Hockeyherren zum siebten Mal im Olympia-Finale

SID
Das erste deutsche Tor im Halbfinale erzielte Moritz Fürste (l.)
© Getty

Die deutsche Hockeynationalmannschaft der Herren steht nach ihrer besten Turnierleistung zum siebten Mal im Endspiel bei Olympischen Spielen. Das Team von Bundestrainer Markus Weise setzte sich am Donnerstag in einem hochklassigen Halbfinale in London mit 4:2 (1:1) gegen den favorisierte Weltmeister Australien durch und greift damit am Samstag (21.00 Uhr) zur vierten Goldmedaille nach 1972, 1992 und 2008.

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Moritz Fürste (26.), Matthias Witthaus (54.), Timo Wess (59.) und Florian Fuchs (63.) erzielten die Tore für das deutsche Team. Kieran Govers (22.) und Glenn Turner (42.) waren für Australien erfolgreich. Ein weiterer Treffer von Oskar Deecke wurde außerdem aberkannt.

Eine erste gute Nachricht gab es für Deutschland schon vor dem Anpfiff. Die Schwellung am verletzten Finger von Kapitän Max Müller war über Nacht deutlich zurückgegangen, der Innenverteidiger gab nach dem Warmspielen grünes Licht für seinen Einsatz und verlieh der Deckung die notwendige Stabilität. Die deutschen Spieler waren voll konzentriert, standen eng am Mann und waren giftig in den Zweikämpfen.

Die Partie begann als taktisches Abtasten zweier hochklassiger Mannschaften, die auf keinen Fall dem anderen Team ins "offene Messer" laufen wollten und offenbar viel Respekt voreinander hatten. So dauerte es bis zur 16. Minute, eher der Australier Mark Knowles den ersten Torschuss abgab.

Weinhold verhindert 0:2

In der 19. Minute entschied der Schiedsrichter nach einem Foul an Christopher Zeller auf Strafecke. Nach einem australischen Protest wurde die Ecke aber durch den Video-Schiri zurückgenommen. Auch die Führung für den Weltmeister kam unglücklich zustande.

Einen Schuss von Glenn Turner wehrt Max Weinhold glänzend ab, die Kugel landete aber direkt bei Govers, der dem Kölner Keeper keine Chance ließ. Weinhold verhinderte allerdings bei Australiens erster Ecke zwei Minuten später einen möglicherweise schon vorentscheidenden 0:2-Rückstand.

Rekordnationalspieler Matthias Witthaus bereitete mit einem Solo den Ausgleich vor, als er einen Fußfehler der Australier im Kreis provozierte. Fürste verwandelte mit einem Flachschuss zum verdienten Ausgleich.

Eine Zeitstrafe von Müller kurz vor der Pause steckte das Team ohne Schaden weg. Auch nach dem 1:2 aus dem Gewühl heraus verlor die deutsche Mannschaft nicht den Faden und erzielte in der 48. Minute den Ausgleich durch einen Lupfer von Oskar Deecke. Der Schiedsrichter erkannte den Treffer nach einem Videobeweis zum völligen Unverständnis der deutschen Spieler nicht an.

Krimi in der Schlussphase

Nach dem Ausgleich von Witthaus entwickelte sich das Match in der Schlussphase zum Krimi. Beide Teams wussten, dass nun der kleinste Fehler die Entscheidung bringen könnte. Timo Wess traf dann in 59. Minute per Strafecke zum 3:2. Australien warf nun alles nach vorn. Florian Fuchs vollendete dann noch einen traumhaften Konter zum verdienten Endstand.

Deutschlands Endspielgegner wird am Abend im Match zwischen Gastgeber Großbritannien und den Niederlanden ermittelt.

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