Hockey-Damen vor Halbfinal-Einzug

SID
Natascha Keller
© Getty

Peking - Dritter Sieg im dritten Spiel: Die deutschen Hockey-Damen marschieren im Eiltempo Richtung Halbfinale bei den Olympischen Spielen. Die Titelverteidigerinnen von Trainer Michael Behrmann bezwangen in Peking die USA mit 4:2 (1:1).

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Torhüterin Kristina Reynolds mit einer Top-Leistung, exzellente Strafecken und ein starker Willen waren für die Wende nach dem 0:1-Rückstand verantwortlich.

Für die Tore sorgten vier der sechs im Team verbliebenen Olympiasiegerinnen: Natascha Keller (34.) sowie Fanny Rinne (49.), Marion Rodewald (28.) und Anke Kühn (64.) jeweils nach Strafecken. Für die USA trafen Tiffany Snow (27.) und Angela Loy (61.).

"Mit der Brechstange zurückgekommen"

"Wir sind sensationell ins Turnier gestartet", kommentierte Behrmann, "die Mannschaft ist mit der Brechstange zurückgekommen. Ihr war der Siegeswille anzumerken." Die Behrmann-Damen verteidigten in der Gruppe B damit ihre Tabellenführung und können sich praktisch auf den Einzug in die Runde der besten vier vorbereiten. Nächster Gegner ist Argentinien.

"Vor vier Jahren hätten wir so ein Spiel noch verloren. Seit einem Jahr sind wir aber so stabil, dass wir so ein Spiel noch umbiegen", analysierte Natasche Keller, "wir spielen nicht unser bestes Hockey, aber wir gewinnen." Die deutschen Damen taten sich bei ihrem ersten Auftritt in den Pekinger Morgenstunden zunächst schwer.

Zweimal musste Torhüterin Kristina Reynolds nach einer Strafecke parieren (3./11.), auf der Gegenseite war Widerpart Amy Tran schon geschlagen, doch Maike Stöckel stand nach einem Schuss der Pfosten im Weg. Zuvor hatte sich Tran, 2006 und 2007 im Allstar World Hockey Team, gegen Keller und Stöckel (3.) Minute auszeichnen können.

Tolle Einzelleistung bringt Ausgleich

Die Partie plätscherte etwas vor sich hin, als Snow nach einem Gestocher im deutschen Strafraum die Führung der Amerikanerinnen gelang. Vor allem im Kombinationsspiel offenbarte die diesmal in schwarz angetretene Equipe des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) Schwächen.

So war es symptomatisch, dass eine tolle Einzelleistung den Ausgleich brachte. Natascha Keller veredelte ein schönes Solo mit einem Rückhand-Schuss zum Ausgleich - es war ihr erster Treffer im laufenden Turnier bei ihrer dritten Olympia-Teilnahme.

Deutschland nach Ecken gefährlich

"Die USA spielten sehr destruktiv. Sie wollten nur zerstören", meinte Tina Bachmann. Nach dem Seitenwechsel verpasste erst Maike Stöckel eine Hereingabe knapp, dann scheiterte Pia Eidmann - der Abwehrversuch der Amerikanerinnen brachte dem deutschen Team allerdings eine weitere Strafecke ein, bei der Fanny Rinne die erneute Führung markierte.

Und dass die deutschen Spielerinnen bei den "Penalty Corners" in diesem Turner besonders gefährlich sind, bewiesen sie noch zweimal: Marion Rodewald führte die Ecke aus, bekam den Ball von Julia Müller zurück und erzielte den dritten deutschen Treffer.

Anschließend trug sich Kühn ebenfalls nach gelungener Ausführung in die Torschützenliste ein. Eine Bestnote verdiente sich bei den Titelverteidigerinnen auch Keeperin Reynolds.

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