Kanutin Wagner-Augustin trägt deutsche Fahne

SID
Katrin, Wagner-Augustin
© Getty

Peking - Mit Gold und Bronze erfüllte sich Kanutin Katrin Wagner-Augustin schon einen "Traum", die Berufung zur Fahnenträgerin machte die Spiele in Peking für die viermalige Olympiasiegerin dann "perfekt".

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"Es ist eine große Ehre und macht mich stolz", sagte die 30-Jährige und durfte das deutsche Team bei der Schlussfeier mit dem schwarz-rot-goldenen Banner in das Nationalstadion führen.

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Vor acht Jahren in Sydney gewann die Potsdamerin ihre ersten zwei Goldmedaillen - bei den Spielen in Peking vergoss die Sportsoldatin nach dem Sieg im Kajak-Vierer Freudentränen. Nach ihrem ersten Edelmetall im Einer würdigte die Mannschafts-Leitung sie ihre Gesamtleistungen mit der Ernennung.

Entspannung beim Unkraut zupfen

"Bei einer Medaille im Einer kann man sagen, du warst dein eigener Kapitän und hast es ganz alleine geschafft", sagte die gelernte Arzthelferin, die mittlerweile Innenarchitektur und Raumgestaltung studiert.

Bei ihren ersten Olympischen Spielen in Sydney war die deutsche Top-10-Olympionikin zwar "ein bisschen mehr aufgeregt, aber wenn man vor Ort ist, steht man wieder wie ein kleines Mädchen an der Regattastrecke und ist genauso aufgeregt wie vor acht Jahren", gestand die Frau mit der erfrischend direkten Art.

Zu Hause entspannt sie sich "gerne mit Unkraut zupfen" oder Malen, in Peking beruhigten wie so oft Erfolge und "möglichst viel Schnattern".

Ein Kreis kann sich schließen

Die Sportlerin, die mit dem ehemaligen Rennsport-Kanuten Lars Augustin verheiratet ist und zu ihrer Familie noch das Kätzchen Flöckchen zählt, erpaddelte sich seit ihrer ersten Weltmeisterschaft 1997 in Kanada sieben WM-Titel.

"Die WM in Kanada 2009 wäre noch ein schönes Ziel. Dort habe ich meine erste WM bestritten, da würde sich ein Kreis schließen", formulierte Wagner-Augustin.

Keine Biographie geplant

Ein Buch über die Erfolgs-Karriere hat sie nicht geplant: "Das möchte niemand lesen. Von früh bis spät für den Sport quälen macht keinen Spaß - das würde ich auch nicht lesen wollen."

Dabei kann sie viel erzählen. "Sie trägt ihr Herz an der richtigen Stelle und setzt sich als sorgende Frau für alle in der Mannschaft ein", sagt Bundestrainer Reiner Kießler über die zweiterfolgreichste deutsche Kanutin nach Birgit Fischer.

"34 ist ja kein Alter"

Die WM ist im Visier, aber auch Olympia 2012 ("Rein theoretisch ja. 34 ist ja kein Alter") ist nicht gänzlich ausgeschlossen. Denn der Reiz, mit "weltberühmten Leichtathleten" im olympischen Dorf zusammenzuwohnen, bleibt.

"Man sieht Stars, bei denen man sagt: 'Wow, die hat man schon mal im Fernsehen gesehen. Das ist, als wäre man in einer Soap selber drin", sagte sie.