Bewerbung für München 2018 unterzeichnet

SID
München rüstet sich für seine Bewerbung für die Olympischen Spiele 2018
© Getty

Als erstes Bewerbungsdokument für die Olympischen Spiele hat die Gesellschafterversammlung der Bewerbungsgesellschaft München 2018 Garantieerklärungen für das IOC unterzeichnet.

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Die Gesellschafter der Bewerbungsgesellschaft München 2018 haben den Weg zu "freundlichen Spielen" geebnet und die nötigen Garantieerklärungen für das milliardenschwere Budget unterzeichnet.

Um 14.05 Uhr setzten Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, Oberbürgermeister Christian Ude und DOSB-Präsident Thomas Bach in der Bayerischen Staatskanzlei die Unterschrift unter das zuvor einstimmig beschlossene Eckdatenpapier. Es sieht einen Finanzrahmen von bis zu 3,5 Milliarden Euro vor.

"Damit steht der Plan für die Olympischen Winterspiele 2018 in Bayern, die eine großartige und einmalige Chance für Deutschland sind", sagte Seehofer, nachdem mit der Garantieerklärung die Bedingungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) für die Zulassung als Kandidatenstadt erfüllt waren: "Wir wollen 2018 ein olympisches Wintermärchen erleben."

Der Ministerpräsident unterstrich, dass im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung die Winterspiele 2018 in München als "nationales Anliegen" festgehalten seien. Der von Seehofer als "Glücksfall" gefeierte neue Geschäftsführer Willy Bogner gab als Motto für München 2018 die freundlichen Spiele aus: "Freundlich zu Sportlern, zu Umwelt und Menschen."

Bevölkerung steht hinter Bewerbung

Vor der Gesellschafterversammlung hatten die beteiligten Kommunen mit München an der Spitze sowie der Bayerische Landtag, der Deutsche Städtetag und der Bundestag den Eckdaten jeweils mit großer Mehrheit zugestimmt.

Thomas Bach unterstrich zudem, dass eine unabhängige Umfrage kürzlich eine Zustimmung von 82 Prozent in der Bevölkerung für München 2018 ergeben hätte: "Das zeigt die Sport- und Olympiabegeisterung der Deutschen und wird helfen, die Bewerbung zum Erfolg zu führen. Das Eckdatenpapier ist in dieser frühen Phase schon sehr überzeugend und tiefgreifend."

In dem ersten Bewerbungsdokument, das bis zum 15. März 2010 beim IOC abgegeben werden muss, ist neben umfangreichen Infrastrukturmaßnahmen wie beispielsweise eine schnelle Verbindung vom Flughafen nach München ein operatives Olympia-Budget von bis zu 1,2 Milliarden Euro vorgesehen.

"Wir werden eine schwarze Null für die operativen Kosten des Budgets schreiben. Das IOC bezahlt ja erfahrungsgemäß allein etwa 60 Prozent", sagte Bach dazu: "Wir sollten nicht so viel über die Kosten reden. Die Investionen werden die Zukunft einer ganzen Region nachhaltig beeinflussen. Olympia ist ein Katalysator."

Kosten bis zu 3,5 Milliarden Euro

Insgesamt würden die Spiele nach Schätzungen der Bewerbungsgesellschaft München 2018 zwischen 2,9 und 3,5 Milliarden Euro kosten. Die teuersten Bauten wären zwei Eishockeyhallen im Olympiapark mit Gesamtinvestionen bis zu 180 Millionen Euro. Das Bewerbungsbudget bis zur Vergabe der Spiele im Sommer 2011 wird im Mini Bid Book mit 29,7 Millionen Euro angegeben.

Geschäftsführer Willy Bogner will in den nächsten Tagen gleich dreimal nach Garmisch-Partenkirchen reisen, wo es in den letzten Wochen viel Kritik und Bemühungen um ein Bürgerbegehren zum Thema Olympia 2018 gegeben hatte.

"Jetzt müssen wir die Bevölkerung mitnehmen und Fragen mit den Menschen vor Ort freundlich klären", sagte Bogner: "Ich habe ein ganzes Leben für diesen Job trainiert. Es ist ein phantastisches Projekt, nach den Sommerspielen 1972 die Spiele im Winter nach München zu holen."

Neben der bayerischen Landeshauptstadt bewerben sich das französische Annecy und das südkoreanische Pyeongchang um die Ausrichtung der Winterspiele 2018. Über die Vergabe entscheidet das IOC im Sommer 2011.

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