Jugendspiele: Talentshow in Innsbruck

SID
Frank Ullrich ist Betreuer bei den Olympischen Jugendspielen
© Getty

Mit sportlichem Ehrgeiz aber ohne Medaillendruck betreten 57 deutschen Youngster bei der Winterpremiere der Olympischen Jugendspiele in Innsbruck sportliches Neuland. "Natürlich wollen wir auch durch gute sportliche Leistungen überzeugen, und ich bin sicher, dass wir Medaillen gewinnen", so der deutsche Chef de Mission Ulf Tippelt.

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"Aber wir werden kein Medaillenzählen veranstalten", sagt Tippelt der "dapd"-Nachrichtenagentur weiter. Unter Führung von Top-Athleten wie Bob-Olympiasieger Andre Lange sollen die Talente vor allem lernen, wie ihre Welt als Spitzensportler aussehen könnte.

"Die Olympischen Jugendspiele sind ein wichtiger Schritt auf der Leiter zum Spitzensportler. Und es steckt das Wort 'olympisch' drin. Das allein ist eine riesige Motivation", sagt Tippelt. Wie der Teamchef, der ankündigt, keinen Medaillenspiegel führen zu wollen, um keinen zusätzlichen Druck aufzubauen, mahnt auch Thomas Pfüller zur Vorsicht im Umgang mit den sportlichen Ergebnissen der neun Wettkampftage (13. bis 22. Januar).

"Keine Medaille überbewerten"

"Natürlich ist das für uns zuerst Sport, aber wir werden keine Medaille überbewerten. Die meisten Jugendlichen sind doch erst 16 oder 17", sagt der Sportdirektor des Deutschen Skiverbandes (DSV).

Pfüllers Verband stellt einen Großteil der Sportler. Skispringer, Langläufer und Biathleten stehen ebenso im Team wie Snowboard-Spezialisten und Freestyler. Spannend für die Experten wird es sein, neue Wettkampfformate im Test zu erleben.

So soll es eine gemischte Staffel Biathlon/Langlauf geben. Im Curling soll es gemischte Mannschaften geben, im Eishockey einen Technik-Test und beim Slopestyle haben die Snowboarder einen Hindernis-Parcours zu bewältigen.

IOC hat Kultur und Bildung im Fokus

Gleichberechtigt neben dem Sport legt das Internationale Olympische Komitee (IOC) bei den Jugendspielen im Olympiaort von 1964 und 1976 ebenso großen Wert auf die Bereiche Kultur und Bildung. Dabei stehen den Athleten zahlreiche Workshops offen, zum Beispiel zu den Themen Karriereplanung und Dopingprävention.

"Wir legen unseren Sportlern ans Herz, diese Workshops möglichst umfassend zu nutzen, möglichst viel auch von der Atmosphäre aufzusaugen, die schon an die Olympischen Spiele der Großen erinnern wird", sagt Tippelt.

Zur deutschen Delegation in der Tiroler Landeshauptstadt zählen auch etliche prominente Wintersportler. Der viermalige Bob-Olympiasieger Andre Lange ist Teamchef für Rodeln, Skeleton und Bob.

Der Biathlon-Olympiasieger und langjährige Männer-Bundestrainer Frank Ullrich ist ebenfalls als Betreuer im Team. Eiskunstlauf-Idol Katarina Witt ist Botschafterin im Auftrag des IOC. Und Rodel-Olympiasieger Alexander Resch gehört zum Expertenteam bei den Workshops.

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