Nicht immer nur Copacabana und enge Bikinis!

Von Alexander Mey
Auch beim Beachvolleyball im kühlen London legen sich die Cheerleader voll ins Zeug
© Getty

Während das deutsche Team weiter mit dem großen Medaillenproblem hadert, befasst sich SPOX-Redakteur Alexander Mey eher mit den kleinen Ärgernissen und Kuriositäten in London.

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Ich denke, wir sind uns alle einig, dass das deutsche Team in London im Moment ein ganzes Olympiastadion voller Sorgen hat.

Auch nach zwei Tagen gibt es noch keine Medaille zu feiern, was die Organisatoren schon wieder vor das Problem stellt, wen man denn um Gottes Willen zur täglichen "Pressekonferenz der Medaillengewinner vom Vortag" einladen soll?

Oder doch lieber wieder ausfallen lassen? Ist nicht drin, schließlich will "N24" den Kram sogar live übertragen. Also muss improvisiert werden.

DOSB-PK mit Notbesetzung

Am Montag erscheinen zur PK - taraaaaa: Ina Yoko-Teutenberg, Miriam Welte, Kristina Vogel, Robert Förstemann und BDR-Sportdirektor Patrick Moster.

Kennen Sie nicht? Sind alles Radsportler, Yoko-Teutenberg ist sogar die aktuell beste deutsche Olympionikin. Platz vier im Straßenrennen sei Dank! Hochachtung dafür. Aber worüber die reden wollen? Ich bin gespannt!

Hambüchen jammert über erbärmliche Duschen

Über die kleineren Probleme des olympischen Alltags gibt es einiges zu erzählen. Turner Fabian Hambüchen meckerte zum Beispiel über die Duschen im olympischen Dorf.

Gefragt nach seinem Ritual, vor Wettkämpfen kalt zu duschen, lachte er laut los und sagte: "Würde ich schon machen, wenn aus diesen Dingern mehr raus käme als nur ein paar Tropfen! Aber die Brausen sind hier nicht so der Hammer."

Regen statt Dream Team

Kleiner Tipp meinerseits: Einfach mal mittags zum Beachvolleyball gehen und im strömenden Regen auf einen Interviewtermin mit Julius Brink und Jonas Reckermann warten. Das war genug kalte Dusche.

Aber es hat sich gelohnt. Lässiges Interview mit extrem lässigen Typen - Beachvolleyballer halt. Die sind nicht nur bei 30 Grad an der Copacabana und braun gebrannten Mädels in engen Bikinis gut drauf. Die Laune übersteht auch den guten alten englischen Regen.

Nur einen faden Beigeschmack hatte die Sache: Durch das lange Interview habe ich es nicht mehr rechtzeitig zum ersten Auftritt des Dream Teams geschafft. Bin erst Mitte des dritten Viertels an der Halle angekommen. Da war es aber Essig mit reinkommen - Überfüllung. Da hat mich selbst meine Akkreditierung nicht gerettet.

Ausnahmezustand in der Schwimmhalle

Dann also doch wieder Schwimmen. Diesmal sogar mit sporadischer deutscher Beteiligung. Vor allem aber mit doppeltem Hörsturz. Zum ersten Mal, als sich eine Dame mittleren Alters hinter mir so laut quietschend über die Silbermedaille des Australiers Christian Sprenger (nicht der Handball-Nationalspieler!) gefreut hat, dass sich der halbe Oberrang Sorgen um ihre Gesundheit machen musste.

Zum zweiten Mal, als die Briten ihre Heldin Rebecca Adlington absolut ohrenbetäubend zur ersten Medaille der Gastgeber im Schwimmbecken gebrüllt haben. Da bekommt man selbst als eigentlich völlig Unbeteiligter Gänsehaut.

Abreise zum Wohle des deutschen Volkes?

Wäre doch nett, wenn auch endlich mal ein deutscher Athlet durch einen Medaillengewinn für so eine Gänsehaut sorgen würde.

Sonst muss ich meine Reise am Ende doch noch vorzeitig abbrechen. Zum Wohle des deutschen Volkes.

Ich bringe einfach kein Glück.