Groß: Erfolge dank "Teamspirit"

SID
Olympia, Schwimmen, Gross
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Berlin/Peking - Olympiasieger Michael Groß führt die vielen deutschen Schwimm-Erfolge seiner Ära auf einen stark ausgeprägten Mannschaftsgeist zurück.

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"Bei uns herrschte absoluter Teamspirit. Wir wussten bei den Olympischen Spielen 1984, dass wir uns zu 100 Prozent aufeinander verlassen können", sagte der Goldmedaillen-Gewinner von Los Angeles 1984 und Seoul 1988 der Zeitung "Die Welt".

Einen mannschaftlichen Zusammenhalt allein sieht Groß indes nicht als Schlüssel zum Erfolg. Die meisten seiner Nachfolger würden sich selbst in eine "Psychofalle" manövrieren, indem sie das Schwimmen mit der Existenzfrage verknüpften. "Wie kann ich morgen noch meine Brötchen verdienen, wenn ich heute verliere? Für mich war Schwimmen ein Hobby, das nicht die Gedanken an meinen Lebensabend bestimmte."

Weg für "neue deutsche Helden" frei

Auf dem Startblock dürfe man sich nicht die falschen Fragen stellen. "Ich muss fragen: Wie kann ich schnell sein? Bringe ich meine Topleistung, und wo lande ich damit", sagte der fünffache Weltmeister, der Europarekordlerin Britta Steffen eine ähnlich gute Rolle zutraut, wie er und Franziska van Almsick sie früher im deutschen Sport hatten.

"Der Korridor für einen neuen deutschen Helden ist günstig, das gilt auch für Turner Fabian Hambüchen. Es gibt im Sport, mal abgesehen von Fußballstar Michael Ballack, nicht den deutschen Überflieger wie zu meiner Ära mit Boris Becker. Jetzt gibt es keinen Tennis- oder Golfstar mehr. Im Schatten des Basketballspielers Dirk Nowitzki wächst nichts nach. In diese Lücke könnte Steffen stoßen", sagte der 44-jährige Groß.