WADA kritisiert Chinas Anti-Doping-Politik

SID

Mainz - Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ist besorgt über das mangelnde Engagement der chinesischen Behörden im Kampf gegen Doping.

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"Das ist eine Riesenenttäuschung", sagte WADA-Generalsekretär David Howman dem ZDF.

Nach Recherchen des Fernsehsenders für die Sendung "Frontal 21" arbeiten zahlreiche Dopingmittelhersteller im Gastgeberland auch wenige Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele weiter, obwohl die chinesische Regierung der WADA die Schließung dieser Firmen zugesagt hatte.

Verdacht auf Duldung durch Regierung

Sandro Donati, einer der weltweit führenden Anti-Doping-Experten, glaubt sogar an eine stillschweigende Duldung von Seiten der chinesischen Regierung.

"Es ist schon sehr merkwürdig mit anzusehen, wie die Olympischen Spiele immer näher rücken und die Rolle Chinas im Dopinggeschäft immer bedeutender wird", erklärte Donati im ZDF.

Dopingmittel frei erhältlich

Nach Informationen des Senders seien in China hochwirksame Dopingmittel nach wie vor ohne Rezept erhältlich.

Obwohl der freie Verkauf solcher Mittel offiziell verboten ist, konnte das ZDF dokumentieren, dass etwa Andriol, ein Testosteronpräparat, oder das bei Kraftsportlern beliebte Methyltestosteron in Apotheken ohne Verschreibung gekauft werden können.