Mayer: Lieber Kitzbühel als Olympia

SID
Florian Mayer wird bald 30 Jahre alt und will mehr auf seinen Körper hören
© Getty

Novak Djokovic sagt: "Olympia ist das Größte im Sport." Petra Kvitova sagt: "Olympia ist für mich das fünfte Grand-Slam-Turnier." Florian Mayer sagt: "Olympische Spiele sind mit das Höchste, aber sie passen nicht in meinen Turnierplan."

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Während einen Monat vor Eröffnung der Sommerspiele in London nicht nur die Wimbledonsieger 2011 trotz der Mission Titelverteidigung bei den All England Championships schon ganz Feuer und Flamme sind für das größte Sportereignis der Welt, lässt den Tennisprofi aus Bayreuth Olympia kalt.

"Ich habe im letzten Jahr den Fehler gemacht, dass ich zu viel gespielt habe", begründete Mayer nach seinem 7:6 (7:3), 6:2, 6:3-Auftaktsieg gegen den Russen Dimitri Tursunow seine Absage für das Treffen der Jugend der Welt. "Ich kann nicht mehr etliche Wochen am Stück spielen. Ich muss auf meinen Körper hören, ich werde bald 30 Jahre alt." Mensch Mayer.

Sieben Deutsche für Olympia

Tommy Haas ist 34 Jahre alt. Der in Hamburg geborene Routinier würde in vier Wochen gerne zurückkehren nach Wimbledon im Zeichen der Ringe, darf aber nicht. Der Weltranglisten-49. sei vom Deutschen Tennis-Bund (DTB) zwar nach Angaben von Verbands-Sportdirektor Klaus Eberhard beim Deutschen Olympischen Sport-Bund (DOSB) für eine Wildcard vorgeschlagen worden. Doch der DOSB lehnte eine Meldung des Altmeisters ab, weil er die Nominierungskriterien nicht erfüllte.

Florian Mayer hätte wie Philipp Kohlschreiber und die Doppelspezialisten Philipp Petzschner und Christopher Kas sowie Angelique Kerber, Sabine Lisicki, Julia Görges und Andrea Petkovic zumindest die Anforderungen des Weltverbandes erfüllt. Das Septett wurde vom Weltverband am Dienstag auch für das olympische Turnier zugelassen.

Nun muss noch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), der strengere Nominierungskriterien aufgestellt hat als die ITF, am 4. Juli die Tickets nach London ausstellen. Auf eine mögliche Hängepartie aber hatte Mayer, der 2004 in Athen nach seinem Viertelfinaleinzug in Wimbledon auf den letzten Drücker und nach Intervention des IOC erst in die Olympiamannschaft gerückt war, keine Lust.

Mayer gönnt sich schöpferische Pause

Während die Weltspitze also um Medaillen kämpft, gönnt sich Mayer eine schöpferische Pause. Es gibt für den aktuell zweitbesten deutschen Tennisprofi, der an diesem Mittwoch in der zweiten Runde von Wimbledon auf seinen Trainingskameraden Philipp Petzschner trifft, einfach Wichtigeres.

Das Rothenbaum-Turnier in Hamburg, später die zwei sogenannten 1000er-Turniere in Nordamerika, wo er viele Punkte gutmachen kann. "Da wäre ich schön blöd", sagte Mayer, wenn er auf diese Veranstaltungen verzichten würde.

Und dann gibt es ja vor der Olympiawoche auch noch das Turnier auf Asche in Kitzbühel. Er spiele eben nicht nur gerne auf Rasen, sondern auch auf Sand, sagte Mayer lakonisch. Ein Tennisspieler muss halt Prioritäten setzen.

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