Mehrheit für "billige" Spiele

SID
Eine Bewerbung Oslos für die Olympischen Winterspiele wird immer wahrscheinlicher
© getty

Die mögliche Bewerbung von Oslo um die Olympischen Winterspiele 2022 hat überraschend Rückenwind bekommen. In Norwegen gibt es erstmals seit einem Jahr wieder eine Mehrheit für ein Bemühen um die Spiele in acht Jahren - allerdings nur für eine finanziell deutlich abgespeckte Version.

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Einer Umfrage der Tageszeitung "Dagbladet" zufolge würden 53 Prozent der Befragten "billigere" Spiele in Oslo unterstützen. 41 Prozent bleiben bei ihrem Nein.

Der Umschwung ist eine Reaktion auf Pläne des Bewerbungskomitees, das vor drei Wochen Möglichkeiten aufgezeigt hatte, wie die Spiele preiswerter gestaltet werden könnten. Die Vorschläge beinhalten unter anderem den Verzicht auf eine neue Eislauf-Arena sowie auf eine neue Eishockey-Trainingshalle und eine Reduzierung der Anzahl der Betten im Olympischen Dorf.

So könnten die Ausgaben der öffentlichen Hand um 4,3 Milliarden Kronen (525 Millionen Euro) reduziert werden und damit auf 17,4 Milliarden Kronen (2,13 Milliarden Euro) sinken. Die für eine Bewerbung nötige Summe an Staatsgarantien würde sogar um 8,8 Milliarden Kronen (1,07 Milliarden Euro) auf 24,9 Milliarden Kronen (3,04 Milliarden Euro) schrumpfen. Damit würde man den Gegnern entgegenkommen, die stets den "Gigantismus" der Spiele kritisieren.

Sparplan trägt Früchte

"Die Zahlen zeigen, dass wir richtig damit lagen, einen Sparplan auszuarbeiten", sagte der designierte OK-Chef Stian Berger Røsland in "Dagbladet". Denn: Ohne die Kostenreduzierung hätte Oslo keine Mehrheit. In derselben Umfrage sprachen sich bei einer Ablehnung von 64 Prozent nur 29 Prozent für eine "teure" Bewerbung aus. Erst auf Nachfrage, ob sie denn für die Billig-Variante seien, antworteten 34 Prozent der Gegner mit Ja, 57 Prozent blieben bei ihrem Nein. Mit den Ja-Stimmen aus der Eingangsfrage ergibt das eine kumulierte Zustimmung von besagten 53 Prozent.

Die norwegische Regierung wird sich jetzt mit dem Gesuch Oslos und Staatsgarantien befassen. Bis Ende Oktober soll dann das Parlament darüber entscheiden, ob sich Oslo mit Lillehammer um die Austragung der Winterspiele 2022 bewirbt. Eine mögliche Bewerbung muss bis Januar 2015 beim Internationalen Olympischen Komitees (IOC) vorliegen. Die Vollversammlung des IOC wählt am 31. Juli in Kuala Lumpur den Gastgeber. Neben Oslo bemühen sich Peking und das kasachische Almaty um die Ausrichtung.