Schweden und Frankreich im Handball-Finale

SID
Der ehemalige Kieler Kim Andersson war einmal mehr der überragende Akteur bei den Schweden
© Getty

Titelverteidiger und Weltmeister Frankreich trifft am Sonntag im Endspiel des olympischen Handball-Turniers der Männer in London gegenüber auf Außenseiter Schweden.

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Frankreich setzte sich am Freitag in einem umkämpften Halbfinale 25:22 (12:10) gegen den zweimaligen Olympiasieger Kroatien durch. Zuvor bezwang Schweden ebenfalls in einem wahren Handball-Krimi Ungarn 27:26 (15:12).

Im anschließenden Match konnte sich Frankreich, der Olympiasieger von 2008, auf Torwart Thierry Omeyer verlassen, der mit zahlreichen Paraden den Grundstein zum Erfolg der Franzosen legte.

Bester Werfer bei den Franzosen waren der Kiler Daniel Narcisse, Luc Abalo und Samuel Honrubia mit je vier Toren, für Kroatien traf Zlatko Horvat sechsmal. Die zahlreichen und lautstarken französischen Fans feierten ihr Team nach dem Sieg mit minutenlangen Ovationen für den zweiten Einzug in ein Olympia-Finale hintereinander.

Viertes Finale für Schweden

Schweden steht zum vierten Mal nach 1992, 1996 und 2000 in einem Endspiel bei Olympischen Spielen. Zu einem Olympiasieg hat es für die "große Generation" um Magnus Wislander sowie die beiden jetzigen Trainer Staffan Olsson und Ola Lindgren nie gereicht, jetzt greifen völlig überraschend ihre Nachfolger zu Gold.

"Dieser Erfolg ist für mich so großartig wie ein Champions-League-Sieg mit dem THW Kiel", sagte der ehemalige THW-Star Kim Andersson, "mit Kiel habe ich so viel erreicht, aber mit der Nationalmannschaft hat es nie gereicht."

Die Vorzeichen für dieses Olympia-Turnier waren alles andere als gut. Im Juni war das junge Team in den Playoffs zur WM-Qualifikation an Montenegro gescheitert.

Schon forderte die Handball verrückte schwedische Öffentlichkeit die Entlassung des Trainerstabes. "Jetzt lieben sie uns alle wieder", sagte Lindgren, der zuletzt die Rhein-Neckar Löwen trainiert hatte, "es ist fantastisch, was die Jungs geschafft haben."

Schweden behält Nerven

In der Vorrunde kassierte Schweden zwar Niederlagen gegen Island und Frankreich, im Halbfinale schalteten sie aber Europameister Dänemark aus und behielten nun gegen Favoritenschreck Ungarn die Nerven.

"Es macht Riesenspaß, mit den Jungs zu spielen, die sich alle toll entwickelt haben und hier einen super Job machen", sagte Andersson: "Wir sind zwar im Finale Außenseiter, aber in 60 Minuten ist alles möglich."

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