Nooke: Fehlende Rechtssicherheit für Athleten

SID

Bonn - Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke (CDU), hat die fehlende Rechtssicherheit für die Athleten während der Olympischen Spiele in Peking bemängelt.

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"Die haben wir bis heute nicht", sagte Nooke am Rande des "Global Media Forums" der Deutschen Welle in Bonn. Die vor vier Wochen vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) erlassenen Richtlinien böten diese Rechtssicherheit nicht.

"Das kritisiere ich", sagte Nooke. Sportler könnten nicht kriminalisiert werden, wenn sich IOC und die Nationalen Olympischen Komitees selbst nicht trauten, klare Richtlinien zu geben. Solche Richtlinien müssten in einem Umfeld wie Peking immer unbefriedigend wirken.

Nooke übt heftige Kritik

"Das ist das Problem des DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) oder des IOC, wenn man die Spiele an solche Ort vergibt", sagte Nooke. Er erwarte, dass die Sportler frei blieben in ihrer Entscheidung, sich zu Menschenrechten zu äußern.

"Wer gewinnen will, der soll gewinnen." Es gehe nicht um Politik, es gehe aber darum, dass auch Sportler natürlich die elementaren Menschenrechte möglichst überall ausüben dürfen.

Meinungsfreiheit in China örtlich eingeschränkt

Das IOC hatte Anfang Mai eine sechs Punkte umfassende Interpretation des Paragrafen 51,3 der olympischen Charta veröffentlicht, die die Möglichkeiten der Meinungsfreiheit für Sportler während der Spiele in Peking klären sollte.

Danach ist der Meinungsfreiheit der Athleten in Peking nur in den Wettkampfstätten, im olympischen Dorf und in den ausschließlich mit Olympia-Akkreditierungen zugänglichen Bereichen Grenzen gesetzt.