Blacha beendet Karriere

SID
Handball, Frauen, Kathrin Blacha, Deutschland
© Getty

Leipzig - Das Lächeln war wieder strahlend, das Abklatsch-Ritual geübt und doch war alles anders: Als der Hallensprecher in Stuttgart ihren Namen aufrief, winkte Kathrin Blacha wie immer ins Publikum - allerdings zum letzten Mal als Spielerin.

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Ohne einen Einsatz beim Länderspiel-Doppel gegen Schweden endete auf dem Parkett der Porsche Arena von den meisten unbemerkt die Karriere der 37 Jahre alten Kreisläuferin. "Ich hätte mir vorstellen können, meine Karriere mit Olympischen Spielen zu beenden. Das wäre noch einmal ein Highlight gewesen", sagte Blacha.

Die Nichtberücksichtigung für den Olympia-Kader markierte nach 221 Länderspielen, zwei WM-Bronzemedaillen und einer Olympia-Teilnahme 1996 den Endpunkt ihrer sportlichen Laufbahn. Gegen Frankreich eine Woche zuvor in Brixen hatte sie ihren letzten Einsatz im Dress des Deutschen Handballbundes (DHB).

Olympia-Traum geplatzt

"Wenn ich gewusst hätte, dass ich in Brixen mein letztes Spiel habe, hätte ich einen anderen Abschied gehabt. Es wäre schön gewesen, das ganz bewusst zu erleben", bekannte sie. So gab es keine Abschiedszeremonie und kein "Auf Wiedersehen".

Nach Peking wäre ohnehin Schluss gewesen. Doch für den Olympia-Traum hat sich die Sportlehrerin noch einmal in der Vorbereitung geschunden.

Die Schwäbin, die seit 1. Juli offiziell vereinslos ist, nahm die Trainingsstrapazen auf sich im Wissen, dass sie hinter Anja Althaus (Viborg) und Anne Müller (Leverkusen) nur als Absicherung vorgesehen ist.

"Das ist weitgehend untergegangen, dass ich in die Vorbereitung reingegangen bin und wusste, dass sie die beiden Kreisläuferinnen sind und ich da bin, falls was passiert", so Blacha.

"Kathrin ist eine verdiente Spielerin

Nun steht "Kaddl" auch weiter loyal bereit: "Ich sitze noch in abwartender Haltung. Es könnte ja sein, dass noch was passiert." Schon im Vorjahr Jahr war sie nach Althaus' Ausfall eingesprungen und hatte bei der WM in Frankreich Bronze gewonnen.

"Kathrin ist eine verdiente internationale Spielerin, die uns schon bei der WM geholfen und eine klasse Leistung gebracht hat. Wenn am Kreis Verletzungen auftreten, wird sie dabei sein", sagte Bundestrainer Armin Emrich.

In der Liga hatte Blacha ihr letztes Spiel vor gut zwei Monaten absolviert und beim Sieg im Spiel um Platz fünf den Thüringer HC mit zu seiner ersten Europacup-Teilnahme geführt.

Zuvor war sie mit dem 1. FC Nürnberg je zweimal deutsche Meisterin und DHB-Pokalsiegerin geworden. Der Liga-Betrieb wird ihr fehlen: "Am meisten werde ich das regelmäßige Auspowern vermissen und den sportlichen Nervenkitzel."