Herren bangen um Halbfinal-Einzug

SID
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© Getty

Peking - Trotz zweimaliger Führung haben die deutschen Hockey-Herren in einem Nerven-Krimi den wichtigen Sieg gegen Südkorea verpasst und müssen nun um Halbfinal-Einzug bei den Olympischen Spielen bangen.

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Die Mannschaft von Trainer Markus Weise kam in Peking gegen Südkorea nicht über ein 3:3 (1:1) hinaus und fiel in der Gruppe A vom zweiten auf Rang drei hinter Neuseeland zurück. Philip Witte (17.), Matthias Witthaus (40.) und Christopher Zeller (48.) erzielten die deutschen Treffer.

Die Asiaten kämpften sich nach dem 1:0 durch Woon Kon Yeo (5.) per Siebenmeter durch Jong Hyun Jang (46.) und Kapitän Jong Ho Seo (53.) wieder heran.

Die deutsche Mannschaft steht damit im möglicherweise entscheidenden Spiel gegen Spitzenreiter Spanien gewaltig unter Zugzwang und muss dabei auf Mittelfeldmann Tibor Weißenborn verzichten wegen dessen zweiter Zeitstrafe.

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Biederlack mit schwerwiegendem Fehler

Schon den Beginn hatten sich nicht nur die Herren auf dem Feld, sondern auch die bislang in drei Spielen siegreichen deutschen Damen auf der Tribüne anders vorgestellt.

Nach einer vergebenen Strafecke durch Zeller nach 120 Sekunden leistete sich Abwehrspieler Sebastian Biederlack einen groben Schnitzer.

Der Hamburger konnte einen langen Ball der Südkoreaner nicht stoppen und klärte für den ebenfalls nicht glücklich aussehenden Torwart Max Weinhold unerlaubterweise mit dem Körper im eigenen Strafraum.

Den fälligen Siebenmeter verwandelte der 33 Jahre alte Routinier Yeo in seinem 244. Länderspiel. Vielmehr brachten die Südkoreaner aber erstmal nicht zustande.

Nevado vergibt große Chance

Die deutsche Mannschaft erholte sich rasch von diesem Rückschlag und bekam etwas mehr Sicherheit in ihr Spiel. Dazu trug auch Wittes Treffer bei.

Nachdem er zuerst noch Keeper Dong Sik Ko angeschossen hatte, landete der Ball erneut vor dem Schläger des Hamburgers - und dann im Tor. Die beste Gelegenheit in der ersten Hälfte vergab dann Carlos Nevado, als er zwei Minuten nach dem Ausgleich fast freistehend am leeren Tor vorbeizielte.

Nichts für schwache Nerven waren auch die zweiten 35 Minuten. Die Freude über die Führung durch Witthaus währte nur kurz. Und wieder gab Goalie Weinhold, der zuvor in den beiden Spielen (4:1 gegen China und 1:1 gegen Belgien) kaum Fehler gemacht hatte, keine gute Figur ab, als Jang ausglich.

Schwachpunkt Hintermannschaft

"Hier regiert der Weltmeister", hallte es dann aus dem Fan-Block der deutschen Mannschaft, nachdem Zeller mit einem sehenswerten Schuss die erneute Führung besorgte.

Ein Problem konnte das Weise-Team aber auch in der Folgezeit nicht abstellen: Schwächen und Lücken in der Hintermannschaft, die auch den erneuten Ausgleich ermöglichten.

Zudem kassierte Mittelfeldmann Tibor Weißenborn 21 Minuten vor Schluss auch noch seine zweite Zeitstrafe. Neun Minuten vor dem Ende verfehlte ein von Moritz Fürste abgefälscher Ball knapp das Tor - es blieb beim bitteren Remis.

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