Olympia 2021: Tokios Olympia-Chef Mori tritt nach Sexismus-Eklat zurück

SID
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Der Vorsitzende des Organisationskomitees der Olympischen Spiele in Tokio, Yoshiro Mori, ist zurückgetreten. Der 83-Jährige zog damit die Konsequenzen aus seinen sexistischen Aussagen, die einen internationalen Aufschrei ausgelöst hatten.

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"Meine unangemessene Aussage hat viel Chaos verursacht ... Ich möchte ab heute als Präsident zurücktreten", sagte Mori im Rahmen einer Sitzung am Freitag, die einberufen wurde, um seine Bemerkungen zu erörtern.

Mori hatte Medienberichten zufolge in der vergangenen Woche in einer Sitzung des japanischen Olympia-Komitees (JOC) gesagt, Frauen würden Meetings in die Länge ziehen, weil sie "Schwierigkeiten haben, sich präzise auszudrücken". Treffen mit vielen Teilnehmerinnen würden daher "viel Zeit in Anspruch nehmen".

Der Ex-Premierminister hatte wenig später für die Aussagen um Entschuldigung gebeten, dabei aber auch erklärt: "Ich höre diese Dinge häufig. Ich spreche in letzter Zeit nicht viel mit Frauen, also weiß ich das nicht."

Die Berichte über Moris Äußerungen hatten in Japan einen Sturm der Entrüstung entfacht. Premierminister Yoshihide Suga erklärte, solche Kommentare "sollten nicht erlaubt sein", das Internationale Olympische Komitee (IOC) bezeichnete die Aussagen als "absolut unangemessen". Eine Umfrage des japanischen Senders NHK ergab, dass 36 Olympia-Sponsoren Moris Aussagen für "inakzeptabel" halten.

Auch schon vor den Aussagen Moris hatten die Olympiabefürworter mit Akzeptanzproblemen in der japanischen Bevölkerung zu kämpfen. In jüngsten Umfragen sprachen sich über 80 Prozent der Bürger gegen eine Austragung in diesem Jahr (23. Juli bis 8. August) aus.

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