Ernsting-Krienke verfolgt Olympia im TV

SID
Olympia, Peking, Hockey, Damen, Nadine Ernsting-Krienke
© DPA

Peking/Hamburg - Es wären ihre fünften Olympischen Spiele geworden, so viele wie keine andere deutsche Hockey-Dame bislang erreicht hat. Hätte, wenn und aber - es sollte nicht sein für Nadine Ernsting-Krienke nach zwei Knieoperationen.

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"Diesmal muss der Fernseher reichen", sagte die 34-Jährige. Die teilweise frühmorgendlichen oder nächtlichen Spielzeiten werden sie nicht davon abhalten, ihren einstigen Mitstreiterinnen, mit denen sie vor vier Jahren in Athen die Goldmedaille gewann, vor dem TV-Gerät "die Daumen zu drücken".

Ihre eigene Teilnahme wäre ein "Riesenrisiko" gewesen, meinte Ernsting-Krienke. Sie war im April 2007 am Innenband operiert worden und musste im darauffolgenden November einen Eingriff wegen eines Knorpelschadens vornehmen lassen.

Ihre Bilanz ist gleichwohl beeindruckend - auch ohne Peking. 360 Länderspiele bestritt die Angreiferin, 343 davon auf dem Feld, 17 in der Halle. Dabei erzielte sie 137 Tore.

Gold am Olymp

1992 wurde sie mit den Damen des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) Olympia-Zweiter in Barcelona.

Nach den Rängen sechs (Atlanta) und sieben (Sydney) folgte unter dem damaligen Frauen- und heutigen Herren-Coach Markus Weise der Triumph an der Heimstätte Olympias. 2006 wurde Ernsting-Krienke zur Hockey-Spielerin des Jahres in Deutschland gewählt.

Bis ein paar Wochen vor Olympia spielte sie in den Überlegungen von Bundestrainer Michael Behrmann weiterhin ein Rolle. "Ich habe sie nicht abgeschrieben und hoffe, dass sie noch einmal wiederkommt", sagte er im Mai bei der Champions Trophy in Mönchengladbach.

"Sie hat unglaublich viel Erfahrung und ist nach wie vor eine sehr gefährliche Angreiferin. Vor ihr hat jeder Gegner Respekt", meinte Behrmann.

Kein Favoritendruck

Geklappt hat es nicht, am Boden zerstört ist Ernsting-Krienke dieser Tage deswegen aber auch nicht. "Ich habe mich schon vorher davon distanziert, weil ich wusste, dass es knapp würde."

Gern hätte sie sich die Spiele vor Ort angeschaut, "aber Peking reizt mich nicht so." Sorgen vor dem Auftaktspiel am 10. August gegen Großbritannien, dass die Titelverteidigerinnen der hohen Erwartung nicht gerecht werden könnten, hat sie nicht.

"Die sind schon ganz gut aufgestellt. Das mit dem Favoritendruck sehe ich nicht so."

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