McLaren-Mercedes verzichtet auf Einspruch

Von dpa
Dennis, Mosley, FIA, McLaren, Mercedes
© Getty

Woking - McLaren-Mercedes verzichtet auf einen Einspruch gegen seine Rekord-Geldstrafe wegen der Spionage-Affäre.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Wie McLaren bekanntgab, akzeptiert das Team das Urteil des Automobil-Weltverbandes FIA vom 13. September.

Der FIA-Weltrat hatte McLaren-Mercedes mit eine Strafe von 100 Millionen Dollar belegt.

Zudem wurden dem britisch-deutschen Team alle Punkte in der Konstrukteurs-WM der laufenden Saison aberkannt.

Konsequenzen für die Piloten Fernando Alonso und Lewis Hamilton gab es nicht.

McLaren-Mercedes hatte sogar der WM-Ausschluss für 2007 und 2008 gedroht.

Der Blick geht nach vorne

"Wir glauben, dass die Zeit gekommen ist, diese riesige Ablenkung hinter uns zu lassen", sagte McLaren-Chef Ron Dennis.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug meinte: "Wir akzeptieren die Dinge, wie sie sind. Die volle Konzentration unseres Teams gilt nun ausschließlich dem Sport und den letzten drei Rennen der Saison."

Das Team wolle die Doppelführung in der Fahrer-WM behalten.

Vor den Rennen in Japan, China und Brasilien liegt der Brite Hamilton mit 97 Zählern vor Weltmeister Alonso (95).

Vorwurf Industriespionage 

Der FIA-Weltrat hatte McLaren-Mercedes Industriespionage vorgeworfen.

Das Gremium sah es als erwiesen an, dass McLaren im Besitz von geheimen Informationen seines Konkurrenten Ferrari gewesen sei.

Es gab aber keine Beweise, dass das Team das vertrauliche Material des Rivalen tatsächlich genutzt hatte.

Beweislast erdrückend

Auslöser der Affäre waren der ehemalige McLaren-Chefdesigner Mike Coughlan und der frühere Ferrari-Chefmechaniker Nigel Stepney. Der Brite Stepney hatte seinem Landsmann 780 Seiten an geheimen Ferrari-Unterlagen übergeben.

Ferner hatte es zwischen dem 11. März und dem 3. Juli nach einem Bericht der italienischen Polizei 288 SMS und 35 Telefonanrufe zwischen Coughlan und Stepney gegeben.

Zudem lag dem Weltrat ein Email-Verkehr zwischen McLaren-Testfahrer Pedro de la Rosa vom 21. März 2007 und Coughlan vor, der das Team belastet haben soll.

McLaren noch nicht ganz aus dem Schneider

Ob mit dem Urteil die Sache für McLaren-Mercedes ausgestanden ist, wird sich allerdings erst noch zeigen. Denn die FIA will Ende des Jahres erneut untersuchen, ob die Informationen von Ferrari von den Silberpfeilen für 2008 genutzt werden.

"Wir wollen Euch 2008 nicht vom Rennfahren abhalten", hatte Mosley am Ende der Sitzung am 13. September gesagt.

Allerdings wolle man auch nicht, dass McLaren- Mercedes möglicherweise einen unfairen Vorteil habe.

Artikel und Videos zum Thema