Macron will Pariser Olympia-Misere stoppen

SID
Emmanuel Macron will im vierten Versuch die Olympischen Spiele nach Frankreich holen
© getty

Favorit Paris hat bei der Präsentation seiner Bewerbung für die Olympischen Spiele 2024 vor den Mitgliedern des IOC ganz auf Präsident Emmanuel Macron gesetzt. Das Staatsoberhaupt hatte eine zentrale Rolle bei der 45-minütigen Show, redete fünf Minuten auf die IOC-Mitglieder ein und ließ im Anschluss keinen Zweifel an dem Pariser Siegeswillen aufkommen.

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"Wir haben dreimal verloren. Wir wollen es nicht ein viertes Mal tun. So einfach ist das", sagte Macron auf der anschließenden Pressekonferenz. 1992, 2008 und 2012 hatte die Grande Nation mit ihren Bewerbungen für Sommerspiele schmerzhafte Niederlagen kassiert, der Negativlauf soll mit Hilfe Macrons endlich gestoppt werden.

"Ich habe von Beginn meines Mandates an gesagt, dass ich diese Bewerbung unterstütze", sagte Macron. Er war am Montag eingeflogen und hatte die Zeit genutzt, um mit IOC-Präsident Thomas Bach Gespräche unter vier Augen zu führen. "Wir wollen der Welt zeigen, wozu Frankreich imstande ist", meinte der 39-Jährige.

Ob es in den Gesprächen auch darum ging, wer von Paris und Mitbewerber Los Angeles im Falle einer Doppelvergabe den Zuschlag für 2024 und für 2028 erhält, ließ die Pariser Delegation unbeantwortet: "Wir treten mit dem besten Projekt für 2024 an. Aber wir sind auch offen für Gespräche und die Idee von Thomas Bach von einer Win-Win-Win-Situation für Paris, Los Angeles und das IOC", sagte Co-Bewerbungschef Tony Estanguet.

IOC plant Doppelvergabe an Paris und L.A.

In Paris und Los Angeles gibt es für 2024 nur noch zwei Kandidaten. In Zeiten zurückhaltender Bewerber will es sich das IOC mit keinem der wichtige Kandidaten verscherzen. Eine Stadt soll am 13. September auf der Session in Lima/Peru die Spiele '24, der andere Bewerber die Spiele '28 bekommen.

Dass es in anderen europäischen Staaten eine Abkehr von den Olympischen Spielen gibt und Groß-Event bei Bürgerbefragungen regelmäßig durchgefallen sind, kann Macron nicht verstehen. "Es ist immer einfach, gegen etwas zu sein. Ich finde es interessanter, sich für eine Sache einzusetzen", erklärte der 39-Jährige.

In puncto Sicherheit sieht Paris keine unüberbrückbaren Probleme auf die Stadt zukommen. "Wir haben nach den Anschlägen bei anderen großen Ereignissen wie dem Marathon, der Fußball-WM oder der Tour de France gezeigt, dass wir für genug Sicherheit sorgen können", sagte Macron.

US-Präsident Donald Trump war in Lausanne nicht vor Ort, meldete sich am Mittag (MESZ) aber per Twitter: "Arbeite hart, um die Olympischen Spiele für die USA (L.A.) zu holen." Konkret wurde Trump nicht.

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