Gold-Traum der deutschen Damen geplatzt

SID
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© Getty

Peking - Bitteres Ende der "Gold-Mission": Ein umstrittenes Tor hat die deutschen Hockey-Damen auf dem Weg zum erneuten Olympia-Triumph zu Fall gebracht.

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In einer spannenden Neuauflage des Athen-Halbfinals unterlag die Mannschaft von Trainer Michael Behrmann China nach Video-Beweis nach dem entscheidenden Tor des Gastgebers mit 2:3 (1:1).

Am 22. August kann die DHB-Auswahl gegen die Niederlande oder Argentinien zumindest noch Bronze gewinnen.

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Die zweimalige Führung durch Natascha Keller (4. Minute) und Janine Beermann (36.) konnten die Olympiasiegerinnen von 2004 nicht verteidigen. Gao Lihua (31.) und Ma Yibo (39.) glichen jeweils aus.

Vor etwa 8000 Zuschauern im nicht ganz gefüllten Olympic Green Hockey Stadium erzielte Zhao Yudioa den Siegtreffer, der nach Ansicht der Videobilder von den Schiedsrichtern als regulär gewertet wurde. Das hohe Zuspiel auf die Chinesin hätte nach den Regeln auch abgepfiffen werden können.

Ohne Linie und Druck

Anfangs lief alles nach Plan für die deutsche Mannschaft. Den Schieber von Janine Beermann in der ersten Minute konnten die Chinesinnen noch kurz vor der Linie klären. Besser machte es Natascha Keller 180 Sekunden später.

Für Ruhe im deutschen Spiel sorgte der zweite Turniertreffer der 31-Jährigen in ihrem 303. Länderspiel allerdings nicht. Die über weite Strecken enttäuschenden Behrmann-Frauen agierten ohne Linie, ohne Druck und vor allem ohne Erfolg.

Bedanken konnten sie sich anfangs - wie schon so oft in dem olympischen Turnier - bei Torfrau Kristina Reynolds. Die Hamburgerin rettete ihre hilflose Vordermannschaft mit vier Glanz-Paraden gegen die Gastgeberinnen. Ganz allmählich rochen auch die chinesischen Zuschauer Lunte und feuerten ihre Mannschaft nach Leibeskräften an.

Zwei Strafecken konnten die Asiatinnen des koreanischen Trainers Kim Chang Back nicht nutzen, dann war Lihua Gao zur Stelle und schloss eine sehenswerte Kombination zum Ausgleich kurz vor der Pause ab.

Reynolds auf sich allein gestellt

Nur 35 Sekunden nach dem Seitenwechsel stellte Janine Beermann die erneute deutsche Führung her. Der "Blitztreffer" forcierte aber nur noch mehr die Bemühungen der starken Chinesinnen, denen Ma Yibo nach einer Strafecke den abermaligen Ausgleich bescherte.

Reynolds war dabei machtlos, hilflos blieben ihre Mitspielerinnen. Fast auf sich allein gestellt stemmte sich die Keeperin gegen die Niederlage gegen den Weltranglisten-Sechsten.

Keine im deutschen Team nahm das Heft in die Hand. Nichts gelang. Auch die beiden Strafecken von Anke Kühn, 2004 noch Schützin des Siegtores im Halbfinale, und Fanny Rinne brachten nichts ein. Fast im Gegenzug sorgte Zhao Yudiao für die Entscheidung.

Für ihre viel zu späte Schlussoffensive wurden die deutschen Damen dann nicht mehr belohnt, eine Strafecke nach Ablauf der Zeit vergaben sie kläglich.

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