Dietzsch beklagt sich über Schult

Von dpa

Stuttgart - Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch hat Bundestrainer Jürgen Schult für dessen Ehrenrunde beim Internationalen Stadionsportfest (ISTAF) in Berlin kritisiert und ihm mangelnde Solidarität vorgeworfen. 

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Der Weltrekordler hatte sich beim Finale der Golden League im Olympiastadion feiern lassen, während Dietzsch sowie ihr Disziplinkollege Robert Harting, der Vize- Weltmeister von Osaka, keine Startmöglichkeit erhalten hatten.

"Da machen sich die Werfer gemeinsam stark, und der Bundestrainer fällt uns in den Rücken", sagte Dietzsch in einem Interview mit der Zeitschrift "Sportbild".

"Sache muss geklärt werden"

Es könne nicht sein, so die Neubrandenburgerin weiter, "dass die Athleten nicht starten, Jürgen Schult sich aber hofieren lässt. Das muss Konsequenzen haben".

Dietsch forderte zudem: "Die Führung des Leichtathletik-Verbandes sollte beim Bundestrainer nachfragen, was er dabei gedacht hat und die Sache klären." Den Rücktritt Schults verlangte sie jedoch nicht: "Es geht aber nicht zwingend um personelle Konsequenzen."

Verhältnis zwischen Schult und Harting stark beschädigt

ISTAF-Chef Gerhard Janetzky hatte vor dem Sportfest in Berlin erklärt, Diskus- und Hammerwerfen seien nicht mehr zeitgemäß und könnten seiner Ansicht nach aus dem übervollen Programm der Leichtathletik gestrichen werden.

Dietzsch betonte, dass die Unterstützung unter den deutschen Werfern bei diesem Thema groß sei. "Wenn wir Athleten nicht mehr zusammenhalten, geht unser Sport wirklich kaputt."

Das Verhältnis zwischen Schult und Harting ist ohnehin stark beschädigt. Der Berliner hatte sich nach seinem überraschenden zweiten Platz bei der WM bitterlich über seinen früheren Heimtrainer aus Fahrland beklagt: "Bei Schult musste ich immer Erster sein. Ich kam mir schon vor wie eine Maschine."