam noch bis zur Viertelpause zurück ins Spiel. Nach einem verrückten Dreier von Facundo Campazzo betrug der Rückstand vor den letzten 10 Minuten nur noch 4 Punkte (57:61).

Im Schlussviertel entwickelte sich dann eine absolut dramatische Partie. Nachdem Guard Alexey Shved heiß lief, waren die Russen wieder auf 5 weg (71:66), aber Argentinien hatte sofort die Antwort parat. Andres Nocioni und Manu Ginobili trafen von Downtown - schon waren die Argentinier wieder vorne (72:71).

Zum Go-to-Guy avancierte in der Crunchtime dann Shved. Nachdem Ginobili Argentinien 43 Sekunden vor Schluss mit einem starken Drive zum Korb mit 77:76 in Führung gebracht hatte, war es Shved, der den Money-Dreier zum 79:77 für die Russen traf.

Nocionis Dreier aus der Ecke wollte 15 Sekunden vor Schluss nicht fallen. Nach einem wilden Scramble, bei dem Argentinien kurz sogar noch mal in Ballbesitz war, schickte Shved mit seinem Pass Vitaliy Fridzon zum Fastbreak auf die Reise - es war die Entscheidung zugunsten der Russen.

Der 23-jährige Shved, der wie Andrei Kirilenko zu den Minnesota Timberwolves wechselt, lieferte am Ende 25 Punkte (6/11 Dreier) und 7 Assists. Kirilenko kam auf 20 Punkte und 8 Rebounds, Fridzon erzielte 19 Zähler. Beste Werfer der Argentinier waren Ginobli (21), Nocioni (16), Carlos Delfino (15) und Luis Scola (11).

Der Medaillenspiegel im Überblick