Entscheidung am Montagabend

SID
Der DOSB wird sich zwischen den Städten Hamburg und Berlin entscheiden
© getty

Am Montagabend wird die entscheidende Empfehlung gegeben, ob sich der Deutsche Olympische Sportbund mit Berlin oder Hamburg um die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 bewerben soll.

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Vizepräsidentin Gudrun Doll-Tepper, die in Berlin lebt, betrachtet sich als befangen und wird auf die Teilnahme an der entscheidenden Abstimmung innerhalb des Präsidiums verzichten.

Nicht vor Ort in Frankfurt, wo das DFB-Präsidium in den Räumlichkeiten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) tagt, ist IOC-Präsident Thomas Bach, der noch immer dem höchsten DOSB-Gremium angehört.

Ihre Stimme abgeben werden demnach der nach Berlin umgezogene Vizepräsident Wirtschaft und Finanzen, Stephan Abel, sowie Ole Bischof, der in Hamburg lebende Vizepräsident Leistungssport. Auch Claudia Bokel, neben Bach einziges ordentliches IOC-Mitglied aus Deutschland, wird abstimmen.

DOSB-Abnicken gilt als Formalie

Für 19.00 Uhr ist eine Pressekonferenz im Raum "Gold" des Hotels Lindner angekündigt, in der das Präsidium des Dachverbandes seine Empfehlung an seine Mitglieder öffentlich machen wird.

Die außerordentliche DOSB-Mitgliederversammlung soll dann am Samstag in der Frankfurter Paulskirche in einer Art Krönungsmesse die Siegerstadt bestätigen. Die Delegierten der nicht empfohlenen Stadt werden gar nicht mehr nach Frankfurt reisen.

Das Abnicken der DOSB-Mitglieder gilt als Formalie, weil unter anderem auch die einflussreichen DOSB-Spitzenverbände nach einem Treffen am Sonntag dem Präsidium ihre volle Unterstützung zugesagt haben - auch jene Verbände, deren favorisierte Stadt nicht ausgewählt wird.

"Wir gehen ergebnisoffen in den Tag"

Das DOSB-Präsidium wird vor seiner Empfehlung zehn Hauptkriterien zu Rate ziehen: Vision und olympisches Erbe, Gesamtkonzept der Spiele, Olympisches Dorf, Sportstätten, Umwelt und Nachhaltigkeit, Kosten und Finanzierung, Unterstützung der Bewerbung, Unterbringung und Transport sowie Paralympische Spiele und internationale Wettbewerbsfähigkeit. Über die genaue Gewichtung der einzelnen Punkte machte der DOSB keine Angaben.

Vor der Bekanntgabe am Montagabend lässt sich das DOSB-Präsidium am Vormittag noch von 43 Experten aus der Zivilgesellschaft beraten. Wie schon den DOSB-Gremien am Sonntag werden beide Städte erneut ihr Konzept präsentieren. Danach tagt das Präsidium intern. "Wir gehen ergebnisoffen in den Tag", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann.

Die DOSB-Entscheidungsträger im Überblick:

DOSB-Präsidiumsmitglieder, die über Berlin oder Hamburg abstimmen: Alfons Hörmann (Präsident), Stephan Abel (Vize Wirtschaft und Finanzen), Ole Bischof (Vize Leistungssport), Walter Schneeloch (Vize Breitensport und Sportentwicklung), Petra Tzschoppe (Vize Frauen und Gleichstellung), Ingo Weiss (Vorsitzender Deutsche Sportjugend), Christian Schreiber (Vorsitzender Athletenkommission), Claudia Bokel (IOC-Mitglied)

DOSB-Präsidiumsmitglieder, die nicht abstimmen: Gudrun Doll-Tepper (Vizepräsidentin Bildung und Olympische Erziehung) wegen Befangenheit (Wohnsitz Berlin) und Thomas Bach (IOC-Präsident)

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